Bild
Die Insel
Das Bild ähnelt in Aufbau und Struktur Hofmanns Werk „Gebirgsbach“, das 1917 in der Dresdner Galerie Arnold zu sehen war (Verbleib unbekannt; vgl. Ludwig von Hofmann, Ausst.-Kat. Galerie Arnold, Dresden, 1917, Nr. 40 mit Abb.). Die fünf weiblichen Figuren unseres Gemäldes sind in eine Fläche eingebunden, die aus weich gerundeten, Felsen und Bäume darstellenden Formen zusammengefügt ist. Geschwungene Umrisslinien umziehen Mensch und Hügel gleichermaßen stark. Die Farbgebung in sanften Grün- und Brauntönen, mit wenig Gelb, Rot und Blau in der Bildmitte, ist betont zurückhaltend und bewirkt eine homogene Bildfläche. Entstanden ist so ein dekoratives Flächenmuster, das an Teppich- oder Glaskunst erinnert. Und wirklich verzeichnet der oben angeführte Katalog in der Werkgruppe 1912 bis 1916 eine Reihe von Entwürfen zu Wandteppichen (ebd., Nr. 293–299). Dagegen sind die Figuren in dem Bild „Fünf Frauen“ (Die Kunst für Alle, 28. Jg. [1912/1913], H. 21, Abb. S. 484), das Hofmann in der Künstlerbundausstellung Mannheim 1913 zeigte, vordergründiger dargestellt und realistischer aufgefasst. Edwin Redslob vermerkt in der Einleitung zu dem Dresdner Katalog: „In den Staffeleibildern, die seit etwa 1912 entstanden […], ist ein Zusammenwirken von Farbe, Aufbau, Linienzug und Tönen erreicht, das den steten Fortschritt von freien, impressionistischen Anfängen zu dekorativem Reichtum und endlich zur stilistischen Einheit kennzeichnet“ (Ausst.-Kat. Dresden 1917, S. [7]). | Angelika Wesenberg
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Maße
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Höhe x Breite: 54,5 x 54,5 cm
- Standort
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventarnummer
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NG 48/61
- Letzte Aktualisierung
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08.08.2023, 11:02 MESZ
Objekttyp
- Bild
Entstanden
- um 1913-1916