Bestand

Kirche St. Georg zu Genin (Bestand)

Erschließungszustand, Umfang: Datenbank und Findbuch (2017)
0,6 lfm

Verwandte Verzeichnungseinheiten: ASA Interna Landwehren Mühlentor 23-33; NSA IX,1, 9 b; Kämmerei

Vorwort: Das Dorf Genin wurde 1149 von Graf Adolf II. von Holstein dem Domkapitel geschenkt; es kam 1803 an die Stadt. Zur zwischen 1279-1287 erstmals erwähnten Kirche St. Georg in Genin waren Vorrade, Ober- und Nieder-Büssau, Moisling und Niendorf eingepfarrt. In der Reformation duldete der Rat der Stadt für das innerhalb der Landwehr gelegene Dorf zwar keinen katholischen Gottesdienst mehr, entfernte 1542 den Prediger und ließ 1545 vorübergehend die Kirche schließen, bis 1556 konnte das Domkapitel dort aber noch einen katholischen Mönch einsetzen. Durch Vertrag mit Oldenburg 1804 erhielt Lübeck die Territorialhoheit über die Kapitelsdörfer und das Patronatsrecht. Mit der vom Senat 1866 erlassenen Kirchenordnung für Genin wurde die Gemeinde an der Verwaltung beteiligt.

Erste Unterlagen über die Kirche zu Genin wurden 1804 vom Domkapitel an die Stadt abgegeben. Diese Akten beinhalten u.a. die Aufsicht über die Kirche (vgl. ASA Interna). Die Zivilstandsregister der Mairie Moisling aus der Zeit der französischen Verwaltung gelangten von der Kirchengemeinde Genin an das Staatsarchiv.

1896 wurde dem damaligen Staatsarchiv ein Verzeichnis der im Archiv der Kirche zu Genin vorhandenen Kirchenbücher übermittelt. Verhandlungen über eine Ablieferung an das Staatsarchiv kamen jedoch erst 1921 zum Erfolg. Aus diesem Jahr liegt eine Ablieferungsliste vor, wie auch eine Liste, welche Bücher in Genin verblieben sind (siehe 4.4-1.5 AHL, Nr. 62). In der Folge war der Bestand von Auslagerung und Rückführung betroffenen.

Bei der Neuerschließung des Bestandes 2017 im Rahmen eines Praktikums konnte anhand obiger Listen festgestellt, dass die folgenden Archivalien seit der Auslagerung verschollen geblieben sind:
- Kommunikantenregister, 1847-1862 (Nr. VI.5 des Ablieferungsverzeichnisses)
- Opferbuch, 1861-1883 (VII c 1)
- Opferbuch, 1904-1905 (VII c 3)
- handschriftliches Altarkollektenbuch (IX.1)
- gedrucktes Altarbuch für die lübeckischen Kirchen (IX.2)
- gedrucktes Taufbuch für die lübeckischen Kirchen (IX.5)
- gedruckte Ordnung des Hauptgottesdienstes für die lübeckischen Kirchen (IX.6)
Bei den jeweils nur fragmentarisch zurückgekehrten Kommunikantenregistern Nr. 3, 5 und 6 fehlen die Jahrgänge 1717-1728, 1738-1745, 1794-1795, 1845-1847.
Vom ältesten Geniner Archivale überhaupt, einem Einnahme- und Ausgabebuch von 1687-1721 (VII a 1), sind heute unter der Nr. 11 nur noch die Jahrgänge 1689-1696 erhalten.

Alle älteren Unterlagen der Kirchengemeinde sind spätestens 1702 bei einem Brand zerstört worden. Der Bestand besteht heute aus 21 Archivalieneinheiten. Auf eine Klassifizierung wurde aufgrund des geringen Umfangs verzichtet.

Lübeck, im Juni 2017

M. Novikova / D. Kuhn


Eingrenzung und Inhalt: Kirchenbücher 1717-1874; Stuhlregister 1754-1901, Beichtregister 1717-1909, Register über Hand- und Spanndienste 1861-1913, Rechnungssachen 1689 ff.

Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: Das Dorf Genin wurde 1149 von Graf Adolf II. von Holstein dem Domkapitel geschenkt; es kam 1803 an die Stadt. Zur zwischen 1279-1287 erstmals erwähnten Kirche St. Georg in Genin waren Vorrade, Ober- und Nieder-Büssau, Moisling und Niendorf eingepfarrt. In der Reformation duldete der Rat der Stadt für das innerhalb der Landwehr gelegene Dorf zwar keinen katholischen Gottesdienst mehr, entfernte 1542 den Prediger und ließ 1545 vorübergehend die Kirche schließen, bis 1556 konnte das Domkapitel dort aber noch einen katholischen Mönch einsetzen. Durch Vertrag mit Oldenburg 1804 erhielt Lübeck die Territorialhoheit über die Kapitelsdörfer und das Patronatsrecht. Mit der vom Senat 1866 erlassenen Kirchenordnung für Genin wurde die Gemeinde an der Verwaltung beteiligt.

Bestandssignatur
06.2-5

Kontext
Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 06 Religionsgemeinschaften >> 06.2 Evangelisch-lutherische Kirchengemeinden außerhalb der Stadt

Bestandslaufzeit
1689-1913

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Zugangsbeschränkungen
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Letzte Aktualisierung
30.06.2025, 10:12 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1689-1913

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