Bestand

Armeegruppe Frießner (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Die Nahtgruppe ("Armeegruppe") Frießner (Herzog) war im Februar und März 1944 zwischen der 16. und 18. Armee (Heeresgruppe Nord) beim XXXVIII. AK eingesetzt.

Bearbeitungshinweis: Die Bestände der Armeeoberkommandos, Armeegruppen und Armeeabteilungen waren bereits in den Jahren 1980verzeichnet worden (Frau Ganser und Herr Brün Meyer). Das hieraus 1985 fertiggestellte Findbuch wurde 2006 retrodigitalisiert und nach entsprechender Überarbeitung 2007 online gestellt.

Die Schriftgutverzeichnisse weisen stets die gleiche Reihenfolge auf:

- "Stammtafeln"

- ChefGenSt (Chef des Generalstabs)

- Ia (Führungsabteilung; auch: Ausbildungsangelegenheiten)

- Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)

- IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)

- Qu, bzw. OQu (Quartier-, bzw. Oberquartiermeister)

- III (Armeegericht)

- IVa (Armeeintendant)

- IVb (Armeearzt)

- IVc (Armeeveterinär)

- IVd ev./kath. (Geistliche)

- IV Wi (Armee-Wirtschaftsführer)

- V (Armee-Kraftfahroffizier)

- AFPM (Armee-Feldpostmeister)

- A.Pi.Fü. (Armee-Pionierführer)

- A.Na.Fü.(Armee-Nachrichtenführer)

- Stopak (Stabsoffizier der Pak)

- Stoart (Stabsoffizier der Artillerie)

- Flivo (Fliegerverbindungsoffizier) bzw. Kommandeur der Luftwaffe (Koluft)

- Sonstige Unterlagen.

Auf die Beigabe von Inhaltsübersichten konnte deshalb i.d.R. verzichtet werden.

Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher aller anderen Verbände, Einheiten und Dienststellen des Heeres auch, waren die Kriegstagebücher der Armeeoberkommandos (und ihrer Vorläufer) vom Mobilmachungstag an (26. Aug. 1939) dem Heeresarchiv Potsdam einzureichen, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach der Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer), in dieser Reihenfolge auch eingelagert, dann aber systematisch nach den kriegstagebuchführenden Stellen und deren Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.

Lücken - die nur zum Teil durch E (= Ersatz) - Akten aus Doppelüberlieferungen wieder aufgefüllt werden konnten - haben sich durch Aktenverluste beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 ergeben.

Als die Luftkriegsgefahr in Berlin und Umgebung zunahm, wurde in Liegnitz eine Außenstelle des Heeresarchivs Potsdam eingerichtet, in die außer Akten der Wehrmacht- und Heeresführung auch die Kriegstagebücher der höheren Kommandobehörden des Heeres (bis hinab zu denen der Divisionskommandos) ausgelagert wurden, sobald sie in Potsdam registriert worden waren. Diese Bestände (aber ohne die Akten der Spitzenbehörden von OKW und OKH) gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und bald darauf nach Frankfurt/Main gebracht wurden, von wo sie in die USA gelangten. Dort wurden sie nochmals erfasst, verfilmt (mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen) und ab 1962 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Hier kamen sie zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und nach deren Auflösung (Anfang 1968) in das Bundesarchiv-Militärarchiv.

In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:

- Sept. 1962: AOK 1, 3-5, 8-12, 14-21, AOK Ligurien

- März 1963: AOK 8

- Nov. 1963: AOK 2, 4, 8

- Apr. 1961: AOK 6, 7, 18, 25

- Sept. 1965: AOK 4, 7-11, 14, 16, 20

- Mai 1966: AOK 6, 9, 16, 18

- Juni 1966: AOK 10

- März 1968: AOK 9

- Juni 1978: AOK 2, 4, 6, 8, 11, 14, 16-18

In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind die Kriegstagebücher von Armeeoberkommandos (und Vorläufer) wie folgt erfasst:

- Guide Nr. 14: AOK 1, 3, 5

- Guide Nr. 42: AOK 2, 4 (Nachträge in Nr. 54, 56)

- Guide Nr. 44: AOK 10-12, 14 (Nachträge in Nr. 56)

- Guide Nr. 47: AOK 15-17

- Guide Nr. 48: AOK 19-21, AOK Ligurien

- Guide Nr. 49: AOK 18

- Guide Nr. 54: Nachträge AOK 2

- Guide Nr. 56: AOK 8, 25 (Nachträge AOK 4, 6, 7, 9 - 11, 14).

Außer den Materialien aus Potsdam (bzw. Liegnitz), die etwa 95 - 98 % der Bestände ausmachen, sind noch zu nennen:

- Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat,

- Einzelakten aus anderen der in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen ("EAP", u.a.),

- Abgaben aus Privathand, dabei auch Nachkriegs-Ausarbeitungen ("Studies" für die Historical Division/US Army in Europe, u.a.) - siehe die Zugangs-Vermerke in der Spalte "Bemerkungen".

Inhaltliche Charakterisierung: Abt. Ia: Kriegstagebuch und Ic-Meldungen von Feb. bis März 1944.

Zu einigen Signaturen liegen zusätzlich Kartenmappen vor, in der Form, dass z.B. zur Akte RH 20-27/4 eine Kartenmappe mit der Signatur RH 20-27/4K vorhanden ist.

Erschließungszustand: Vollständig erschlossen

Zitierweise: BArch RH 20-27/...

Reference number of holding
Bundesarchiv, BArch RH 20-27
Extent
7 Aufbewahrungseinheiten; 0,3 laufende Meter
Language of the material
deutsch

Context
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Armeegruppen, Armeen, Armeeabteilungen, Panzergruppen und Panzerarmeen
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RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)

RH 19-III (Oberkommando der Heeresgruppe C, Heeresgruppe Nord, Heeresgruppe Kurland)

RH 24-38 (XXXVIII. Armeekorps / XXXVIII. Panzerkorps)

N 528 (Nachlass Frießner, Johannes)

Literatur: Haupt, Werner "Baltikum 1941" Neckargemünd 1963

Held, Walter "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg / Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur", Bd. I: Osnabrück 1978, Bd. II: 1983.

Müller, Rolf-Dieter und Gerd R. Ueberschär "Hitlers Krieg im Osten 1941 - 1945. Ein Forschungsbericht", Darmstadt 2000

Tessin, Georg "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945", 16 Bände, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.

Provenance
Nahtgruppe Frießner (Nahtgruppe Frießner), 1944-
Date of creation of holding
1944

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Last update
16.01.2024, 8:43 AM CET

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Object type

  • Bestand

Associated

  • Nahtgruppe Frießner (Nahtgruppe Frießner), 1944-

Time of origin

  • 1944

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