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Improvement in Economic Position through Risk-Taking

Verbesserung der wirtschaftlichen Position durch Risikoübernahme: Ein Versuch der Darstellung der Grenzen des Risikoaufwandes In dem Aufsatz wird die Möglichkeit untersucht, ein anfangs zu kleines Anlagevermögen durch größere Risikobereitschaft (oder geringere Risikoabneigung) zu überspielen. Es wird die Lage von zwei Investoren verglichen. Der eine besitzt anfänglich ein großes, der andere ein kleines Vermögen. In dem Computer-Modell wird angenommen, daß beide Anleger ihre Anlageentscheidung aufgrund des gleichen Sortiments von m Wertpapieren treffen können, das sowohl Wertpapiere mit geringem als auch solche mit hohem Risiko enthält. In jeder Anlageperiode werden jeweils die optimalen Portefeuilles ausgewählt. Bedingung ist, daß die Investoren nach den Anlageperioden aus dem Wertpapiermarkt mit dem Anfangs- Vermögensbestand wieder herauskommen. Da es also keinen Netto-Vermögenszuwachs gibt, haben die aus den Portefeuilles resultierenden Einkommensströme Unterschiede in den Verbrauchsniveaus zur Folge. Intertemporaler Verbrauch ist allein eine Funktion der Risikoabneigung. Es gibt demgemäß Grenzen für den intertemporalen Risikoaufwand; sie wurden in einem Simulationsprozeß errechnet und im Schaubild 1 dargestellt. Das Ergebnis der Untersuchung lautet, daß in einer Wettbewerbsgesellschaft der Möglichkeit, Unterschiede beim Ausgangsvermögen durch eine größere Risikobereitschaft zu kompensieren (das ist ein Freiheitsspielraum für den weniger Begüterten, sein Schicksal zu verbessern), ziemlich enge Grenzen gesetzt sind. Je größer die Wohlstandsunterschiede um so geringer die Aussicht, sie auszugleichen. Das gilt um so mehr, wenn die Kosten je Investitionseinheit (Transaktions-, Informationskosten usw.) nicht wie in der Untersuchung angenommen gleich, sondern für den kleinen Investor höher sind als für den großen. Ein Gleichziehen wird letzten Endes nahezu unmöglich, wenn der vergrößerte Wohlstand gleichzeitig mit größerer Risikobereitschaft einhergeht: Der Reiche trägt mehr Risiko, weil er es sich leisten kann.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 9 ; Year: 1976 ; Issue: 4 ; Pages: 542-554

Classification
Wirtschaft

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Roskamp, Karl W.
Tank, Frederick E.
Event
Veröffentlichung
(who)
Duncker & Humblot
(where)
Berlin
(when)
1976

DOI
doi:10.3790/ccm.9.4.542
Last update
10.03.2025, 11:42 AM CET

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Time of origin

  • 1976

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