Musterkarte

Taffet mit Atlaskante

Mustertafel mit sechs einfarbigen Taffetbändern aus Seide mit Atlaskanten. Unten auf der Tafel steht handschriftlich "Taffet mit Atlaskante / 12'''. 6 1/4 : 2. 105 Schuß".
Kontext: Mit Taffet - heute kurz Taft genannt - bezeichnet man die älteste und einfachste Art der Gewebebindungen. Bei jedem Schusseintrag kommt die eine Hälfte der Kettfäden auf der Oberseite zu liegen, die andere Hälfte der Kettfäden wird vom Schussfaden überdeckt. Dadurch entsteht ein auf beiden Seiten des Gewebes gleich aussehendes Schachbrettmuster, das die engste Verknüpfung von Kett- und Schussfäden darstellt. In der Bandweberei ist die Bezeichnung "Taffet" für diese Bindungsart allgemein gebräuchlich, unabhängig vom Material. In der Leinenweberei bezeichnet man sie als "Leinwandbindung". Atlas bezeichnet wie Taffet die Art der Bindung. Atlasgewebe zeichnen sich durch ihre Glätte, Gleichmäßigkeit und ihren Glanz aus, die durch ihre spezielle Atlasbindung entstehen. Hierzu macht man die Verkreuzungspunkte der einzelnen Fäden unsichtbar, damit eine glatte und glänzende Oberfläche entsteht. Dies erzielt man am besten mit feinen, gleichmäßigen, glatten und glänzenden Fäden, wie etwa aus Seide oder feiner Baumwolle. Atlasgewebe sind sehr geschmeidig und sehr gut drapierbar. Im Gegensatz zu Breitgeweben ist der Randabschluss - die Kante - bei Schmalgeweben wie den Bändern von großer Bedeutung. Mit einer guten bzw. schlechten, gleichmäßigen bzw. ungleichmäßigen Kante steigt oder fällt der Wert eines Bandes. Unterschieden wird dabei in glatte Kanten und Zierkanten, wie sie vor allem bei Schmuckbändern vorkommen. Atlaskanten fanden vor allem bei Damen- und Besatzbändern Verwendung. Die Angabe 12''' gibt die Bandbreite in der damals üblichen Maßeinheit "französischen Linien" an (1 französische Linie entspricht 2,25 mm). Die nachfolgende Notiz gibt Auskunft über die Rietberechnung.
Farbe: mehrfarbig
Erhaltungszustand: intakt

Urheber*in: unbekannt / Rechtewahrnehmung: Landschaftsverband Rheinland

Namensnennung 4.0 International

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Standort
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Inventarnummer
1975/1166.27
Maße
Teil (Band (rot)): Breite: 18 cm; Höhe: 2,6 cm Teil (Tafel): Breite: 24 cm; Höhe: 32,3 cm
Material/Technik
Seide (Material) (Band); Pappe (Material) (Tafel); gewebt (Band)
Inschrift/Beschriftung
Signatur: Handschrift Wo: unten Was: Taffet mit Atlaskante / 12''' 6 1/4 : 2 105 Schuß
Signatur: Handschrift Was: Text: Art der Inschrift: handgeschrieben Transkription: - Erläuterung:
Signatur: Handschrift Was: Text: Art der Inschrift: handgeschrieben Transkription: - Erläuterung:
Sprache
Deutsch
Würdigung
DFG-Projekt "Digitales Portal Alltagskulturen im Rheinland - Wandel im ländlichen Raum 1900-2000"

Verwandtes Objekt und Literatur
gehört zu Sammlung: Bänder und Bandmuster

Klassifikation
Objekt (Quellentyp)
Bezug (was)
Schlagwort: Band (Objektgattung)
Schlagwort: Bandweberei (Verfahren)
Schlagwort: Atlasbindung
Schlagwort: Leinwandbindung

Ereignis
Herstellung
(wer)
unbekannt (Hersteller/in (Firma/Fabrikant/Manufaktur))
(wann)
1900 - 1949

Geliefert über
Rechteinformation
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Letzte Aktualisierung
22.04.2025, 09:03 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
LVR-Freilichtmuseum Kommern / Rheinisches Landesmuseum für Volkskunde. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Musterkarte

Beteiligte

  • unbekannt (Hersteller/in (Firma/Fabrikant/Manufaktur))

Entstanden

  • 1900 - 1949

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