Wir widmen uns Frauen und ihrer Kleidung und untersuchen das Streben nach Emanzipation als (modische) Selbstbestimmung, als Kampf darum, sich frei bewegen zu können und sich das männliche Kleidungsstück par excellence – die Hose – anzueignen. Die geschlechterspezifische, binäre Unterteilung in Hose gleich männlich und Rock bzw. Kleid gleich weiblich ist verhältnismäßig jung und hat ihren Ursprung in Europa. In anderen Kulturkreisen tragen Männer bis heute lange Tuniken oder Wickelröcke, wie zum Beispiel den südasiatischen Lungi oder den südostasiatischen Sarong. Im arabischen Raum und Asien sind locker geschnittene Pluderhosen als Frauenkleidung weit verbreitet.
In Artikel 3 Grundgesetz wurde 1949 der Satz verankert: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Eine kleine Sensation zu der damaligen Zeit, als das Patriarchat in Deutschland noch eine Selbstverständlichkeit und Frauenrechte eher überschaubar waren. Doch wie sah diese Gleichberechtigung tatsächlich aus – wann bekamen Frauen welche Rechte in DDR und Bundesrepublik und vor allem, was durften Frauen bis wann nicht?