Bild
Artist
Die Darstellung von Athleten war bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert – nicht nur im Rückgriff auf die Plastik der klassischen Antike, sondern ebenso im Zusammenhang mit der Lebensreformbewegung – ein beliebtes Thema, um den männlichen Körper in seiner natürlichen Schönheit zu erfassen. Franz von Stuck oder auch Sascha Schneider schufen verschiedentlich Kleinplastiken solcher Sportler. Der Maler Kampf widmete sich 1907, im Jahr seiner Ernennung zum Präsidenten der Berliner Akademie der Künste, mit dem lebensgroßen Bildnis eines Akrobaten diesem Sujet. Hans Rosenhagen zufolge hatte der Künstler sein Modell im Varieté gefunden (Hans Rosenhagen, Arthur Kampf, Bielefeld 1922, S. 72), und doch ging es Kampf nicht um Porträthaftigkeit. Sein Interesse galt ausschließlich dem durch Leibesertüchtigung und sportlichen Alltag muskulös gewordenen Körper. Der Hintergrund bleibt unbestimmt, der Sportler namenlos. Die Pose des Athleten ist in zahllosen Fotografien der Zeit belegte Konvention. Gleiches gilt für das seidig schimmernde Trikot, mit dem Kampf gleichzeitig seine malerische Finesse bewies und dem möglichen Vorwurf provozierender Nacktheit vorbeugte. 1943 schenkte der Künstler das Bild zusammen mit der 1903 entstandenen Arbeit „Spielpause“ (Kriegsverlust) der Nationalgalerie (vgl. auch die Variante „Athlet“ [Verbleib unbekannt], reproduziert in: Die Kunst für Alle, 24. Jg. [1908/1909], H. 5, S. 126). | Regina Freyberger
- Standort
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventarnummer
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A II 998
- Maße
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Höhe x Breite: 205 x 105 cm
Rahmenmaß: 222,5 x 122 x 7 cm
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Ereignis
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Erwerb
- (Beschreibung)
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1943 Geschenk des Künstlers, Berlin
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
- (wann)
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1907
- Letzte Aktualisierung
- 08.08.2023, 11:02 MESZ
Datenpartner
Alte Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bild
Beteiligte
Entstanden
- 1907