Newsletter Februar 2025

Rotes Bild mit weißer Schrift Newsletter Deutsche Digitale Bibliothek Februar 2025

Liebe Leser*innen,

wir konzentrieren uns an diesen doch eher trüb-grauen Tagen auf unser beeindruckendes visuelles Kulturerbe – von Fotografien zu Grafiken, Zeichnungen und Gemälden – und stellen Ihnen einige unserer neuen, sonnig bis wolkigen Bildergalerien vor. 

Auf Santorini, der griechischen Trauminsel, startete der Tourismus erst in den 1970er Jahren, nachdem der Militärflughafen für zivile Flugzeuge freigegeben wurde. Der Fotograf Konrad Helbig hat die Insel in ihrer vortouristischen Ursprünglichkeit festgehalten. Diesen heute ungewohnten Blick möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. 

Entdecken Sie mit uns eine der europäischen Kulturhauptstädte 2025: Historische Fotografien von Chemnitz, wo Karl Marx erstaunlicherweise nie gewesen ist. Schwerpunkt der nächsten Galerie sind Cumulus, Cirrus und Stratus – Wolken, die übrigens von einem englischen Apotheker im 19. Jahrhundert benannt wurden.  

Bald ist Karneval! Aus diesem Grund stellen wir Ihnen die kreativen Kostüme der Nürnberger Schembartläufer vor, eine Tradition, der die Reformation ein vorzeitiges Ende bereitet hat. Bester Gesundheit erfreut sich hingegen nach wie vor die „sündigste Meile der Welt“ im Norden des Landes: Wir werfen einen Blick auf alte und neue Ansichten der Reeperbahn (nachts um halb eins).

Bleiben Sie neugierig!

Ihre Deutsche Digitale Bibliothek

P.S. Haben Sie selbst eine Idee für eine Bildergalerie mit Objekten aus der Deutschen Digitalen Bibliothek? Schreiben Sie uns an kommunikation [at] deutsche-digitale-bibliothek.de (kommunikation[at]deutsche-digitale-bibliothek[dot]de) 

Farbfoto der blau-weißen Gebäude mit Blick auf das blaue Meer und Berge
"Thera = Santorini, Ia (auch: Oia). Neu erstandene Kreuzkuppelkirche mit Kodonostasion im Ruinengebiet von 1956", Foto: Konrad Helbig (1976), Deutsche Fotothek (Rechte vorbehalten - freier Zugang)
Ein griechischer Traum

Santorini in Fotografien aus den 1970er Jahren

Die Erde bebt bei Santorini – wieder. Der Ausbruch der Vulkaninsel von Santorini vor rund 2.700 Jahren ist denkbarer Grund für das Verschwinden der Minoer und gilt als möglicher historischer Anknüpfungspunkt für den Mythos von Atlantis. Der jüngste Ausbruch fand 1950 statt, 1956 verwüstet ein schweres Erdbeben die Insel, das einen Tsunami zur Folge hat und 40 Menschen das Leben kostet. Die Geschichte Santorinis als Urlaubsziel beginnt Anfang der 1970er Jahre mit der weltweiten Berichterstattung über die archäologischen Funde von Akrotiri.

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Schwarz-weiß Foto einer Straße mit Autos, Gebäuden und einer Fußgängerin
"Chemnitz" (um 1930), Foto: Johannes Mühler, Deutsche Fotothek (Rechte vorbehalten – freier Zugang)
Kulturhauptstadt 2025

Karl Marx war nie in Chemnitz

1953 wurde Chemnitz in „Karl-Marx-Stadt“ umbenannt und sollte diesen Namen 37 Jahre lang tragen bis es ab 1990 wieder Chemnitz hieß. Die Umbenennung war eine Ehrung zum 70. Todestag des berühmten deutschen Philosophen und Ökonomen. Kurioserweise war Karl Marx zu Lebzeiten nie in Chemnitz gewesen. Die Namensänderung erfolgte aufgrund der starken Verwurzelung der Arbeiterbewegung in der Stadt. Dieses Jahr ist Chemnitz eine von drei europäischen Kulturhauptstädten.

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Farbfoto von verschwommenen Bäumen, blauem Himmel und weiß-grauen Wolken
Norddeich: Wolken, aus dem Zugfenster (12. Oktober 1986) Fotografie: Willy Pragher, Landesarchiv Baden-Württemberg (CC BY 3.0 Deutschland)
Wolkenformationen und Wetterbeobachtungen

Cumulus, Cirrus, Stratus

Sie sind ein beliebtes Kunstmotiv und ein Unsicherheitsfaktor bei der Wettervorhersage. Sie bestehen aus feinen Wassertröpfchen oder Eiskristallen; sie können federleicht oder tonnenschwer sein: Wolken. Im 19. Jahrhundert unterteilte der englische Pharmakologe und Apotheker Luke Howard Wolkenformationen in die noch heute bekannten drei Grundformen Stratus (Schichtwolken), Cumulus (Haufenwolken) und Cirrus (Schleierwolken).

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Farbige Zeichnung zweier Schembartläufer in gelben und roten Kostümen
Schembartläufer 1539 (16. Jahrhundert) Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg (Public Domain Mark 1.0)
Nürnberger Karnevalskultur

Der Schembartlauf

Heute fast vergessen, war der Schembartlauf wahrscheinlich ein Highlight der spätmittelalterlichen Faschingsaktivitäten in Nürnberg. Der wohlhabende Stadtadel erkaufte sich vom Stadtrat das Privileg, einen Tag im Jahr maskiert und verkleidet durch die Stadt zu ziehen. Die Kostüme waren aufwändig und aus kostbaren Stoffen. Umzugswägen, sogenannte Höllen, parodierten kirchliche Würdenträger und Rituale. 

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Farbfoto der nächtlichen verschneiten Reeperbahn mit parkenden Autos und der Leuchtreklame des Kaffeehaus
Hamburg. Reeperbahn im Winter, Kaffeehaus Lausen, Foto: Erich Anders (1960), Deutsche Fotothek (Rechte vorbehalten - Freier Zugang)
Ein Stück Hamburger Geschichte

Auf der Reeperbahn nachts um halb eins

Die Reeperbahn hat ihren Namen den Reepschläger*innen zu verdanken, die dort Reepe zu dicken Tauen verflochten. Schiffstaue waren bis zu 200 Meter, die zur Herstellung benötigten Bahnen bis zu 400 Meter lang. Mit der Einführung von Dampfschiffen und Seilschlagmaschinen wurde immer weniger Reep per Hand geschlagen und die Reeperbahnen verwandelten sich in Straßen - so auch in Hamburg. Bis 1860 lag die dortige Reeperbahn zwischen den Stadtgrenzen von Hamburg und Altona, weshalb sich in der Umgebung auch viele Menschen und Gewerbe ansiedelten, die in den Städten unerwünscht waren. Erste Spielbuden eröffneten dort schon Ende des 18. Jahrhunderts. 

Ausblick
Grafik einer lesenden Frau in Grüntönen

Kultur in der Mittagspause: Unsere virtuellen Ausstellungsführungen

Entdecken Sie die thematische und institutionelle Vielfalt unserer virtuellen Ausstellungen – bequem von Ihrem Computer, Handy oder Tablet aus. Nächste virtuelle Führung am 2. April 2025!

Grafik einer Frau, die im Sessel sitzend eine Zeitschrift namens Weite Welt liest

Kulturerbe für alle: Erzählen Sie Ihre Geschichte!

Die Deutsche Digitale Bibliothek nutzt Blogbeiträge und Bildergalerien, um die Geschichten hinter den Objekten auf unserer Website zu erzählen. Haben Sie eine Geschichte zu unseren Inhalten, die Sie erzählen möchten? Wir lesen sie gerne!