Newsletter Virtuelle Ausstellungen März 2024

Weißer Schriftzug Newsletter Deutsche Digitale Bibliothek Virtuelle Ausstellungen auf rotem Hintergrund

Liebe Leser*innen,

vergessene Autorinnen, verbrannte Bücher, kontaminierte Bibliotheken und bunte Seiten in grauen Zeiten: Besuchen Sie unsere virtuellen Ausstellungen rund um Literatur und Buchkultur. 

Nicht ganz zufällig haben wir dieses Thema ausgewählt, denn am 21. März öffnet die Leipziger Buchmesse 2024 für vier Tage ihre Tore und wir freuen uns auf Ihren Besuch in Halle 5 am Stand E 500. 

Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Freude mit unserer Ausstellungsauswahl und schließen mit dem diesjährigen Motto der Leipziger Buchmesse: „Who’s still reading?“ Unsere Antwort lautet selbstverständlich: „Everyone!“

Bleiben Sie neugierig!

Ihre Deutsche Digitale Bibliothek
 

Farbige Illustration einzelner Figuren des Buches
Die Liebe. Sándor Fodor: Zwickzwack und Blinzeblinz, 1970, aus der Sammlung von: Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München/ Foto: Tobias Weger (Rechte vorbehalten - Freier Zugang)
Deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher im sozialistischen Rumänien

Graue Zeiten – Bunte Seiten

Das sozialistische Rumänien betrieb über Jahrzehnte hinweg eine für den „Ostblock“ einmalige liberale Minderheitenpolitik. So konnten in den Jahren 1944–1989 rund 1.300 Buchtitel für Kinder und Jugendliche in deutscher Sprache erscheinen. Diese Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl davon und beschreibt die Umstände, unter denen deutschsprachige Bücher in Rumänien erscheinen konnten. Wie haben sich Inhalt und Form der Kinder- und Jugendbücher im Laufe der Jahrzehnte unter sich wandelnden politischen Vorzeichen entwickelt? Wie wirkte sich die Zensur auf den Inhalt und wie die Materialknappheit auf die Produktion der Kinder- und Jugendbücher aus? Wer waren die Autor:innen und Illustrator:innen?

Virtuelle Ausstellung
Farbfotografie von Salzmann vor seinen Büchern
Privatsammler Georg P. Salzmann in seinem Wohnhaus in Gräfelfing (2009), Universitätsbibliothek Augsburg, Foto: Wolf Heider-Sawall (Rechte vorbehalten - Freier Zugang)
Die Sammlung Georg P. Salzmann in der Universitätsbibliothek Augsburg

Die Bibliothek der verbrannten Bücher

Jahrzehntelang sammelte Georg P. Salzmann (1929-2013) jene deutschsprachige Literatur in Erstausgaben, die in der Zeit des Nationalsozialismus verboten war und 1933 in deutschen Städten öffentlich verbrannt wurde. Hunderte Regalmeter mit Romanen, Gedichten und Theaterstücken - geschrieben von Jüdinnen und Juden, politisch Andersdenkenden und vielen weiteren, die in den Augen der neuen Machthaber keine Daseinsberechtigung mehr hatten. In dieser einzigartigen, einst privaten Büchersammlung ist somit ein großer Teil jener Autorinnen und Autoren dokumentiert, die auf den Schwarzen Listen der Nazis standen, die ins Exil flüchten mussten, teilweise inhaftiert und ermordet wurden.

Virtuelle Ausstellung
Drei Frauenporträts in Schwarz-weiß nebeneinander
Porträts der Autorinnen Karin Michaëlis, Gertrud Kolmar und Adrienne Thomas aus der Bibliothek der verbrannten Bücher (Collage); Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Wir lesen: Katrin Michaëlis, Gertrud Kolmar und Adrienne Thomas

aktuell, poetisch, selbstbestimmt

Warum diese drei Autorinnen? Sie greifen Themen auf, die nach wie vor aktuell sind: Kriegs- und Fluchterfahrungen, Pazifismus und weibliche Selbstbestimmung. Sie sind vielschreibende Frauen. Ihre Romane, Gedichte und Essays sind scharfsinnig, mutig und beobachten genau. Sie beweisen Humor und zeigen ebenso Trauer und erfahrenes Leid. Sie sind drei Frauen von vielen, die ab 1933 um Leib und Leben, Arbeit und Heimat fürchten mussten. Ob als Jüdinnen oder Pazifistinnen, ob als selbstbewusste, moderne Frauen - die Nationalsozialisten verachteten sie. Diese Ausstellung holt ihre Werke aus dem Regal.

Virtuelle Ausstellung
Foto eines mikrobenbefallenen Buchdeckels, löchrig, angefressen
Spätmittelalterlicher Holzdeckeleinband, 14. Jh., aus der Sammlung von: Universitätsbibliothek Leipzig (Public Domain)
Mikroben in der Buchkultur

Die kontaminierte Bibliothek

Reflexionsgegenstand und empirisches Untersuchungsobjekt der Ausstellung ist das alte Buch: Es wurden mikrobiologische Analysen von spätmittelalterlichen Sammelbänden im Bestand der Universitätsbibliothek Leipzig vorgenommen und mit buchbiographischen Untersuchungen kombiniert. Die Proben wurden an der DSMZ molekularbiologisch mit modernsten Hochdurchsatzsequenzierverfahren analysiert und damit Organismen identifiziert. Die DSMZ beherbergt fast 50.000 mikrobielle Isolate von über 15.000 Arten und ist damit eine der weltweit größten Mikrobensammlungen. Zwei Sammlungsformen – Bibliothek und Mikrobenbank – bedeuten zwei Perspektiven der Lesbarkeit der Welt, die miteinander wechselwirken.

Ausblick
Gemälde eines Museumssaals mit vielen Bildern und Besucher*innen

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