Archivale
Sie (die Kindtsvatterin) ist nochmals gütlich angehört worden
Regest: Anwesend Wucherer und Bihler.
Sie sagt, sie wisse wohl, dass sie gesündigt habe. Sie tröste sich mit anderer Sünder Exempel, welche vor Gott Gnade erlangt haben. Sie bekenne, dass sie hoffärtig und neidisch gewesen sei. Sie habe Gott gebeten, ob er wolle seine Gnad verleihen, dass sie in dem Gefängnis sterben könne. Aber Gottes Wille sei es nicht gewiesen. Sie wolle alles Gott befehlen, bitte nur um Beförderung (= Beschleunigung) der Sache. Man könne auf Seiten der Obrigkeit wohl sagen, dass man sich bisher geduldet habe. Sie wolle auch sich gedulden, bis es der Obrigkeit gefällig sei.
Im übrigen bleibe sie bei ihrem jüngsten Bekenntnis, nämlich dass sie 2 mal bei dem Urbele gelegen, dass sie mit ihm auf dem Galgenrain und dem Rangelbergle gewesen sei, dass sie Gott geleugnet, ihr Blut von sich gelassen habe, als sich der Urbele in ihrem Namen unterschrieb. Der böse Feind habe sie Anna Maria getauft. Sie habe noch einen Buhlen, der auch Urbele heisse, er sei gewesen wie der Urbele. Sie schätze, es werde der böse Feind gewesen sein ... Allein der böse Feind sei es gewesen, der sie beschlafen habe, aber nur einmal. Der Beischlaf sei nicht menschlich gewesen. Sie habe nichts ... (?) bei sich gehabt, sondern der Urbele, der vor das Fenster auf der Laube gekommen sei.
Der Urbele habe ihr ein Pulver gegeben, welches sie in ein Lädlein tat, das unter einem Dutzend das kleinste war. Dieses habe sie mit auf das Neue Tor gebracht. Von dem Pulver habe sie auf den Stockfisch gegeben den Weinziehern, in weissen Wein dem Weilheimer Becken, in einen Trunk roten Weins der Tochter des Herrn Bantlin bei des Apothekers Hochzeit. Von der Hochzeit des Michel Knapp wisse sie nichts. In 2 Regelbirnen, aber bei den Butzen habe sie von dem Pulver hineingetan. Des Herrn Hanselers (?) Diener, dem Marx, habe sie nichts gegeben. Der sei immer ein Siechling (= kranker Mensch) gewesen. Sie hätte ihn zwar genommen, aber ihr jetziger Mann sei in das Mittel gekommen, dass der Diener nicht weitere Affection zu ihr gehabt habe. Sie wolle darauf sterben, dass sie des Herrn Hanselers (?) Sohn Jerg kein Leid getan ...
- Reference number
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A 2 f (Hexenprozesse) Nr. A 2 f (Hexenprozesse) Nr. 7821
- Extent
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2 S.
- Formal description
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Beschreibstoff: Pap.
- Further information
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Genetisches Stadium: Or.
- Context
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Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 23-25) >> Bd. 24 Hexenprozesse
- Holding
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A 2 f (Hexenprozesse) Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 23-25)
- Date of creation
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1660 Oktober 29, Montag
- Other object pages
- Last update
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20.03.2025, 11:14 AM CET
Data provider
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Object type
- Archivale
Time of origin
- 1660 Oktober 29, Montag