Bestand
239. Infanterie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 8, Seite
171-172, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
239.
Infanterie-Division
(WK VIII, E 372
Gleiwitz, Diedenhofen)
26.8.1939 im
WK VIII als Division 3. Welle durch den Landwehr-Kdr.
Oppeln mit:
Inf. Rgt. 327 I.-III.
durch Ausb. Leiter Cosel
Inf. Rgt.
372 I.-III. durch Ausb. Leiter Beuthen
Inf. Rgt. 444 I.-III. durch Ausb. Leiter Oppeln
2
Art. Rgt. 239 I.-IV.
Div. Einheiten 239.
Am 5.11.1939 Umbildung der 4., 8. und 12. Kp. der
Inf. Rgter. in MG-Kpn.; Auflösung der 15. (Pi.)Kpn. zur
Bildung eines Pi. Btls 660; 27.12.1939 Auflösung der Pz.
Jg. Abt. bildete die Pz. Jg. Abt. 248 der 168. ID. Von der
Artillerie war bereits am 19.9.1939 die IV. Heerestruppe
geworden; 24.12.1939 wurde die I. Abt. in I./Art. Rgt. 233
(196. ID) und am 3.1.1940 Stab und III. zum Stab und
III./Art. Rgt. 248 der 168. Inf. Div. (7. Welle); bei der
Division blieb also in Polen nur die II./Art. Rgt. 239. Im
Februar erhielten die drei Inf. Rgter. IV.(Feldrekruten-)
Btle., die bei Verlegung der Division nach dem Westen das
III. und IV./Feldrekruten-Inf. Rgt. 224 beim Kdr. der
Ersatztruppen 200 und das Feldersatz-Btl. 239 bildeten.
Die Artillerie wurde durch Stab, II. und III./Art. Rgt.
231 (Nürnberg) wieder auf drei leichte Abteilungen
ergänzt. Vom 1.9.1940 bis zum 20.3.1941 war die Division
bis auf Stämme im WK VIII beurlaubt. Bei der
Wiedereinberufung erhielt sie eine IV. Abt. für das Art.
Rgt. aus der IV./246 (Darmstadt), dagegen wurde die Aufkl.
Abt. mit Ausnahme einer Schwadron an die 7. Inf. Div.
abgegeben.
Mitte Dezember 1941 (1.
Jan. 1942) wurde die Division bei der 6. Armee in
Südrußland aufgelöst und auf die benachbarten Divisionen
bataillons- und kompanieweise verteilt; I./327 wurde
III./514 der 294. ID; I./444 wurde III./179 der 57. ID,
die IV./Art. Rgt. 239 wurde Heeresartillerie und später
IV./188 der 88. ID; der Stab des Art. Rgts. bildete den
Kdr. des Heeresstreifendienstes Ost, der des Pion. Btls.
den Stab Brücken-Kolonnen-Staffel 921; der Stab der Nachr.
Abt. bildete die Eisenbahn-Nachr. Abt. 239 und der
Div.Nachschubführer die Nachschub-Kolonnen-Abt. 239. Der
Divisionsstab blieb als z.b.V. Stab bei der 6. Armee und
wurde erst 26.3.1942 aufgelöst und in den Div. Stab der
294. Inf. Div. eingegliedert.
Unterstellung:
1939
Sept.: VIII; 14. Armee; Süd; Osten;
Polen
Nov.: XXXIV; Grz. Abschn.
Kdo. Süd; Osten; Polen
1940
Jan./Mai: XXXIV; Grz. Abschn. Kdo.Süd;
Osten; Polen
Juni: z. Vfg.;
7.Armee; "C"; Westen; Oberrhein
Juli: z. Vfg.: BdE; Heimat; Schlesien
Aug./Dez.: beurlaubt im WK VIII; Heimat;
Schlesien
1941
Jan./Apr.: beurlaubt im WK VIII; Heimat;
Schlesien
Mai: OKH (Heeresmission
Rumänien); Osten; Bukowina
Juni/Aug.: XI; 11. Armee; Süd; Osten;
Südrußland
Sept./Okt.: XI; 17.
Armee; Süd; Osten; Südrußland
Nov.:
LI; 6. Armee; Süd; Osten; Charkow
Dez.: XVII; 6. Armee; Süd; Osten; Charkow
1942
Jan./März
(Stab): z. Vfg.; 6. Armee; Süd; Osten; Charkow
Anmerkung:
Die
Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen
Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro
Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
9. Juni, 21. Juli, 1.
Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. April, 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7.
Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6.
Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5.
Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
1. Jan., 3.
Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug.,
5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
15. Apr., 15. Mai, 15.
Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov.
(26. Nov.), (31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen"
setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten
Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1988 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
- Juli
1963: 19.-23. Division
- März 1964:
24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
Manteuffel
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
Operational History (German) Section der Historical
Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
Heer.
Die Gliederung des
Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
Unterabteilungen
III
(Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
(Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
Geistliche)
- Kommandant des
Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Ende Aug. 1940 bis Anfang
Feb. 1942 sowie Meldungen, Befehle und Berichte von
1939/40 (9 AE).
Ib: KTB von Mai
1940 bis Dez. 1941.
Ic: TB von Juli
bis Ende Dez. 1941 sowie Feindmeldungen (1 AE) von Dez.
1941 bis März 1942.
IIa: TB von
Mitte März bis Ende Dez. 1941.
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-239/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-239
- Umfang
-
39 Aufbewahrungseinheiten; 1,8 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 70
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenienz
-
239. Infanterie-Division (239. ID), 1939-1942
- Bestandslaufzeit
-
1939-1942
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 239. Infanterie-Division (239. ID), 1939-1942
Entstanden
- 1939-1942