Newsletter Virtuelle Ausstellungen April 2025

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Liebe Leser*innen,

entdecken Sie mit uns spannende neue Ausstellungen in der Deutschen Digitalen Bibliothek: „Ich werde berühmt!“ sagte der Maler Paul Goesch, der 1940 von den Nazis in der „T4“-Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel ermordet wird. Nun fragt sich eine ganze Stadt: Wie möchten wir an ihn erinnern? In sehr persönlichen Videos erzählen die Ausstellungsmacher*innen, warum sie welche Ausstellungsstücke ausgewählt haben. An einer virtuellen Ausstellungsführung können Sie übrigens am 16. Juli 2025 bei "Kultur in der Mittagspause" teilnehmen.

Zum „Tag der Provenienzforschung“ am 9. April haben gleich zwei Einrichtungen Ausstellungen veröffentlicht: In „Schicksalhafte Seiten“ stellt die SLUB Dresden Bücher verfolgter Jurist*innen vor, die als Raubgut identifiziert wurden. Das Deutsche Historische Museum geht in „Sammlung mit Geschichte“ Enteignungen in der Sowjetischen Besatzungszone und DDR nach, deren Objekte sich in den Museumsbeständen befinden. 

In der neuen Ausstellung „Von Löwen und Legenden“ geht es um das ikonische Nachschlagewerk Alfred Brehms – „Brehms Tierleben“, das schon 1863 erschien, und die vielen lebendigen Illustrationen durch Wilhelm Kunert und weitere Künstler*innen. Um Zeichnungen und Grafiken geht es auch in der Ausstellung „Heiter bis wolkig“, in der das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin Wetterphänomene in der holländischen Kunst untersucht. 

Bleiben Sie neugierig!

Ihre Deutsche Digitale Bibliothek
 

Verblasste Sepia-Fotografie von dem Gesicht des Künstlers, ein junger Mann mit runder Brille und Vollbart
"Porträt Paul Goesch", Fotografie, Undatiert, aus der Sammlung von Canadian Centre for Architecture, Montréal (Rechte vorbehalten – Freier Zugang)
Leben und Werk des Paul Goesch

„Ich werde berühmt!“

In den 1920er Jahren ist der Maler und Architekt Paul Goesch ein wichtiger Vertreter der modernen Kunst. Seine farbenfrohen, fantasievollen Kunstwerke werden von Museen gekauft und in Ausstellungen gezeigt. Er pflegt Kontakte zu bedeutenden Künstler*innen. Aufgrund einer psychischen Erkrankung verbringt Paul Goesch viel Zeit in Psychiatrien. Am 22. August 1940 wird er von den Nazis in der „T4“-Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel ermordet. Die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde und das Stadtmuseum in Brandenburg an der Havel haben sich gefragt: Wie wollen wir in dieser Stadt an Paul Goesch erinnern? 

Virtuelle Ausstellung
Gelbe Collage mit schwarz-weiß Fotografien von unterschiedlichen Personen
"Porträts von Personen, deren Bücher in der SLUB Dresden im Zuge von NS-Raubgut-Recherchen identifiziert werden konnten", Grafik: Sara Reuter und Antje Werner, Dresden (Rechte vorbehalten – Freier Zugang)
Bücher verfolgter Jurist:innen in der SLUB Dresden

Schicksalhafte Seiten

Als NS-Raubgut werden Objekte bezeichnet, die ihren Eigentümer:innen während des Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogen worden sind. Dieser Raub hat Personengruppen und Institutionen betroffen, die aufgrund ihrer kulturellen Herkunft oder ihrer politischen und weltanschaulichen Überzeugung als Feinde der nationalsozialistischen Ideologie galten. Sie wurden entrechtet, in die Emigration getrieben oder ermordet.

Virtuelle Ausstellung
Collage aus unterschiedlichen Objekten (Glas, Akten, Bücher, Briefe)
Titelbild der Ausstellung, aus der Sammlung von: Stiftung Deutsches Historisches Museum (Rechte vorbehalten - Freier Zugang)
Provenienzforschung zu Enteignungen in SBZ und DDR am Deutschen Historischen Museum

Sammlung mit Geschichte

Dem Deutschen Historischen Museum (DHM) wurden 1990 die Sammlungen des zentralen Geschichtsmuseums der DDR, des Museums für Deutsche Geschichte (MfDG) übertragen. Dieser Umstand hat zur Folge, dass sich heute in einer einzigen Museumssammlung sowohl die Rolle eines DDR-Museums als auch die eines Museums aus der BRD im Umgang mit enteigneten Objekten aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR ablesen lässt. In unserer Ausstellung geben wir zunächst eine kurze Einführung zu zwei Entzugskontexten der Zeit zwischen 1945 und 1990, die wir mit Beispielen enteigneter Objekte aus der Sammlung DHM veranschaulichen. 

Virtuelle Ausstellung
Zeichnung in Grautönen eines brüllenden liegenden Löwen
"Brüllender Löwe", Kuhnert, Wilhelm, Druckgrafik, 1924, aus der Sammlung von Alfred Edmund und Christian Ludwig Brehm-Stiftung, Renthendorf, seit Februar 2024 als Dauerleihgabe bei Brehms Welt - Tiere und Menschen (CC BY-NC-ND 4.0 International)
Wilhelm Kuhnert (1865 – 1926) und Brehms Tierleben

Von Löwen und Legenden

Brehms Tierleben, ab 1863 veröffentlicht, ist ein bedeutendes Werk der zoologischen Literatur, das von Alfred Edmund Brehm (1829-1884), einem deutschen Naturforscher und Zoologen, verfasst wurde. Es bietet eine umfassende Darstellung der Tierwelt und umfasst über 2.000 Tierarten, die detailliert beschrieben werden. Brehms Tierleben von Alfred Brehm war weit mehr als ein bloßes Tierlexikon. Es beeindruckte nicht nur durch die wissenschaftlich fundierten und sprachlich lebendigen Texte, sondern auch durch die Vielzahl und Neuartigkeit der begleitenden Illustrationen. Diese, anfangs noch monochrom, setzten neue Maßstäbe in Bezug auf Detailtreue und Ausdruckskraft der dargestellten Tiere und trugen somit entscheidend zum Erfolg des Werkes bei.

Virtuelle Ausstellung
Zeichnung einer windgepeitschten Bucht und segelnden Schiffen, am Ufer Menschen, die auf die Schiffe schauen
"Karte - Reise nach dem Ural", aus der Sammlung von Universitätsbibliothek Leipzig (CC0 1.0 - Public Domain Dedication)
Wetterphänomene in der holländischen Graphik und Zeichnung

Heiter bis wolkig

Der Begriff „Wetter“ leitet sich vom althochdeutschen „wetar“ ab, was „Wind“ oder „Wehen“ bedeutet. Das Wetter beschreibt den Zustand der Atmosphäre an einem Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt; es entsteht durch Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und -temperatur sowie durch Strahlung. Schon vor der Antike wurde das Wetter beobachtet, um etwa günstige Zeitpunkte für Aussaat, Ernte oder Jagd zu bestimmen. Mit Beginn der Neuzeit wurden vermehrt Wetterbeobachtungen gesammelt und dokumentiert, etwa durch den zunehmenden Schiffsverkehr. Dennoch waren Menschen früherer Jahrhunderte dem Wetter anders ausgeliefert als wir es heute sind. 

Ausblick
Grafik einer lesenden Frau in Grüntönen

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Schwarz-weiß Foto von drei Frauen, die auf einer Dachterrasse in Liegestühlen liegen und sich unterhalten

Kultur in der Mittagspause: Unsere virtuellen Ausstellungsführungen

Entdecken Sie die thematische und institutionelle Vielfalt unserer virtuellen Ausstellungen – bequem von Ihrem Computer, Handy oder Tablet aus. Nächste virtuelle Führung am 16. Juli 2025!

Grafik einer Frau, die in einem Sessel liegt und eine Zeitschrift namens "Weite Welt" liest

Kulturerbe für alle: Erzählen Sie Ihre Geschichte zu unseren Inhalten!

Die Deutsche Digitale Bibliothek nutzt Blogbeiträge und Bildergalerien, um die Geschichten hinter den Objekten auf unserer Website zu erzählen. Haben Sie eine Geschichte zu unseren Inhalten, die Sie erzählen möchten? Wir lesen sie gerne!