Bestand

Generalkommissar für Weißruthenien (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Am 1. Sept. 1941 Übergabe des um den Bezirk Bialystok verkleinerten, aber um die westlichen Gebiet Russlands um Smolensk erweiterten Weißrussland unter der Bezeichnung Generalbezirk Weißruthenien an die zivile Verwaltung; Dienstsitz des Generalkommissars war Minsk; bis März 1944 dem Reichskommissar Ostland, von April 1944 bis zur Räumung des Gebietes im Juni 1944 unmittelbar dem Reichsminister für die besetzten Gebiete unterstellt.

Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte

Wie aus den Berichten der Gebietskommissare und des Generalkommisars hervorgeht, begann die Räumung des Generalbezirks Weißruthenien gegen Ende Juni 1944. Die Akten der Verwaltungsdienststellen, insbesondere auch die Geheimakten, sind wegen Transportmangels zum größten Teil am Ort vernichtet worden. Ein kleiner Abwicklungsstab des Generalkommissars Weißruthenien wurde zunächst nach Lida verlegt, während die übrigen Gefolgschaftsmitglieder vorübergehend auf Arbeitsurlaub ins Reich geschickt wurden. Im Verlaufe der Rückführung hatte der Generalkommissar noch Ausweichstellen in Grodno und Lomscha bezogen. Weitere Abwicklungsstellen haben später, und zwar nach Abteilungen getrennt, in Krössinsee, Langenöls, Troppau, Bielitz, Dresden, Sennelager Forellenhof, Dieburg, Kallies, Frankfurt/Oder und Berlin bestanden.

Nach dem Zusammenbruch gelangten die im Bestand verzeichneten Akten in die Hände der Amerikaner und wurde in die Vereinigten Staaten verbracht. Die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland erfolgte im Februar 1963 zusammen mit den Akten des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete und des Reichskommissars für das Ostland.

Archivische Bewertung und Bearbeitung

Der Bestand erhielt im Bundesarchiv die Zugangsnummer I 38/63. Da es sich nur um einen Splitterbestand von wenigen Nummern handelt, war eine Klassifikation nach Aktengruppen unzweckmäßig. Die Ordnung und Verzeichnung erfolgte daher nach sachlichen Gesichtspunkten in fortlaufender Nummernfolge. Kassationen wurden nicht vorgenommen.

Wegen der geringfügigen Aktenüberlieferung konnten die Angaben über die Organisation der Behörde des Generalkommissars Weißruthenien nicht auf die Akten selbst gestützt werden.

Als Quellen wurden herangezogen:

R 43 II/685, R 6/308

Der Bestand wurde 1965 durch Herrn Archivrat Dr. Dienwiebel und Frau Martens verzeichnet.

Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand beinhaltet nur wenige Unterlagen der Personalabteilung und der Dienststellenverwaltung (Räumungsberichte).

Erschließungszustand: Findbuch

Zitierweise: BArch R 93/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch R 93
Umfang
28 Aufbewahrungseinheiten; 0,4 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Auswärtiges, Kolonial- und Besatzungsverwaltung >> Besatzungsverwaltung
Verwandte Bestände und Literatur
Fremde Archive: Staatsarchiv Minsk

Amtliche Druckschriften: Amtsblatt des Generalkommissars für Weißruthenien, 1941 ff.

Literatur: Klaus Oldenhage: Die Verwaltung der besetzten Gebiete. In: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Bd. 4: Das Reichs als Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus. Stuttgart 1985, S. 1132-1168, hierzu S. 1163-1166

Die faschistische Okkupationspolitik in den zeitweilig besetzten Gebieten der Sowjetunion (1941-1944). Dokumentenauswahl und Einleitung von Norbert Müller. Berlin 1991 = Europa unterm Hakenkreuz. Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus (1938-1945), Bd. Sowjetunion

Provenienz
Generalkommissar für Weißruthenien, 1941-1945
Bestandslaufzeit
1941-1945

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Generalkommissar für Weißruthenien, 1941-1945

Entstanden

  • 1941-1945

Ähnliche Objekte (12)