Bestand
Pionierformationen: Ersatztruppen, württembergisches Pionier-Bataillon 13 (Abwicklungsstelle) (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Enthält folgende Provenienzen: Ersatz-Pionier-Bataillon 13, Landsturm-Pionier-Ersatz-Kompanie XIII/5, Württembergisches Detachement beim Ersatz-Bataillon Pionier-Regiment Nr. 36, 9. Minenwerfer-Ersatz-Bataillon (mit Genesenden-Kompanie), Garnisons-Minenwerfer-Kompanie 420 sowie Abwicklungsstellen des württembergischen Pionier-Bataillions 13.
Kriegstagebücher sind bei den Ersatzkompanien des Rekrutendepots und der Genesendendenkomopanie des Ersatzbataillons sowie bei der Landsturm-Pionier-Ersatzkompanie XIII/5 vorhanden; im übrigen handelt es sich um Akten, die v.a. Organisations- Personalfragen, Besoldung, Verpflegunmg, Versorgung, Demobilmachung und Militärgeschichtsschreibung betreffen.
Vgl. auch M 433/2, M 453.
1. Geschichte der Ersatztruppen und des Pionierbataillons 13: Zur allgemeinen Geschichte der Pioniere siehe Einleitung zum Repertorium vom M 200. Bei Mobilmachung wurden zunächst das Ersatz-Pionier-Bataillon 13 mit 3 Ersatzkompanien und 2 Rekruten-Depots aufgestellt. Eine 4. Ersatz-Pionier-Kompanie wurde im Januar 1915, eine 5. im März 1915 gebildet. Sie wurden im September bzw. Oktober zur 4. bzw. zur 5. Landwehr-Pionier-Kompanie. Eine 6. Ersatz-Kompanie wird ebenfalls im März gebildet, eine 7. im April, eine 8. im Juni, eine 9. im Oktober und eine 10. im November 1915. Während die 6. Ersatz-Kompanie im Oktober zur 9. wird, die ihrerseits im Juli 1917 als 2. Kompanie des Feldrekrutendepots 10 aktiviert wird, bleibt die 7. Ersatz-Kompanie bis Schluss des Kriegs, die 8. Ersatz-Kompanie wird als 5. Kompanie des Feldrekrutendepots aktiv. Die 10. Ersatz-Kompanie wird im Juli 1917 zur 3. Kompanie des Feldrekrutendepots Nr. 2. Die 11. - 13. Ersatz-Kompanie wurden im Juli 1918 aus den Rekrutendepots 1 - 3 aufgestellt und bestanden bis zum Kriegsende. Das Rekrutendepot 3 wurde im Mai 1915 gebildet. Neben dem Ersatz-Pionier-Bataillon 13 bestand ab November 1914 bereits eine Landsturm-Ersatz-Kompanie, die dem Ersatz-Bataillon 13 angegliedert wurde. Für 3. (Württembergische) Kompanie des Pionier-Regiments 35 (Gastruppen) wurden mit dem württembergischen Detachement beim Ersatz-Pionier-Bataillon 36 die entsprechenden Ersatz-Formationen gebildet. Das 9. Minenwerfer-Ersatz-Bataillon wurde im April 1917 aus der bereits im Februar 1916 aufgestellten Minenwerfer-Ersatz-Kompanie gebildet. Ihm wurde auch die bereits im September 1916 aufgestellten Garnisons-Minenwerfer-Kompanien 420 mit den Beschussabnahmekommandos Ennabeuren und Schwetzingen angegliedert. Sowohl für das Ersatz-Pionier-Bataillon 13 als auch für das 9. Minenwerfer-Ersatz-Bataillon wurden im März 1916 bzw. im März 1918 jeweils eine Genesenden-Kompanie aufgestellt. Das Ersatz-Pionier-Bataillon 13 wurde im Februar 1919 aufgelöst. An seine Stelle trat die Abwicklungsstelle Pionier-Bataillon 13 in Ulm. Sie erhielt eine eigene Organisation und wurde im September 1920 mit dem Heeresabwicklungsamt Württemberg Abt. A in der Stuttgarter Rotebühlkaserne vereinigt und mit diesem im März 1921 aufgelöst. Sie war neben der Abwicklung auch mit der Bildung der Freiwilligenverbände und Sicherheitstruppen befasst und mit einer Materialsammlung für die Geschichte der Pioniere. Zu ihr gehörte ein Stab, eine Wirtschafts- und eine Genesenden-Kompanie.
2. Bestandsgeschichte: Zur Bestandsgeschichte allgemein siehe Einleitung zum Repertorium M 200. Bei der Neuordnung der Archivalien war einerseits die beschriebe-ne Gliederung sichtbar zu machen, andererseits konnten die vielfach wechselnden Zuständigkeiten nicht vollständig erfasst werden. Als Grundsatz gilt daher, dass die Zugehörigkeit zur Zeit der Laufzeit der jeweiligen Archivalien maßgeblich war. Dieser Grundsatz wurde nur in wenigen Ausnahmefällen durchbrochen. Bei der Abgrenzung der Akten des Ersatz-Bataillons von denen der Abwicklungsstellen wurden in wenigen Fällen Akten, die beim Ersatz-Bataillon begonnen und bei den Abwicklungsstellen weitergeführt wurden, bei letzteren eingeordnet und keine Trennung vorgenommen. Einige von der Abwicklungsstelle Pionier-Bataillon 13 nach Integrierung ins Heeresabwicklungsamt Württemberg fortgeführte Akten wurden bei der Abwicklungsstelle Pionier-Bataillon 13 belassen. Die Reihenfolge der Hauptgruppen richtete sich wieder nach der "Übersicht über die Friedens- und Feldformationen (Behörden und Truppen) des ehemaligen XIII. Armeekorps und deren Abwicklungsstellen nach dem Stande vom 1. Januar 1920" S. 22. Eine Zweiteilung des ganzen Bestands in Akten und Kriegstagebücher wie den übrigen Pionier-Beständen empfahl sich im vorliegenden Fall nicht, da die Gliederung zu unübersichtlich geworden wäre; stattdessen wurde bei jeder Formation gegebenenfalls eine solche Zweiteilung vorgenommen. Bei den Archivalien des Ersatz-Bataillons (Hauptgruppe 1) befanden sich 1 Büschel der Festungsparkkolonne Nr. 6 sowie 2 Büschel der Festungsfernsprechabteilung Ulm; sie wurden trotz ihrer Unterstellung unter das Ersatz-Pionier-Bataillon 13 herausgenommen und entsprechend der Tektonik der Gesamtübersicht bei den Etappen und Arbeitsformationen (Bestand M 292a) und den Nachrichtentruppen (Bestand M 221) eingeordnet. Auch die Landsturm-Ersatz-Kompanie war dem Ersatz-Bataillon 13 unterstellt, bildete aber in der "Übersicht" von 1920 eine eigene Gruppe; die Archivalien wurden deshalb unter einer eigenen Haupt-gruppe (2) vereinigt. [hnliches gilt für die Garnisons-Minenwer-fer-Kompanie 420, die zur Zeit der Laufzeit der Akten zwar zum 9. Minenwerfer-Ersatz-Bataillon gehörte, aber in der "Übersicht" gesondert ausgewiesen wird. Ihre Archivalien bilden daher die Hauptgruppe 5. Die wiederum teilweise vorhandenen Buchstaben-Zahlen-Signaturen, die wohl aus den Abwicklungsstellen stammen (siehe Einleitung zum Repertorium M 200), waren in wenigen Fällen für die Ordnung der Archivalien innerhalb der einzelnen Gruppen hilfreich; im übrigen wurde meist chronologisch oder frei sachlich gegliedert. Zu den Verzeichnungsgrundsätzen siehe Einleitung zum Repertorium vom M 200. Abweichend von den übrigen Archivalien der Pionier-Einheiten enthält der vorliegende Bestand keine Anlagen zu den (Kriegs-) Tage-büchern. Abweichend von den Verzeichnisgrundsätzen für M 200 wurden im übrigen bei den Enthältvermerken auch Angaben über die Art und Form des Stücks gemacht. Die Archivalien wurden im Jahre 1973 von Franz Sautter unter Lei-tung von Dr. Joachim Fischer erstmals aufgenommen; die Titelauf-nahmen wurden 1987 von Rolf Bidlingmaier unter Leitung von Dr. Bernhard Theil überarbeitet, ergänzt, formal vereinheitlicht und mit einem Orts-, Personen- und Sachindex versehen. Dr. Bernhard Theil nahm auch die Ordnung vor und verfasste die Einleitung. Der Bestand umfasst jetzt 227 Büschel (= 3,80 lfd. m) Stuttgart, den 30.11.1987 Bernhard Theil
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 209
- Umfang
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3,8 lfd. m
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Behörden und Formationen >> Pionierformationen
- Bestandslaufzeit
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1914-1921
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1914-1921