Bestand

Rep. 092 NL Deininger, Leonhard (Bestand)

Vorwort: Der Nachlassgeber Leonhard Deininger (geb. 11.11.1910 in Regensburg, gest. 17.09.2002 in Neutraubling) war ein bayerischer Politiker. 1958 - 1970 war er Abgeordneter der CSU im bayerischen Landtag und 1948 - 1978 Landrat im Landkreis Regensburg. Ferner gehörte er 1972 - 1977 dem bayerischen Senat an und war 1948 - 1959 Stadtrat in Regensburg. Von 1929 bis 1941 arbeitete er als Journalist bei verschiedenen Zeitungen in Cham und Regensburg, wobei diese Tätigkeit im Jahr 1933 durch zeitweise Schutzhaft unterbrochen wurde. Ab 1941 diente er als Soldat bis Kriegsende und geriet dann in französische Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde. Seine politische Tätigkeit begann er 1948 und beendete sie 30 Jahre später im Jahre 1978. Durch seine Tätigkeit als Landtagsabgeordneter, besonders aber durch sein Amt als Landrat war er am Aufbau der Regensburger Universität beteiligt. Sein Nachlass umfasst die Zeit von 1947 bis 1987, wobei der Kern der überlassenen Dokumente die Zeit von 1961 bis 1977 abdeckt. Das übergebene Schriftgut thematisiert nahezu ausschließlich die Errichtung und den Bau Regensburger Universität. Deiningers Überlieferungen gewähren Einblick in die Planung der Regensburger Uni als 4. bayerische Landesuniversität und die umfangreiche Bauplanung der Universität und des Klinikums. Besonders die schwierige Bauplatzbeschaffung für das Unikrankenhaus ist genau dokumentiert. Hierfür korrespondierte Deininger mit verschiedenen Persönlichkeiten der Stadt-, Landes- und Bundespolitik. Hervorzuheben seien hierbei der Stadtrat und Beauftragte für Universitätsfragen und Mitglied des Vereins der Freunde einer Universität Regensburg, Dr. Franz Schmidl, Kultusminister Prof. Theodor Maunz (1957 - 1964), Bundesinnenminister Dr. Hermann Höcherl (1961 - 1965) und der bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel (1962 - 1978). Zum größten Teil besteht das Material aus Korrespondenzen, Aktennotizen und Zeitungsausschnitten. Von den Anfragen, die vor allem an das bayerische Finanzministerium gerichtet waren, hat Deininger in der Regel Abschriften angefertigt. So lässt sich der Schriftverkehr mit Ministerialdirektor Dr. Fritz Freudling und Ministerialdirigenten Dr. Eder gut nachverfolgen, der hauptsächlich über die Bauplatzbeschaffung und die Finanzierung der Uniklinik handelt. Daneben findet sich eine Reihe von Aktennotizen, die Deiniger als Vormerkungen bezeichnet. Auch sie behandeln vor allem die Bauplatzsuche und -planung für die Universität und das Klinikum. Dieses Thema herrscht auch in den Niederschriften der Sitzungen der Kreistage und deren Ausschüsse vor. Doch auch an der Planung über die innere Struktur der Universität war Deininger beteiligt, was zu Briefwechseln mit dem Prorektor und späterem Rektor der Universität Regensburg, Prof. Franz Mayer und anderen Personen, welche die Einrichtungen bestimmter Lehrstühle oder Institute anregten, führte. Vor diesem Hintergrund finden sich auch einige Memoranda zum Aufbau und zur Struktur der Universität und ein Text von Prof. Jakob Hommes "Zur geistigen Gestalt der neuen Universität" sowie das erste Vorlesungsverzeichnis der Universität. Erwähnenswert ist zudem die Beschwerdeschrift der Humanistischen Union, die gegen die Berufung von Prof. Götz Freiherr von Pölnitz aufgrund seiner aktiven Mitgliedschaft in der NSDAP protestierte. Vor allem der Werdegang des Universitätsklinikums bis 1978 ist mit Zeitungsartikeln dokumentiert. Dabei finden sich Ausschnitte, die größtenteils aus dem "Tagesanzeiger" und der "Mittelbayerischen Zeitung" stammen. Deiningers eigenes Schriftgut nach dem Jahr 1970 ist dagegen nicht mehr so umfangreich wie in den 60er Jahren. Der Bestand umfasst 20 Verzeichnungseinheiten und wurde im April 2012 von Ferdinand Sturm bearbeitet.

Bestandssignatur
Rep. 092

Kontext
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Indexbegriff Person

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Letzte Aktualisierung
05.06.2025, 11:18 MESZ

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