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Die Nornen
Seine Karriere zu einem der populärsten Jugendstilillustratoren Deutschlands begann der in Berlin tätige Maler und Grafiker Stassen 1899 mit einem Märchenbuch des Verlags Fischer & Franke. Insbesondere in den Opern Richard Wagners, den deutschen Märchen und der nordischen Edda fand er die Sujets seiner Kunst. Die Nornen, die, den römischen Parzen vergleichbar, die Fäden des menschlichen Schicksals spinnen, wählte Stassen nicht nur als Thema für eine der Federzeichnungen zu der 1919 von Hans von Wolzogen herausgegebenen Sammlung nordischer Sagen, sondern schon für dieses 1917 vom Staat aus der Ausstellung des Berliner Künstlerhauses erworbene Gemälde. Im Dunkel der Nacht haben sich die drei Schicksalsgöttinnen Urd, Werdandi und Skuld unter der Weltesche Yggdrasil am Ufer des Urdbrunnens versammelt und weben die feinen goldenen Schicksalsfäden. Sie werden von zwei Schwänen beobachtet, die dem Mythos zufolge an der Wurzel des Weltbaumes leben und deren Gefieder durch das heilige Wasser des Brunnens so weiß wurde, wie es noch heute ist. Um 1935 wandte sich Stassen dem Thema erneut zu, dieses Mal für vier monumentale Edda-Teppiche im Sitzungssaal der Reichskanzlei in Berlin (1945 verbrannt, vgl. Franz Stassen, 1869–1949, Maler, Zeichner, Illustrator, Leben und Werk, Ausst.-Kat., Museum Hanau, 1999, S. 40). | Regina Freyberger
- Location
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventory number
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A II 161
- Measurements
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Höhe x Breite: 70 x 70 cm
Rahmenmaß: 95 x 96 x 4 cm
- Material/Technique
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Öl auf Holz
- Event
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Erwerb
- (description)
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1917 Ankauf aus der Ausstellung des Berliner Künstlerhauses
- Event
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Herstellung
- (when)
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vor 1917
- Last update
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08.08.2023, 11:02 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bild
Associated
Time of origin
- vor 1917