Bestand

Siegener Zeitung und Vorläufer (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Der Vorläufer der ”Siegener Zeitung“ erschien erstmalig am 10. Januar 1823 als ”Siegenisches wöchentliches Intelligenzblatt“ (noch während des Drucks geändert in: ”Siegerländer Intelligenz-Blatt“) im Verlag des Großhandelsunternehmers Jacob Heinrich Vorländer (1764-1823). Der Herausgeber war bereits ab 1813 als Buchdrucker in Siegen in Erscheinung getreten und hatte im Juli 1816 das ”Siegenische Wochenblatt“ veröffentlicht, dessen Vertrieb jedoch nach nur wenigen Monaten Ende 1817 wieder eingestellt werden sollte. Mit behördlicher Genehmigung des Oberpräsidiums der Provinz Westfalen vom 13. Oktober 1822 vermochte Vorländer gleich zu Beginn des darauffolgenden Jahres das neue Presseorgan zu publizieren. ”Zur Kenntniß will es bringen, und das ist das Erste und Bekannte, und das treu dem Publikum: Die gerichtlichen, polizeylichen und sich eignenden Privat-Bekanntmachungen, der Sicherheit des Eigenthums des Einzelnen und des Ganzen wegen [ ]. Es will zweytens, die eigentlichen sinnliche Kultur des gantzen Landes, das Siegerländer bewohnen, ins Auge fassen [ ]. Es will drittens, hinwirken auf die geistige Kultur des Siegerländers [ ]. Es will endlich, eine gute Auswahl der besten Schriften deutscher Nation und Zunge nach den Bedürfnissen unseres Volkes und denjenigen der Menschheit, auch wohl dann und wann einige volksverständliche Stücke aus musterhaften poetischen und prosaischen Werken mit anfügen“, so Vorländer in der Erstausgabe des Siegerländer Intelligenz-Blattes. Nach dem Tod des Zeitungsbegründers führten dessen Neffen Ludwig (1790-1869) und Friedrich Wilhelm Vorländer (1807-1892) die Geschäfte fort. Mehrmals wurde das Organ umbenannt: Ab Juli 1831 in ”Siegen´sches Intelligenz-Blatt“, 1835 in ”Intelligenzblatt für die Kreise Siegen und Wittgenstein“, im Februar 1843 in ”Intelligenzblatt für die Kreise Siegen, Wittgenstein und Altenkirchen“. Ab 1867 verwandten die Herausgeber den Titel ”Siegener Kreisblatt“, schließlich ab 1873 die noch heutige Bezeichnung ”Siegener Zeitung“. Auf den 1892 verstorbenen Friedrich Wilhelm Vorländer - ab dem 1. Oktober 1892 erschien die ”Siegener Zeitung“ täglich folgte dessen Sohn Wilhelm Vorländer (1854-1923), der den Betrieb wiederum seinen beiden Söhnen Wilhelm (1884-1922) und Fritz Vorländer (1893-1956) übertrug. Gemeinsam mit dem Gatten ihrer Schwester Marie, Johannes Rothmaler (1878-1957), leitete man das Tageszeitungsgeschäft. Am 1. April 1943 wurde die ”Siegener Zeitung“ mit der ”National-Zeitung“, dem Organ der NSDAP, fusioniert. Die Herstellung fand anfänglich noch im Hause Vorländer in Siegen statt, musste jedoch nach der kriegsbedingten Zerstörung Siegens am 16. Dezember 1944 nach Wissen verlagert werden, wo die Zeitung bis zum 11. März 1945 gedruckt wurde. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes lehnte die britische Militärregierung zunächst den Antrag auf Wiederaufnahme des regulären Zeitungsbetriebs ab. Die Druckerei Vorländer durfte in den ersten Nachkriegsjahren nur das ”Amtliche Siegerländer Mitteilungsblatt“, die ”Amtlichen Bekanntmachungen“ (Zusatz: ”Official Notes“) und das ”Siegener Amtsblatt“ als Organ der britischen Militärregierung produzieren. Erst am 1. November 1949 erschien wieder die ”Siegener Zeitung“ mit einer Startauflage von 16.000 Exemplaren. Die Auflagenhöhe wurde bis 1990 auf 60.000 Exemplare gesteigert.

Bestandssignatur
Ztg. 2

Kontext
Stadtarchiv Siegen (Archivtektonik) >> 3 Sammlungen und Selekte >> 3.2 Zeitungen

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Letzte Aktualisierung
04.06.2025, 08:55 MESZ

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