Bestand

Stiftungsarchiv Roth Akten (Bestand)

Vorwort: I. Die Stiftung ist aus Messestiftungen von Angehörigen der Familie von Roth hervorgegangen. Es sind in ihr zusammengefaßt:
a) Die Stiftung des "Pfaff Otto von Roth" vom Jahre 1335 für eine "Heilige Messe zu Unserer Frauen Altar zum Heiligen Kreuz und Paramenten",
b) die Stiftung des Vaters von Otto von Roth, des Ulrich von Roth, zum St. Jacobi-Tag für Vollziehung und Erweiterung der Stiftung a) zugleich mit der Bestimmung der Lehensherrschaft,
c) eine Stiftung der Herren von Roth zu einem Jahrestag. Urkunden über diese Stiftung sind nicht mehr vorhanden, doch hat sie auf Ansuchen des Otto von Roth der Bischof Otto von Konstanz mit Urkunde vom 21. August 1419 bestätigt,
d) die Stiftung eines Jahrestages mit Vigilie aus der Spitalkirche und des sogenannten "Kübelesmahls" für die Armen und Sondersiechen. Auch über diese Stiftung liegt keine Urkunde vor, doch erweisen die Stiftungsakten, daß die Stiftung auf einen Hermann von Roth zurückgeht.

Nach der Reformation in Ulm konnten die Stiftungsbestimmungen nicht erfüllt werden. Die Nachkommen der Stifter zogen deshalb im 16. Jahrhundert die Stiftungsfonds an sich und gründeten mit ihnen diese Familienstiftung. Das sogenannte "Kübelesmahl" (s. Ziff. d) wurde nach wie vor an die Bedürftigen im Spital verabreicht bis zum Jahre 1850, in dem die Verpflichtung gegen das Hospital Ulm abgelöst wurde. (Beilage 50 zur Rechnung 1850/51).
Den Reinertrag des Stiftungsvermögens bezieht der Älteste der Familie von Roth. Der einzige noch lebende Nachkomme der Familie ist Freifrau Marie Roth von Schreckenstein in Billafingen bei Überlingen am Bodensee. (Beilage 50 zur Rechnung von 1935/38), die seit 1914 im Genußrecht steht.
Nach der Inflation wurden die Zinsenüberschüsse zunächst zurückbehalten, im Jahre 1938 aber der Genußberechtigten mit Genehmigung des Vormundschaftsgerichts für die Jahre bis 1938 in voller Höhe (688 RM 78 Pfg) nachbezahlt.

II. Den Archivkasten der Stiftung samt Inhalt hat der bisherige Rechner Hohreiter im Mai 1944 dem Stadtarchiv Ulm zur Verwahrung übergeben.
Im Jahre 1941 wurden Freifrau von Roth zwei Adelsbestätigungen aus dem Archiv ausgefolgt (s. Beilage 1 zu Rechnung 1941-1944).

III. Auf die Bitte des hochbetagten Rechners Hohreiter hat die Rechnungsführung Stadtpfleger Girmond im Juli 1944 mit Wirkung ab 1.4.1944 übernommen. Das Vormundschaftsgericht Ulm hat dem neuen Verwalter am 25.8.1944 Bestallungsurkunde erteilt (Bestehende Urkunde verwahrt der Verwalter).

IV. Die Wertpapiere der Stiftung sind der Kreissparkasse Ulm zur Verwahrung übergeben, ausgenommen die Sparbücher, die sich beim Rechner befinden. Über den Depotstand auf 15.5.1946 hat die Sparkasse den beiliegenden Auszug übergeben (s. Beilage zur Rechnung 1944-1947).

V. Die Kapitalien sind auf eine Dauerkartei übertragen, die den erneuten Beschrieb in jeder Rechnung entbehrlich macht und der Rechnung als Wanderbeilage angeschlossen ist.

(Entnommen dem Heft "Rechnung der von Roth'schen Familienstiftung 1944-47", S.2)

Bestand wurde 1962/63 verzeichnet von Stud. iur. E. Herrmann, die Register angelegt von Verw. Dir. i. R. A. Müller 1964.
In Augias übertragen im März 2013 von Lukas Barwitzki, im Februar 2014 von Johannes Klemm.

Bestandssignatur
E Roth Akten

Kontext
>> Familien- und Herrschaftsarchive, Archive von Organisationen und Firmen

Bestandslaufzeit
1286/1985

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 12:43 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1286/1985

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