Bestand

Pflegamt Gostenhof (Bestand)

Das vor dem Spittlertor gelegenen Dorf Gostenhof gehörte ursprünglich. zum Hausgut der Nürnberger Burggrafen. Über verschiedene Zwischenstationen konnte die Reichsstadt Nürnberg aber fast die gesamten Gerechtsame (1453 Halsgericht und Lehenherrschaft) sowie große Teile des Grundbesitzes direkt erwerben, gewisse Hoheitsrechte beanspruchte jedoch das Markgrafentum Brandenburg-Ansbach. Vorstadt und Dorf Gostenhof mit Häusern bzw. Gütern in der Lodergasse in Nürnberg sowie in Laufamholz bildeten von 1477 bis 1797 ein eigenes Nürnberger Pflegamt, das dem Rat direkt unterstellt war. Ein patrizischer Oberpfleger sowie ein Unterpfleger mit Gerichtsschreiber und Stadtknecht stand dem Amt vor, unterstützt vom Schulmeister und den vier Amtsbeisitzern aus der Bürgerschaft. Dem Pflegamt oblag die gesamte Verwaltung und Gerichtsbarkeit, die Steuern dagegen gingen durch die Hauptmannschaft an das Landsteueramt. Der jahrhundertelange Anspruch auf Gostenhof von Markgrafentum bzw. dann Königreich Preußen wurde quasi durch die preußische Okkupation 1796 und die Integration in das preußische "Justiz- und Kammeramt Wöhrd und Gostenhof" (1797-1806) abgeschlossen. Mit dem Fürstentum Ansbach gelangte Gostenhof 1806 an das Haus Wittelsbach. 1810 als eigene bayerische Municipalgemeinde und 1818 als provisorische Ruralgemeinde gebildet, kam Gostenhof bereits wieder 1820 (provisorisch) bzw. 1825 zu Stadt, Stadtgericht und Rentamt Nürnberg.Die in diesem Bestand integrierten Archivalien repräsentieren nur einen kleinen, allerdings wichtigen Teil der ehem. Pflegamtsregistratur. In den 1960er Jahren wurden 18 Einheiten, die aus verschiedenen Sammlungsbeständen des StadtAN stammten bzw. unter falschen Provenienzen eingeordnet waren, als Bestand B 4 formiert. Im Tausch mit dem Staatsarchiv Nürnberg kamen 1974 weitere 21 Einheiten hinzu, bis 1997 ergänzt durch weitere Akten aus Sammlungsbeständen. Über diese heterogen aneinandergereihten Einheiten ist bei der Überarbeitung bzw. Neuverzeichnung 1997 eine "Grobsystematik" mit der Untergliederung in "Amtsbücher u.ä." (31 En), "Pflegamtsprotokolle" (5 En), "Rechnungen" (4 En) sowie "Einzelfälle" (23 En) gelegt worden.Aufgrund der Bestandsgeschichte kann nicht mit letzter Sicherheit geklärt werden, ob alle Einheiten tatsächlich aus der Pflegamtsprovenienz stammen. Qualitativ ist v.a. die ab 1521 geschlossene Reihe von Amtsbüchern hervorzuheben, welche die Entwicklung der Grundherrschaft bzw. des Pflegamts abdecken. Diese werden ergänzt von Bruchstücken ab der Mitte des 15. Jh..

Reference number of holding
B 4
Extent
lfd. Meter: 1,50
Language of the material
Deutsch

Context
Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe B: Amtliche Provenienzen der reichsstädtischen Zeit >> B 4 - Pflegamt Gostenhof

Indexbegriff subject
Amtsbücher
Ansbach
Bayern
Brandenburg-Ansbach, Markgrafentum
Gerichtsbarkeit
Gostenhof
Justiz- und Kammeramt Wöhrd und Gostenhof
Pflegamt Gostenhof (Bestand)
Pflegamt _Gostenhof (Bestand)
Preußen, Kgr.
Protokolle
Rechnungen
Rentamt
Stadtgericht
Verwaltung
Wittelsbach
Wöhrd

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Rights
Last update
05.06.2025, 11:18 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

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