Newsletter Juli 2025

Rotes Bild mit weißer Schrift Newsletter Deutsche Digitale Bibliothek Juli 2025

Liebe Leser*innen,

anlässlich der Fashion Week dreht sich in dieser Woche in Berlin alles um Mode. Das nehmen wir zum Anlass, um das modische Kulturerbe vorzustellen – in Bildergalerien, Artikeln und virtuellen Ausstellungen. Was schnell auffällt: Mode ist nicht nur Kunst- und Alltagsgegenstand, sondern auch durch und durch politisch. Vor allem immer dann, wenn es um die Bekleidung des weiblichen Körpers geht. 

Sei es die Hose oder der Bikini, ihre modische Selbstbestimmtheit mussten sich Frauen erkämpfen. Und das ist nicht übertrieben: Über das dramatische Potenzial, in der Öffentlichkeit einen Bikini tragen zu dürfen, warum Frauen deshalb verhaftet wurden und was Hollywood mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Bikinis zu tun hatte, davon erzählt unser Artikel.  

Die Schönheit der Mode zeigen wir Ihnen in unserer Rubrik „Kulturerbe in Bildern“ anhand von zwei Bildergalerien, u.a. zum Modedesigner Ernst Deutsch-Dryden, auch als „elegantester Mann der Welt“ bezeichnet. 

Die zwei virtuellen Ausstellungen, die wir Ihnen zum Thema Mode ans Herz legen möchten, beschäftigen sich einerseits mit der Produktgeschichte des weißen Unterhemds von 1884 bis 1991 und andererseits mit der Geschichte der Modezeichnung (eine Ausstellung mit dem passenden Titel „BERLIN ZEICHNET MODE“). 

Bleiben Sie neugierig! 

Ihre Deutsche Digitale Bibliothek

P.S. Haben Sie selbst eine Idee für eine Bildergalerie oder einen Artikel mit Objekten aus der Deutschen Digitalen Bibliothek? Schreiben Sie uns an kommunikation [at] deutsche-digitale-bibliothek.de 
 

Bunte Zeichnung vieler Menschen am Strand in Wannsee
Heinrich Zille: Berliner Strandleben (1912), Stiftung Stadtmuseum Berlin (Public Domain Mark 1.0)
Kulturerbe erzählt

Von Bikinis, Zwickelerlässen und Atombomben

Am Ende war es die Filmindustrie, die einen Schlussstrich unter die jahrzehntelang geführten Diskussionen um den Bikini als angemessene Badebekleidung für Frauen zog. Der Kinofilm „James Bond – 007 jagt Dr. No“, der mit Sean Connery als Titelhelden im Oktober 1962 in London uraufgeführt und im Januar 1963 in die bundesdeutschen Kinos kam, machte den Bikini salonreif und glättete die bis dahin moralisch aufgewühlten Wogen um dieses eher minimalistisch gehaltene Bekleidungsstück.

Entdecken
Schwarz-weiß Foto einer jungen Frau mit weißem Kleid und weißem Sonnenschirm vor einem großen pilzähnelnden Baum
"Modeaufnahme" (1958), Fotograf*in: Landshoff, Hermann / Rechtewahrnehmung: Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Archiv Landshoff (Urheberrechtsschutz)
Kulturerbe in Bildern

High Fashion durch die Jahrhunderte

In der Mode kommt immer alles irgendwann wieder, wird so häufig gesagt. Die Schlaghosen der 1970er wurden in 1990ern wieder getragen, sogar Plateauschuhe und Hüfthosen erlebten Comebacks. Wie sieht es aus mit Modetrends aus den 1580ern? Aus den 1840ern? Wir haben uns auf die Suche begeben und präsentieren die modischen Ergebnisse in unserer Bildergalerie. 

Entdecken
In Schwarz gehaltenes Plakat, auf dem zwei Männer mit Zylindern, Fracks und weißen Handschuhen
Cutaway der neue Kragen, Plakat: Ernst Deutsch-Dryden (1913) Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz (CC 0 1.0 – Public Domain Dedication)
Mode, Werbung, Eleganz

Plakatkunst von Ernst Deutsch-Dryden

Der Regisseur Billy Wilder bezeichnete ihn als den elegantesten Mann der Welt - Ernst Deutsch-Dryden wurde 1887 in Wien geboren. Wie viele österreichische Grafiker*innen seiner Generation zog es ihn in den 1910er-Jahren nach Berlin. Seine Plakate prägten den anmutigen Reklamestil der 10er-Jahre wesentlich. Allerdings zwang ein Plagiatsskandal (der nie bestätigt wurde) Ernst zur Rückkehr nach Wien, wo er Mode entwarf und seine Karriere unter dem Namen "Dryden" neu startete. In den 20er-Jahren ging Dryden nach Paris, wo er Werbung u.a. für Chanel und Cinzano entwarf.

Virtuelle Ausstellung
Foto eines alten weißen Unterhemds vor schwarzem Hintergrund
Weißes Unterhemd der Marke Hanro, 1930er/40er Jahre, Foto: Claudine Brignot, aus der Sammlung von: HANRO International GmbH, Götzis (CC BY-NC 4.0 International)
Eine virtuelle Führung durch die Produktgeschichte des weißen Unterhemds von 1884 bis 1991

Unverändert Unterhemd?!

Die Hanro-Sammlung, die am Originalstandort des ehemaligen Schweizer Textilunternehmens rund 20.000 textile Objekte umfasst, bietet einen einzigartigen Einblick in die Design-, Produktions- und Handelsgeschichte der Unterwäsche. Das sogenannte Cache Corset war eines der ersten Produkte des Trikotherstellers Handschin & Ronus (Hanro) und ist zugleich das älteste textile Stück der Hanro-Sammlung. Es markierte den Übergang vom Korsett zu funktionaler, bequemer Wäsche und nahm vieles vorweg, was später Designklassiker wie das Cotton Seamless ausmachte.

Virtuelle Ausstellung
Farbige Illustration unterschiedlicher Modezeichnungen, die von vermutlich einer Frau aufgefächert gehalten werden
Modeillustration (1928), Zeichnung: Helen Ernst, aus der Sammlung von Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin (Public Domain Mark 1.0)
Zur Fashion Week

BERLIN ZEICHNET MODE

Die Modezeichnung ist das älteste Medium zur Visualisierung von Kleidung und unentbehrliche Grundlage innerhalb des Designprozesses. Die Ausstellung „Berlin zeichnet Mode“ zeigt einzelne Schlaglichter der Berliner Zeichentradition und macht deren Fortführung bis in die jüngste Vergangenheit hinein sichtbar. Zahlreiche Querverbindungen zwischen den Akteur*innen verweisen auf die gewachsene Tradition der Berliner Modeausbildung.

Ausblick
Schwarz-weiß Foto einer liegenden Frau

Dossier „Kleider machen Leute“

Entdecken Sie extravagante Kleider, kühne Frisuren und vergangene Modetrends!

Schwarz-weiß Foto von drei Frauen, die auf einer Dachterrasse in Liegestühlen liegen und sich unterhalten

Nächste virtuelle Ausstellungsführung am 16. Juli

Lernen Sie gemeinsam mit den pädagogischen Mitarbeiter*innen Almuth Degener und Max Vogel die Ausstellung „Ich werde berühmt! Leben und Werk des Paul Goesch“ der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde und des Stadtmuseum Brandenburg an der Havel kennen.

Grafik einer Frau, die in einem Sessel liegt und eine Zeitschrift namens "Weite Welt" liest

Kulturerbe für alle: Ihre Bildergalerien und Blogbeiträge

Die Deutsche Digitale Bibliothek nutzt Blogbeiträge und Bildergalerien, um die Geschichten hinter den Objekten auf unserer Website zu erzählen. Haben Sie z. B. ein Mode-Thema, das Sie mit Objekten aus der Deutschen Digitalen Bibliothek beleuchten möchten? Dann schreiben Sie uns!