Archivale
Protokoll über die Erneuerung einer Hypothekenaufnahme
Enthält: Vor Gericht erschien Anna Maria Jungbluth, Witwe von Reiner Keyser, zusammen mit ihrer Mutter Sophia Graetz, Witwe Matheis Jungbluths, und ihren Schwägern Jacob Weber und Johann Draetz und erklären, dass Reiner Keiser 1730 zur Einlösung eines halben Morgens Ackerland auf dem Gymnicher Weg, das von den Eltern Keisers an Anton Schwidt versetzt worden war, sowie 1 1/2 Viertel, das von eben diesen an Johann Kurffgen versetzt war, eine Hypothek von 54 Rtlr (à 80 Albus) sowie zur Abzahlung von Pachtrückständen auf Burgländereien wegen einiger Misserntejahren von 46 Rtlr, zusammen also 100 Rtlr für 4 Rtlr jährlicher Zinsen von ihrem Bruder Peter Jungbluth, Schlossmacher in Köln, und seiner Frau Catharina Lussems aufgenommen hatte. Zur Versicherung sei die Urkunde für Anton Schwidt eingesetzt worden, die von Johann Kurffgen sei verloren gegangen. Mutter und Schwäger bestätigen dies. Da die Gläubiger aber mit der bloßen Versicherung nicht zufrieden sind, sondern eine Erneuerung der Hypothek forderten, sollen Mutter und Schwäger noch einmal vor Gericht ihre Kenntnis davon bezeugen und das Gericht diese den Gläubigern weitergeben. Die Gefragten bejahen also ausdrücklich das Geschehen und bestätigen es mit Handschlag. Zudem versichern sie, um der minderjährigen Kinder willen die Verantwortung dafür zu übernehmen und sich mit ihrem Gewissen dafür zu verpflichten. Danach wird der Versetzbrief Reiner Keysers mit Unterschrift erneuert, Mutter und Schwäger versichern das Versprochene an Eides statt und das Dokument soll den Gläubigern ausgeliefert werden. Zusatz: Das Gericht hält es für umso unbedenklicher, dem Ansinnen der Bittstellerin nachzukommender, da es eine offenkundigen Tatsache war, dass die Eheleute Jungbluth/Keyser zum Zeitpunkt des Vertrags über kein Bargeld verfügten. Anna Maria Jungbluth versichert jetzt außerdem, dass sie die 46 Rtlr Kredit für die Burgländereienpacht aus ihrer Leibzucht abtragen wird.
- Reference number
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GerKer, 1176
- Extent
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Schriftstücke: 1
- Context
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Schöffengericht Kerpen >> 2 Freiwillige Gerichtsbarkeit >> 2.1 Vertragsabschlüsse
- Holding
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GerKer Schöffengericht Kerpen
- Date of creation
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1733 Dezember 15
- Other object pages
- Delivered via
- Last update
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05.11.2025, 4:31 PM CET
Data provider
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Object type
- Archivale
Time of origin
- 1733 Dezember 15