Bild

Menagerie

Im Entstehungsjahr des Bildes unternahm Friedrich Voltz mit dem befreundeten Maler Jörg Förster eine längere Reise nach Süden, die ihn bis Tirol führte. Auf einer der Poststationen mag er mitunter einem Wanderzirkus begegnet sein. Das noch während der weitgehend autodidaktisch genutzten Münchner Akademiezeit gemalte Frühwerk ist zugleich ein Sonderfall in der sonst ganz auf die Darstellung von Vieh im Freien gerichteten Tätigkeit des Künstlers. Der Halbschatten des Stalles birgt ein Beieinander des in der Natur Unverträglichen – Affen, Hund, Esel, Kamel und sogar, im Hintergrund links, ein Bär – , das einen stillebenhaften Charakter annimmt. Hinzu kommt die besondere Künstlichkeit der Verkleidung der Affen und das Arrangement disparater Gegenstände. Eher als einer Genredarstellung aus dem Zirkusleben ähnelt das Bild einer Fabelillustration oder einer Allegorie auf die Absurdität gesellschaftlicher Konventionen. Man kennt das Motiv des mit samtenem Wams angetanen Affen aus Spottbildern auf den Realismus, die einen Affen als Maler zeigen (beispielsweise »Le singe peintre«, um 1739/1740, von Jean-Baptiste Siméon Chardin, oder »Le singe peintre, dit aussi intérieur d'atelier«, um 1833, von Alexandre-Gabriel Decamps, beide im Musée du Louvre, Paris). Voltz’ Gemälde »Menagerie« gelangte 1861 als Geschenk des Berliner Kaufmanns Noah Jacobsohn in die Nationalgalerie; es war nach Gründung des Museums mit der Sammlung Wagener die erste Erwerbung. | Claude Keisch

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

0
/
0

Material/Technik
Öl auf Eichenholz
Maße
Rahmenmaß: 39 x 50 x 1 cm
Höhe x Breite: 38,5 x 49,5 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 1

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1861 Geschenk des Kaufmanns Noah Jacobsohn, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1835

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1835

Ähnliche Objekte (12)