- Location
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Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar#Kunst und Wissenschaft - Hofwesen
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157
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Die Deutsche Schaubühne, Bd. 10 (1869), Heft 7, S. 68: „Das […] Schauspiel „Aschenbrödel“ gefiel, trotz der gar zu einfachen, fast jeder Verwicklung entbehrenden Handlung, durch die lebendige treffende Charakteristik des Mädchenpensionats mit seinen so verschiedenartigen Backfischindividualitäten und seinen komisch-würdigen Vorständen, durch die mit wenig Material erzielten ergötzlich-humoristischen Situationen und die aus letzterem mit erhöhtem Reiz sich abhebende poetische Gestalt der vom rührenden Zauber unschuldsvoller Naivetät umflossenen jugendlichen Heldin. Elfriede (Aschenbrödel) wurde von Frl. Stör, der jüngsten Tochter unseres verdienstvollen ersten Kapellmeisters, die in dieser bedeutenden, das ganze Stück beherrschenden Rolle ihren ersten theatralischen Versuch wagte und mit überraschend glücklichem Erfolg bestand, zu recht anmuthender Erscheinung gebracht. Besonders sprach bei der jungen, kaum 16jährigen, zierlich gebauten Kunstnovizin, dem Benehmen nach Schülerin des Hrn. Barnay, der neben ihr den Grafen Albrecht spielte, eine schöne Wärme der Empfindung und ein idealer Schwung an, der sich namentlich in der poetischen Apostrophe an den Wald und in der begeisterten Herzensergießung beim Examen geltend machte. Die verständnißvolle, sichere und doch zur Sache nirgends ein mechanisches Einlernen verrathende, von hingebendster Lust und Liebe durchdrungene Leistung dokumentirte ein entschiedenes Darstellungstalent, das Frl. Stör von ihrer Mutter, der vorzüglichen frühern und vor zwei Jahren viel zu zeitig in den Ruhestand übergetretenen Vertreterin des ersten Mutterfachs an unserer Bühne, geerbt zu haben scheint und das bei fortgesetzter sorgsamer Anleitung und fortschreitender Kräftigung des jetzt noch sehr zarten und vorsichtiger Schonung bedürfenden Organs zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Die junge Debütantin fand von Seiten des dichtbesetzten Hauses die freundlichste Aufnahme, Hervorruf nach den Hauptscenen und Aktschlüssen, am Ende der Vorstellung sogar einen Doppelhervorruf. Neben Frl. Stör traten am vortheilhaftesten hervor Hr. Donald als Pensionsvorsteher Dr. Veltenius, mit prächtig gemüthlichem Habitus eines alten gelehrten Herrn, Fr. Lehfeld als eifersüchtige Gattin desselben, Hr. Knopp als im Trüben fischender Unterlehrer und von den Pensionärinnen Frl. Lüdt als verständige Kunigunde, Frl. Both als hypernaive Ida, Frl. Schulz als faule Edwina, Frl. Keil als romantische Bertha.“ weitere Rezension: Weimarische Zeitung, Nr. 134, 11.06.1869, S. 2
- Creator
- Published
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1869-05-29
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- URN
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urn:nbn:de:urmel-0298c32e-e6b4-426b-ad18-bf375c3dc22a9-00030920-11
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21.04.20232023, 10:17 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Theaterzettel ; Text
Associated
Time of origin
- 1869-05-29