Malerei

Morgennebel

Die auf Papier gemalte Studie »Morgennebel« gewährt einen Ausblick in eine Waldlandschaft, über der bläuliche Dunstschleier schweben. Der den Horizont verunklärende Nebel suggeriert unbegrenzte Weite; goldgelbes Licht der aufgehenden Sonne beleuchtet den bewölkten Himmel. »Wie unendlich mannigfaltig und zart sind nicht endlich die atmosphärischen Erscheinungen!«, heißt es in Carus’ sechstem Brief über Landschaftsmalerei. »Alles was in des Menschen Brust widerklingt, ein Erhellen und Verfinstern, ein Entwickeln und Auflösen, ein Bilden und Zerstören, alles schwebt in den zarten Gebilden der Wolkenregionen vor unsern Sinnen; und auf die rechte Weise aufgefaßt, durch den Kunstgenius vergeistigt, erregt es wunderbar selbst das Gemüt, an welchem diese Erscheinungen in der Wirklichkeit unbemerkt vorübergleiten« (C. G. Carus, Briefe und Aufsätze über die Landschaftsmalerei, Leipzig 1982, S. 63). Carus, der seit 1818 in regem Austausch mit Goethe stand, ließ sich spätestens seit Beginn der 1820er Jahre von dessen naturwissenschaftlichen Betrachtungen über meteorologische Phänomene, insbesondere über Wolken, inspirieren und zu Darstellungen atmosphärischer Erscheinungen anregen; denn könnte die Kunst die Geheimnisse der Wissenschaft klar erschauen und anmutig umhüllen, wäre sie für Carus der »Gipfel der Wissenschaft« (ebd., S. 62). Die Datierung der Studie beruht auf Ergebnissen einer Farbanalyse. | Birgit Verwiebe

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Papier auf Pappe
Maße
Höhe x Breite: 19,5 x 26 cm
Rahmenmaß: 26 x 32 x 3,5 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 425

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1924 Ankauf aus der Kunsthandlung Hugo Perls, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
nach 1828/1830

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • nach 1828/1830

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