Newsletter September 2025

Rotes Bild mit weißer Schrift Newsletter Deutsche Digitale Bibliothek September 2025

Liebe Leser*innen,

der meteorologische Herbst ist da, der Sommer in den letzten Zügen. Langsam färben sich die Blätter, die Tage werden kürzer und die Apfelernte hat begonnen. Mit unserer herbstlichen Bildergalerie können Sie sich auf die neue Jahreszeit einstimmen – vielleicht bei einer Tasse Tee, Kaffee oder Kakao?

Dass diese Genussmittel unabdingbar mit kolonialer Ausbeutung verbunden sind und früher nicht umsonst als Kolonialwaren bezeichnet wurden, thematisieren wir in unserem Blogbeitrag zur Geschichte der Kolonialwarenläden. Ihr Wissen über Kakao und Kolonialismus können Sie in unserem neuen Quiz testen. Als Kaffee und Co. in Europa zum alltäglichen Luxus werden, verbreitet sich auch das Kaffeeservice – mehr davon gibt es in unserer Bildergalerie.

Einst revolutionierte sie den Transport von Waren und Personen, heute ist sie wegen Verspätungen, Streckensperrungen und Investitionsstau in aller Munde: die Eisenbahn. Steigen Sie mit uns in den Zug, wir haben romantische Eisenbahnbilder im Gepäck!

Damit zum Sport: Wir gratulieren dem Herrenteam der deutschen Basketballnationalmannschaft zum EM-Sieg und haben gleichzeitig einen Lesetipp für Sie: Kennen Sie Korbball? Was klingt wie das eingedeutschte Wort für Basketball, ist tatsächlich eine eigene Sportart, die so nur in einigen Regionen Deutschlands gespielt wird.

Bleiben Sie neugierig! 

Ihre Deutsche Digitale Bibliothek

P.S. Haben Sie selbst eine Idee für eine Bildergalerie oder einen Artikel mit Objekten aus der Deutschen Digitalen Bibliothek? Schreiben Sie uns an kommunikation [at] deutsche-digitale-bibliothek.de (kommunikation[at]deutsche-digitale-bibliothek[dot]de) 

Schwarzweiß Fotografie der Mehl- und Kolonialwarenhandlung „Ferdinand Pilz“. Schilder an der Hauswand werben mit dem Verkauf von Mehl, Konserven und Hülsenfrüchten. Zudem sind Reklametafeln der Marken „Maggi“, „Liebig’s“ und „Dr. Thompsons Seifenpulver“ an der Fassade angebracht. In den Schaufenstern des Geschäfts sind diverse Dosen und Konserven aufgestapelt. Es lassen sich Preisschilder neben den Produkten erkennen. In der Eingangstür steht eine junge Frau mit Schürze.
Ansichtskarte Mehl- und Kolonialwarenhandlung, Reichenberger Straße 103 (Mai 1909) FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum (Public Domain Mark 1.0)

Die Geschichte der Kolonialwarenläden

„Colonialwaren“ – für manche klingt das nach kleinen Läden mit feinem Kaffee und edler Schokolade, nach den „guten alten Zeiten“. Diese „guten alten Zeiten“, die Kolonialwarenläden, der Kaffee, Tee und Kakao sind unabdingbar mit der Ausbeutung anderer Menschen, der gewaltsamen Landnahme von Gebieten außerhalb Europas und der Niederschlagung von Widerständen gegen die Kolonisierung verbunden. Das wird oft verdrängt.

Quiz
Illustration: Drei Männer in historischen Militäruniformen sitzen an einem Tisch mit einer Tischdecke, auf der 'Wesenberg's Cacao grossartig!' steht, und trinken Kakao.
Wesenberg's Cacao - großartig! (um 1900) Museum Europäischer Kulturen (CC BY-NC-SA 3.0 DE)
Hätten Sie's gewusst?

Die Kolonialgeschichte des Kakaos

Schokolade ist eines der beliebtesten Genussmittel in Deutschland. Dass die Zutaten Kakao und Zucker unabdingbar mit dem Kolonialismus verwoben sind und Schokolade auch heute noch koloniale Ungerechtigkeiten weiterträgt, wird dabei gerne vergessen. Wie gut kennen Sie sich mit der (Kolonial-)Geschichte der Schokolade aus?

Bildergalerie
Farbfoto eines Kaffeeservices (Kanne, Tasse mit Untertasse und Teller sowie Milchkännchen und Zuckerdose) Im Stil von Wolkenkratzern - mit hochkant Linien und roten Details am Deckel oder Henkel.
Service "Catch the Line/Wolkenkratzer" von Maria Katharina Wiala (1987/88) Stiftung Deutsches Design Museum (Rechte vorbehalten - Freier Zugang)
Kulturerbe in Bildern

Kaffeegeschirr

Was darf auf dem Kaffeetisch nicht fehlen? Kuchen - und Kaffeegeschirr natürlich! Als Tee, Kaffee und Kakao nach Europa kommen, braucht es auch neue Trinkgefäße. Zunächst wird übrigens nicht aus der Tasse, sondern aus der Untertasse getrunken - so kühlt das Getränk schneller ab. Die Ausbeutung der Kolonien führt im 19. Jahrhundert dazu, dass Tee, Kaffee, Kakao und Zucker in Europa erschwinglich und alltäglicher Luxus werden. Das feine Kaffeeservice steht jetzt auch in bürgerlichen Haushalten auf dem Tisch. „Service“ deshalb, weil der Kaffee ursprünglich serviert wurde. Ein besonders kurioses Stück ist übrigens die Barttasse: Hier schützt ein Steg am Tassenrand den gut modellierten Schnurrbart vor ungewolltem Aufweichen.

Bildergalerie
Gemälde: Bewaltede Hügel im Nebel, sie sind unterschiedliche Schattierungen von Grün, Grünblau und Blau. Hier im Bild kreuzen sich die diagonal angesetzten Baumreihen, welche durch parallele Staffelung den Blick des Betrachters in die Tiefe des engen Tales führen. Auch die meditative, leicht melancholische Bildatmosphäre gehört zu den Wesensmerkmalen von Higashiyamas Schaffen. Der erste Eindruck der schlichten Monochromie verschwindet jedoch bei näherer Betrachtung des Bildes.
Tal im Nebel von Higashiyama Kaii 東山魁夷 (1989) Museum für Asiatische Kunst (CC BY-NC-SA 4.0)
Der Herbst in Bildern

Bunte Blätter, Nebelfelder, Regentage

„Ganz in Duft und Dämmerungen / Will die schöne Welt vergehn“ schreibt Theodor Storm und „Herr, es ist Zeit“ findet auch Rainer Maria Rilke - der Herbst ist Abschied und Erntedank; kalter Wind und letzte Sonnenstrahlen. Und er ist nicht so grau und traurig, wie es die ersten Regentage - oder manche Gedichte - vermuten lassen. Die vielfältigen Schattierungen dieser Jahreszeit, ihre Farben, Nebelfelder, Laubberge und gemütlichen Leseecken zeigen die Herbstbilder aus unserem Portal.

Kulturerbe erzählt
Schwarzweiß Fotografie: Fünf Kinder spielen Korbball im Freien, die Arme haben sie in die Höhe gestreckt, ein Ball fliegt zum Korb, umgeben von Bäumen und Himmel
Kinder beim Korbball Spielen (1957) Foto: Wolfgang G. Schröter, Deutsche Fotothek (Urheberrechtsschutz)
Dribbeln verboten

Die Geschichte des Korbballs

Was klingt wie das eingedeutschte Wort für Basketball, ist tatsächlich eine eigene Sportart, die so nur in Deutschland und hier nur in einigen Regionen gespielt wird.

Bildergalerie
Farbfotografie aus einem fahrenden Zug heraus mit mehreren Wagons. Leute schauen aus den Fenstern, eine Landschaft mit Wiese, Wald und Seen sowie der Rest des Zuges sind zu sehen.
Immendingen: Donaubrücke mit Sonderzug, Fotografie: Willy Pragher (1987) Landesarchiv Baden-Württemberg (CC BY 3.0 DE)
Faszinosum, Nostalgikum, Aufreger

Eisenbahnromantik

Einst Symbol der Moderne, steht die Eisenbahn inzwischen für kaputt-gesparte Infrastruktur und den reisetechnisch und wirtschaftlich verpassten Anschluss. Im Jahr 2024 hatte mehr als jeder dritte Zug Verspätung. Dabei war die Eisenbahn einst sowohl das Produkt als auch der Motor der Industrialisierung. Ab 1835 revolutionierte sie in Deutschland den Waren- und Personentransport und verband Städte und Länder miteinander. Angetrieben mit Ökostrom könnte die Bahn einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Vielleicht doch das Transportmittel der Zukunft?

Ausblick
Zeichnung: Familienstammbaum der Familie Roetzel, 1600-1889, mit einem großen Baum, grünen Blättern und handschriftlichen Namen. Unten im Bild sind im Hintergrund zwei Häuser und Bäumeabgebildet.

26.–28. September: Mit der Deutschen Digitalen Bibliothek auf dem Genealogentag

Wie historische Quellen in der Deutschen Digitalen Bibliothek, im Archivportal-D und im Deutschen Zeitungsportal für Familienforschung genutzt werden können, das können Sie auf dem Genealogentag in Frankfurt am Main entdecken.

Schwarzweißfotografie: Lehrer erklärt vor einer Tafel mit Schaltkreisen, Schüler:innen sitzen davor und machen Notizen im Klassenzimmer.

Am 18. September: Digitale Informationsveranstaltungen für Lehrkräfte

Wir stellen Ihnen die Deutsche Digitale Bibliothek und das Deutsche Zeitungsportal sowie deren Einsatzmöglichkeiten im Unterricht vor – umsonst per WebEx-Konferenz.

Farbige Plakatcollage mit dem Titel der Ausstellung (heimlich, laut und leise) und mehreren schwarz-weißen Frauenportraits

Ausstellungsführung online am 8. Oktober 2025: Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Die Kuratorinnen Dr. Katrin Winter und Dr. Laura Ingianni Altmann führen durch die virtuelle Ausstellung „heimlich, laut und leise“: Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus vom Haus der FrauenGeschichte e.V. Die Ausstellung dokumentiert Formen des Widerstands von Frauen gegen das nationalsozialistische Regime in Deutschland und Frankreich.