Bestand
Sterbebeitragsgesellschaft des Clerus minor f. Bremen u. Verden (Bestand)
Kurzbeschreibung: Die unten
vorgestellte Predigerwitwenkasse gehört zu den Prediger- bzw.
Schullehrerwitwenkassen, deren Schriftgut das Landeskirchliche Archiv
Hannover in seinem Gesamtbestand E 38 verwahrt. Die meisten dieser
Witwenkassen wurden in der Mitte des 17. Jahrhunderts in verschiedenen
Regionen oder Inspektionen der Landeskirche gegründet. Alle
Geistlichen und Lehrer, die im Zuständigkeitsbereich der Kasse
amtierten, waren zur Mitgliedschaft verpflichtet. Das benötigte
Kapital für die jährliche Auszahlung von Witwen- und Waisengeldern an
Hinterbliebene, wurde v. a. durch regelmäßige Beiträge der Mitglieder,
aber auch durch die Vergabe von Krediten, Hypotheken u. ä., gebildet.
Ab den 40er Jahren der 20. Jahrhunderts begann die kontinuierliche
Auflösung der örtlichen Witwen- und Waisenkassen. Das Vermögen ging an
die Landeskirche, die nun die Witwen- und Waisenversorgung
übernahm.
Bestandsgeschichte: Vor allem
auf Anregung des Organisten Eybe Johann von Spreckelsen aus Osterholz
war die Sterbebeitragsgesellschaft des Clerus minor in den
Herzogtümern Bremen und Verden gegründet und am 3. September 1783
landesherrlich genehmigt worden.
Damit war 10 Jahre nach
der Gründung der Sterbetalergesellschaft für die Prediger (vgl.
Bestand E 38a [Allgemeine Predigerwitwenkasse der Herzogtümer Bremen
und Verden]) auch für die Organisten, Schullehrer und Küster ein
Unterstützungsinstitut geschaffen worden mit dem Zweck, den Witwen und
Waisen ein Sterbegeld auszuzahlen. Bis zum Februar 1939 sind insgesamt
824 dieser Beiträge an Angehörige gezahlt worden. Zahlungsmodalitäten
und Beitragshöhe waren dabei in den gelegentlich modifizierten
Statuten der Kasse geregelt.
Jeder Angehörige des Clerus
minor war mit Antritt seines Dienstes automatisch Mitglied der
Gesellschaft und hatte seine Beiträge zu leisten. Geleitet wurde diese
von einem Aufseher und von einem Direktor und Generalheber. In den
einzelnen Inspektionen waren Spezialheber eingesetzt, die für die
Zahlung der Beiträge zuständig waren.
Letzter Direktor war
wohl der Beckdorfer Lehrer und Organist Süchting, der seit Juni 1936
fungierte. Die vorliegenden Akten, die er bis 1941 ohne einen Hinweis
auf die Auflösung der Kasse führte, sind später nach Apensen gelangt,
wo sie bei der Nachordnung des Pfarrarchivs 1999 entdeckt und an das
Landeskirchliche Archiv Hannover abgegeben worden sind.
Einführend sei hingewiesen auf:
37. Nachricht von dem
Zustande der Sterbebeitragsgesellschaft des Clerus minor in den
Herzogtümern Bremen und Verden. Stade 1883,
die anlässlich
des 100jährigen Bestehens auch auf die Gründung eingeht.
Der Bestand ist 1999 geordnet und verzeichnet worden.
- Reference number of holding
-
E 38u
- Extent
-
0,6 lfd. M.
- Context
-
Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> E - Einrichtungen der Landeskirche, Werke, Vereine
- Date of creation of holding
-
1783-1941
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
01.04.2025, 1:47 PM CEST
Data provider
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1783-1941