Als NS-Raubgut werden Objekte bezeichnet, die ihren Eigentümer:innen während des Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogen worden sind. Dieser Raub hat Personengruppen und Institutionen betroffen, die aufgrund ihrer kulturellen Herkunft oder ihrer politischen und weltanschaulichen Überzeugung als Feinde der nationalsozialistischen Ideologie galten. Sie wurden entrechtet, in die Emigration getrieben oder ermordet.
In den 1920er Jahren ist der Maler und Architekt Paul Goesch ein wichtiger Vertreter der modernen Kunst. Seine farbenfrohen, fantasievollen Kunstwerke werden von Museen gekauft und in Ausstellungen gezeigt. Er pflegt Kontakte zu bedeutenden Künstler*innen. Aufgrund einer psychischen Erkrankung verbringt Paul Goesch viel Zeit in Psychiatrien. Am 22. August 1940 wird er von den Nazis in der „T4“-Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel ermordet. Die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde und das Stadtmuseum in Brandenburg an der Havel haben sich gefragt: Wie wollen wir in dieser Stadt an Paul Goesch erinnern?