Urkunden
Urban Mor von Staig verkauft der Gemeinde Staig für 11 lb d Ravensburger Währung seine 1 Mahd messende Wiese genannt Brunnenwiese an der Waldgasse. Sie ist lastenfrei bis auf die dem Kloster zustehenden Abgaben von 10 Zinshühnern, 1 Fasnachthuhn und 4 d Heuzehnt. Verkäufer behält sich ein Vorkaufsrecht vor, das auch für seine Schwester Margretha gilt.
- Reference number
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 III U 1405
- Former reference number
-
fasc. 017 n. 02
03470
- Dimensions
-
24,7 x 28,3 (Höhe x Breite)
- Language of the material
-
Deutsch
- Further information
-
Ausstellungsort: Weingarten
Aussteller: Urban Mor von Staig
Empfänger: Gemeinde Staig
Siegler: Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten (Sekretsiegel)
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: 1 S., stark besch.
- Context
-
Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden III >> Urkunden >> 16. Jahrhundert
- Holding
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 III Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden III
Indexentry person
Blarer, Gerwig; Abt von Weingarten, 1495-1567
Mor, Margretha
Mor, Urban
Weingarten, Gerwig Blarer; Abt, 1495-1567
Mor, Margretha
Mor, Urban
Weingarten, Gerwig Blarer; Abt, 1495-1567
Indexentry place
Ravensburg RV; Währung
Staig : Blitzenreute, Fronreute RV; Einwohner
Staig : Blitzenreute, Fronreute RV; Flurstücke
Staig : Blitzenreute, Fronreute RV; Gemeinde
Weingarten RV
Staig : Blitzenreute, Fronreute RV; Einwohner
Staig : Blitzenreute, Fronreute RV; Flurstücke
Staig : Blitzenreute, Fronreute RV; Gemeinde
Weingarten RV
Date of creation
1531 März 13 (montag nach dem sontag Oculi)
- Other object pages
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
20.01.2023, 4:49 PM CET
Object type
- Urkunden
Time of origin
- 1531 März 13 (montag nach dem sontag Oculi)
Other Objects (12)
Gemeinde und Dorfpfleger zu Staig verkaufen in versammelter Gemeinde Hans Mor zu Staig für 28 fl in Münz die 1 Mahd messende Wiese genannt Brunnenwiese ("Brunenwiss") an der Waldgasse. Die Wiese ist mit einer Abgabe zugunsten des Klosters Weingarten von 10 Zinshühnern, 1 Fasnachthuhn und 4 d Heuzehnt belastet.
Jakob Puwhoffer und Hans Hagenbach von Blitzenreute sowie Martin Sorg von Springen verkaufen Hans Iselin ("Yselin") von Mehishus (=Meßhausen) für 24 lb h Landswährung eine Wiese von 1 Mannmahd vor der Staiger Brücke. Aus der Wiese gehen jährlich an den Abt 10 "wißhüner" und 4 d Heuzehnt.
Gerwig [Blarer], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Paul von Nidegg und Hans Sigmund Humpis als Vögten von Wilhelm, Barbara, Margaretha und Katharina, Kinder des +Jörg von Nidegg, Bürger zu Ravensburg, für 1000 fl Ravensburger Währung einen ablösbaren, auf Dreikönig fälligen Ewigzins von 50 fl jährlich aus dem klösterlichen Amt Blitzenreute und Staig.
Blesi Edel von Staig bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihm und seiner künftigen Ehefrau auf Lebenszeit das Gut zu Staig verliehen hat, das zuvor Anna Sörgin innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und den zum Gut gehörenden Wald nur für den Eigenbedarf an Bau- und Brennholz nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("perend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich entrichten sie zu Martini bzw. den üblichen Zeiten, was Urbar und Rödel des Klosters ausweisen. Im Herbst müssen sie mit ihrem Gespann (Meni) für die übliche Entlohnung Fuhrdienste leisten an den (Boden-)See nach Wein, an die Weiher nach Fischen oder anderswohin. Der bei Verleihung fällige Ehrschatz beträgt 80 fl. Das Gut fällt heim bei Tod oder Verletzung der Leihebedingungen, desgleichen bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Lucia Sixty, Tochter des Franz Sixt und der Justina Gonserin zu Staig, bekennt zusammen mit ihren Vögten Polay Gresser zu Bergatreute und Andreas ("Endreas") Müller zu Staig, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihr das Häuslein und den Krautgarten zu Staig auf Lebenszeit verliehen hat, den zuvor ihre Eltern innehatten. Sie muß das Anwesen persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten, darf es "niendert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten muß sie an Zins und Hubgült entrichten, was die klösterlichen Urbare und Rödel ausweisen. Das Häuslein fällt heim bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn die Beliehenen sich mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, bei Eingehen einer Ungenossamenehe und im Todesfall. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Ulrich Widmer von Ow (=Eyb) schwört Urfehde, nachdem er auf Veranlassung von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ins Gefängnis gekommen war. Obwohl er Leibeigener des Klosters und damit dem Abt zum Gehorsam verpflichtet war, war er diesem und seinen Amtleuten mit "ungeschigkten worten und reden" begegnet. Diese betrafen Hof und Gut im Gering. Obwohl er kein Recht daran hatte, hat er sich ein Besitzrecht angemaßt. Er wird sich nach seiner Freilassung für das erlittene Gefängnis nicht rächen, auch die Besitzer des genannten Guts künftig nicht mehr stören. Eventuelle Ansprüch wird er nur vor den ordentlichen Gerichten anbringen und die Privilegien des Klosters nicht beeinträchtigen. Als Bürgen stellt er die ehrbaren Gallin Schinz von Staig, Peter Thüringer von Woltpartschwendi (=Wolpertswende), Michel Rysch von Lengenweiler, Melchior Katzmair von Staig und Hans Sorg vom Mehishus (=Meßhausen). Sie müssen ihn, wenn er seine Zusagen nicht einhält, innerhalb eines Monats wieder ins Gefängnis einliefern, andernfalls zahlen sie, ebenfalls in der Frist eines Monats, 30 fl rh Strafe.
Galle Prenner von Staig und Ehefrau Centzla Pawhoferin bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ihnen und ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit das Gut in Staig verliehen hat, das zuvor Hans Franck innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und keine Eichen fällen oder andere fruchttragende Bäume ("perendt pöm") abhauen. Der Wald darf nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt werden. Jährlich schulden sie zu Martini bzw. den üblichen Zeiten als Zins und Hubgeld ("huebgült") je 1 Scheffel Vesen und Hafer sowie 10 ß d an Geld Ravensburger Maßes und Währung, 1 Fasnachthenne, 2 Hühner, 20 Eier. Das Gut fällt heim bei Verletzung der Leihebedingungen, Tod der Beliehenen oder Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Cristan Widner zu Staig bekennt für sich und seine künftige Ehefrau, daß Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, ihnen, ihrem jüngsten nachgelassenen Sohn und, falls sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit das Gut in Staig verliehen hat, das zuvor Ulrich Widner innehatte. Die Beliehenen müssen das Gut persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "nyendert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Wälder dürfen nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt, Eichen und andere fruchttragende ("perendt") Bäume nur mit Zustimmung des Abtes gefällt werden. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten entrichten die Beliehenen an Zins und Hubgeld 3 Scheffel Vesen, 2 1/2 Scheffel Hafer und 18 ß 4 d Ravensburger Maßes und Währung, 2 Hühner, 1 Fasnachthenne und 40 Eier. Bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn sich die Beliehenen mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, im Todesfall sowie bei Eingehung einer Ungenossamenehe fällt das Gut heim. Es muß dann mit Dritteil sowie Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Apollonia Graf ("Greffin") von Staig, Tochter des Jakob Graf und der Brida Egnin, bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ihr, ihrem künftigen Ehemann, wenn er Leibeigener des Klosters ist, sowie ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen Sohn haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit ein Gütlein in Staig verliehen hat. Auf diesem sitzen ihre Eltern lehensweise, so daß die Verleihung erst nach deren Tod wirksam wird. Die Beliehenen müssen das Gütlein persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts veräußern. Eichen und andere fruchttragende Bäume dürfen nur mit Erlaubnis des Abts gefällt werden. Dem Abt entrichten sie jährlich auf St. Martins Tag bzw. zu den üblichen Zeiten an Zins und Hubgeld 1 lb 9 ß d, je 2 Scheffel Fesen und Hafer, 4 d Heuzehnt vom Plumenacker, alles in Ravensburger Währung bzw. Maß, 10 "wyßhüner" vom Plumenacker, 10 "wyßhüner" und 4 d Heuzehnt von der Wiese genannt Peppelerin. Bei Nichteinhaltung der Leihebedingungen oder im Todesfall fällt das Gütlein heim, ebenso bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht. Der Vater Jakob Graf stimmt dem Geschäft als Vogt der Tochter zu.
Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, verleiht Balthasar ("Balthusar") Bininger von Staig, Ehefrau Margretha Menerin von Weiler und ihrem jüngsten nachgelassenen Sohn bzw., wenn kein Sohn vorhanden ist, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit ein Gütlein zu Staig, das Bastion Gutenmann ("Guttenman") innehatte. Die Beliehenen müssen das Gütlein persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "nyndert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Gehölze dürfen sie nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("bärend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich zu St. Martin entrichten sie als Zins und Hubgeld je 2 Scheffel Korn und Hafer, 1 lb d, 2 Hühner, 1 Fasnachthenne, 15 "wißhün[e]r" sowie 6 d Heuzehnt von der "Holtzwiß". Von einem Acker ob der Halden geben sie je 1 Viertel Korn und Hafer und von dem Acker genannt Rischental je 1 Strichen Fesen und Hafer. Afra Heldin und ihr Ehemann Bastion Guttenman haben einen Rückstand an Getreidezinsen von 46 Scheffel Korn hinterlassen. Dieser muß in jährlichen Raten von 1 Scheffel bzw., nach Afra Helds Tod, 2 Scheffeln abgetragen werden. Bei Verletzung der Leihebedingungen, im Todesfall sowie dann, wenn sich die Beliehenen dem Kloster mit Leib und Gut abschweifig machen, fällt das Gütlein heim. Dies gilt auch im Fall der Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, entscheidet in Streit zwischen den Gemeinden Fronhofen und Reute bei Fronhofen einerseits, den Hubern von Ergetsweiler andererseits betreffend das Treiben der Schweine in Zeiten, da es Eicheln oder Bucheckern ("Käß") hat, in die Wälder Gertholz, Rosentobel und Feldmooser Wald; darin Verhör von Zeugen aus den genannten und benachbarten Orten.
Michel Keser zu Staig bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, ihm auf Lebenszeit das Gut zu Staig verliehen hat, das zuvor sein Vater Jakob Keser innehatte. Der Beliehene muß das Gut persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten, darf es "niendert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Wälder dürfen nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt, Eichen und andere fruchttragende ("berendt") Bäume nur mit Zustimmung des Abts gefällt werden. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten muß der Beliehene an Zins und Hubgült entrichten, was Urbar und Rödel des Klosters ausweisen. Im Herbst müssen auf Anforderung gegen übliche Entlohnung Fuhrdienste mit der Meni an den (Boden-)See zum Transport von Wein durchgeführt werden bzw. an die Weiher und andere Orte zum Transport von Fischen, Kalk, Steinen u.a.m. Das Gut fällt heim bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn der Beliehene sich mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam macht, bei Eingehen einer Ungenossamenehe und im Todesfall, ebenso bei Nichtbezahlung des Ehrschatzes von 35 fl entsprechend der mit dem Großkeller getroffenen Zahlungsvereinbarung. Das Gut muß beim Heimfall mit Dritteil sowie Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden ohne Rücksicht darauf, ob der Beliehene Dritteil, Heu- und Strohrichte vorgefunden hat oder nicht. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Gemeinde und Dorfpfleger zu Staig verkaufen in versammelter Gemeinde Hans Mor zu Staig für 28 fl in Münz die 1 Mahd messende Wiese genannt Brunnenwiese ("Brunenwiss") an der Waldgasse. Die Wiese ist mit einer Abgabe zugunsten des Klosters Weingarten von 10 Zinshühnern, 1 Fasnachthuhn und 4 d Heuzehnt belastet.
Jakob Puwhoffer und Hans Hagenbach von Blitzenreute sowie Martin Sorg von Springen verkaufen Hans Iselin ("Yselin") von Mehishus (=Meßhausen) für 24 lb h Landswährung eine Wiese von 1 Mannmahd vor der Staiger Brücke. Aus der Wiese gehen jährlich an den Abt 10 "wißhüner" und 4 d Heuzehnt.
Gerwig [Blarer], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Paul von Nidegg und Hans Sigmund Humpis als Vögten von Wilhelm, Barbara, Margaretha und Katharina, Kinder des +Jörg von Nidegg, Bürger zu Ravensburg, für 1000 fl Ravensburger Währung einen ablösbaren, auf Dreikönig fälligen Ewigzins von 50 fl jährlich aus dem klösterlichen Amt Blitzenreute und Staig.
Blesi Edel von Staig bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihm und seiner künftigen Ehefrau auf Lebenszeit das Gut zu Staig verliehen hat, das zuvor Anna Sörgin innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und den zum Gut gehörenden Wald nur für den Eigenbedarf an Bau- und Brennholz nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("perend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich entrichten sie zu Martini bzw. den üblichen Zeiten, was Urbar und Rödel des Klosters ausweisen. Im Herbst müssen sie mit ihrem Gespann (Meni) für die übliche Entlohnung Fuhrdienste leisten an den (Boden-)See nach Wein, an die Weiher nach Fischen oder anderswohin. Der bei Verleihung fällige Ehrschatz beträgt 80 fl. Das Gut fällt heim bei Tod oder Verletzung der Leihebedingungen, desgleichen bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Lucia Sixty, Tochter des Franz Sixt und der Justina Gonserin zu Staig, bekennt zusammen mit ihren Vögten Polay Gresser zu Bergatreute und Andreas ("Endreas") Müller zu Staig, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihr das Häuslein und den Krautgarten zu Staig auf Lebenszeit verliehen hat, den zuvor ihre Eltern innehatten. Sie muß das Anwesen persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten, darf es "niendert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten muß sie an Zins und Hubgült entrichten, was die klösterlichen Urbare und Rödel ausweisen. Das Häuslein fällt heim bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn die Beliehenen sich mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, bei Eingehen einer Ungenossamenehe und im Todesfall. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Ulrich Widmer von Ow (=Eyb) schwört Urfehde, nachdem er auf Veranlassung von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ins Gefängnis gekommen war. Obwohl er Leibeigener des Klosters und damit dem Abt zum Gehorsam verpflichtet war, war er diesem und seinen Amtleuten mit "ungeschigkten worten und reden" begegnet. Diese betrafen Hof und Gut im Gering. Obwohl er kein Recht daran hatte, hat er sich ein Besitzrecht angemaßt. Er wird sich nach seiner Freilassung für das erlittene Gefängnis nicht rächen, auch die Besitzer des genannten Guts künftig nicht mehr stören. Eventuelle Ansprüch wird er nur vor den ordentlichen Gerichten anbringen und die Privilegien des Klosters nicht beeinträchtigen. Als Bürgen stellt er die ehrbaren Gallin Schinz von Staig, Peter Thüringer von Woltpartschwendi (=Wolpertswende), Michel Rysch von Lengenweiler, Melchior Katzmair von Staig und Hans Sorg vom Mehishus (=Meßhausen). Sie müssen ihn, wenn er seine Zusagen nicht einhält, innerhalb eines Monats wieder ins Gefängnis einliefern, andernfalls zahlen sie, ebenfalls in der Frist eines Monats, 30 fl rh Strafe.
Galle Prenner von Staig und Ehefrau Centzla Pawhoferin bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ihnen und ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit das Gut in Staig verliehen hat, das zuvor Hans Franck innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und keine Eichen fällen oder andere fruchttragende Bäume ("perendt pöm") abhauen. Der Wald darf nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt werden. Jährlich schulden sie zu Martini bzw. den üblichen Zeiten als Zins und Hubgeld ("huebgült") je 1 Scheffel Vesen und Hafer sowie 10 ß d an Geld Ravensburger Maßes und Währung, 1 Fasnachthenne, 2 Hühner, 20 Eier. Das Gut fällt heim bei Verletzung der Leihebedingungen, Tod der Beliehenen oder Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Cristan Widner zu Staig bekennt für sich und seine künftige Ehefrau, daß Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, ihnen, ihrem jüngsten nachgelassenen Sohn und, falls sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit das Gut in Staig verliehen hat, das zuvor Ulrich Widner innehatte. Die Beliehenen müssen das Gut persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "nyendert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Wälder dürfen nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt, Eichen und andere fruchttragende ("perendt") Bäume nur mit Zustimmung des Abtes gefällt werden. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten entrichten die Beliehenen an Zins und Hubgeld 3 Scheffel Vesen, 2 1/2 Scheffel Hafer und 18 ß 4 d Ravensburger Maßes und Währung, 2 Hühner, 1 Fasnachthenne und 40 Eier. Bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn sich die Beliehenen mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, im Todesfall sowie bei Eingehung einer Ungenossamenehe fällt das Gut heim. Es muß dann mit Dritteil sowie Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Apollonia Graf ("Greffin") von Staig, Tochter des Jakob Graf und der Brida Egnin, bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ihr, ihrem künftigen Ehemann, wenn er Leibeigener des Klosters ist, sowie ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen Sohn haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit ein Gütlein in Staig verliehen hat. Auf diesem sitzen ihre Eltern lehensweise, so daß die Verleihung erst nach deren Tod wirksam wird. Die Beliehenen müssen das Gütlein persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts veräußern. Eichen und andere fruchttragende Bäume dürfen nur mit Erlaubnis des Abts gefällt werden. Dem Abt entrichten sie jährlich auf St. Martins Tag bzw. zu den üblichen Zeiten an Zins und Hubgeld 1 lb 9 ß d, je 2 Scheffel Fesen und Hafer, 4 d Heuzehnt vom Plumenacker, alles in Ravensburger Währung bzw. Maß, 10 "wyßhüner" vom Plumenacker, 10 "wyßhüner" und 4 d Heuzehnt von der Wiese genannt Peppelerin. Bei Nichteinhaltung der Leihebedingungen oder im Todesfall fällt das Gütlein heim, ebenso bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht. Der Vater Jakob Graf stimmt dem Geschäft als Vogt der Tochter zu.
Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, verleiht Balthasar ("Balthusar") Bininger von Staig, Ehefrau Margretha Menerin von Weiler und ihrem jüngsten nachgelassenen Sohn bzw., wenn kein Sohn vorhanden ist, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit ein Gütlein zu Staig, das Bastion Gutenmann ("Guttenman") innehatte. Die Beliehenen müssen das Gütlein persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "nyndert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Gehölze dürfen sie nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("bärend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich zu St. Martin entrichten sie als Zins und Hubgeld je 2 Scheffel Korn und Hafer, 1 lb d, 2 Hühner, 1 Fasnachthenne, 15 "wißhün[e]r" sowie 6 d Heuzehnt von der "Holtzwiß". Von einem Acker ob der Halden geben sie je 1 Viertel Korn und Hafer und von dem Acker genannt Rischental je 1 Strichen Fesen und Hafer. Afra Heldin und ihr Ehemann Bastion Guttenman haben einen Rückstand an Getreidezinsen von 46 Scheffel Korn hinterlassen. Dieser muß in jährlichen Raten von 1 Scheffel bzw., nach Afra Helds Tod, 2 Scheffeln abgetragen werden. Bei Verletzung der Leihebedingungen, im Todesfall sowie dann, wenn sich die Beliehenen dem Kloster mit Leib und Gut abschweifig machen, fällt das Gütlein heim. Dies gilt auch im Fall der Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, entscheidet in Streit zwischen den Gemeinden Fronhofen und Reute bei Fronhofen einerseits, den Hubern von Ergetsweiler andererseits betreffend das Treiben der Schweine in Zeiten, da es Eicheln oder Bucheckern ("Käß") hat, in die Wälder Gertholz, Rosentobel und Feldmooser Wald; darin Verhör von Zeugen aus den genannten und benachbarten Orten.
Michel Keser zu Staig bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, ihm auf Lebenszeit das Gut zu Staig verliehen hat, das zuvor sein Vater Jakob Keser innehatte. Der Beliehene muß das Gut persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten, darf es "niendert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Wälder dürfen nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt, Eichen und andere fruchttragende ("berendt") Bäume nur mit Zustimmung des Abts gefällt werden. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten muß der Beliehene an Zins und Hubgült entrichten, was Urbar und Rödel des Klosters ausweisen. Im Herbst müssen auf Anforderung gegen übliche Entlohnung Fuhrdienste mit der Meni an den (Boden-)See zum Transport von Wein durchgeführt werden bzw. an die Weiher und andere Orte zum Transport von Fischen, Kalk, Steinen u.a.m. Das Gut fällt heim bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn der Beliehene sich mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam macht, bei Eingehen einer Ungenossamenehe und im Todesfall, ebenso bei Nichtbezahlung des Ehrschatzes von 35 fl entsprechend der mit dem Großkeller getroffenen Zahlungsvereinbarung. Das Gut muß beim Heimfall mit Dritteil sowie Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden ohne Rücksicht darauf, ob der Beliehene Dritteil, Heu- und Strohrichte vorgefunden hat oder nicht. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Gemeinde und Dorfpfleger zu Staig verkaufen in versammelter Gemeinde Hans Mor zu Staig für 28 fl in Münz die 1 Mahd messende Wiese genannt Brunnenwiese ("Brunenwiss") an der Waldgasse. Die Wiese ist mit einer Abgabe zugunsten des Klosters Weingarten von 10 Zinshühnern, 1 Fasnachthuhn und 4 d Heuzehnt belastet.
Jakob Puwhoffer und Hans Hagenbach von Blitzenreute sowie Martin Sorg von Springen verkaufen Hans Iselin ("Yselin") von Mehishus (=Meßhausen) für 24 lb h Landswährung eine Wiese von 1 Mannmahd vor der Staiger Brücke. Aus der Wiese gehen jährlich an den Abt 10 "wißhüner" und 4 d Heuzehnt.
Gerwig [Blarer], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Paul von Nidegg und Hans Sigmund Humpis als Vögten von Wilhelm, Barbara, Margaretha und Katharina, Kinder des +Jörg von Nidegg, Bürger zu Ravensburg, für 1000 fl Ravensburger Währung einen ablösbaren, auf Dreikönig fälligen Ewigzins von 50 fl jährlich aus dem klösterlichen Amt Blitzenreute und Staig.
Blesi Edel von Staig bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihm und seiner künftigen Ehefrau auf Lebenszeit das Gut zu Staig verliehen hat, das zuvor Anna Sörgin innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und den zum Gut gehörenden Wald nur für den Eigenbedarf an Bau- und Brennholz nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("perend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich entrichten sie zu Martini bzw. den üblichen Zeiten, was Urbar und Rödel des Klosters ausweisen. Im Herbst müssen sie mit ihrem Gespann (Meni) für die übliche Entlohnung Fuhrdienste leisten an den (Boden-)See nach Wein, an die Weiher nach Fischen oder anderswohin. Der bei Verleihung fällige Ehrschatz beträgt 80 fl. Das Gut fällt heim bei Tod oder Verletzung der Leihebedingungen, desgleichen bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Lucia Sixty, Tochter des Franz Sixt und der Justina Gonserin zu Staig, bekennt zusammen mit ihren Vögten Polay Gresser zu Bergatreute und Andreas ("Endreas") Müller zu Staig, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihr das Häuslein und den Krautgarten zu Staig auf Lebenszeit verliehen hat, den zuvor ihre Eltern innehatten. Sie muß das Anwesen persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten, darf es "niendert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten muß sie an Zins und Hubgült entrichten, was die klösterlichen Urbare und Rödel ausweisen. Das Häuslein fällt heim bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn die Beliehenen sich mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, bei Eingehen einer Ungenossamenehe und im Todesfall. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Ulrich Widmer von Ow (=Eyb) schwört Urfehde, nachdem er auf Veranlassung von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ins Gefängnis gekommen war. Obwohl er Leibeigener des Klosters und damit dem Abt zum Gehorsam verpflichtet war, war er diesem und seinen Amtleuten mit "ungeschigkten worten und reden" begegnet. Diese betrafen Hof und Gut im Gering. Obwohl er kein Recht daran hatte, hat er sich ein Besitzrecht angemaßt. Er wird sich nach seiner Freilassung für das erlittene Gefängnis nicht rächen, auch die Besitzer des genannten Guts künftig nicht mehr stören. Eventuelle Ansprüch wird er nur vor den ordentlichen Gerichten anbringen und die Privilegien des Klosters nicht beeinträchtigen. Als Bürgen stellt er die ehrbaren Gallin Schinz von Staig, Peter Thüringer von Woltpartschwendi (=Wolpertswende), Michel Rysch von Lengenweiler, Melchior Katzmair von Staig und Hans Sorg vom Mehishus (=Meßhausen). Sie müssen ihn, wenn er seine Zusagen nicht einhält, innerhalb eines Monats wieder ins Gefängnis einliefern, andernfalls zahlen sie, ebenfalls in der Frist eines Monats, 30 fl rh Strafe.
Galle Prenner von Staig und Ehefrau Centzla Pawhoferin bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ihnen und ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit das Gut in Staig verliehen hat, das zuvor Hans Franck innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und keine Eichen fällen oder andere fruchttragende Bäume ("perendt pöm") abhauen. Der Wald darf nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt werden. Jährlich schulden sie zu Martini bzw. den üblichen Zeiten als Zins und Hubgeld ("huebgült") je 1 Scheffel Vesen und Hafer sowie 10 ß d an Geld Ravensburger Maßes und Währung, 1 Fasnachthenne, 2 Hühner, 20 Eier. Das Gut fällt heim bei Verletzung der Leihebedingungen, Tod der Beliehenen oder Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Cristan Widner zu Staig bekennt für sich und seine künftige Ehefrau, daß Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, ihnen, ihrem jüngsten nachgelassenen Sohn und, falls sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit das Gut in Staig verliehen hat, das zuvor Ulrich Widner innehatte. Die Beliehenen müssen das Gut persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "nyendert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Wälder dürfen nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt, Eichen und andere fruchttragende ("perendt") Bäume nur mit Zustimmung des Abtes gefällt werden. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten entrichten die Beliehenen an Zins und Hubgeld 3 Scheffel Vesen, 2 1/2 Scheffel Hafer und 18 ß 4 d Ravensburger Maßes und Währung, 2 Hühner, 1 Fasnachthenne und 40 Eier. Bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn sich die Beliehenen mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, im Todesfall sowie bei Eingehung einer Ungenossamenehe fällt das Gut heim. Es muß dann mit Dritteil sowie Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Apollonia Graf ("Greffin") von Staig, Tochter des Jakob Graf und der Brida Egnin, bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, ihr, ihrem künftigen Ehemann, wenn er Leibeigener des Klosters ist, sowie ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen Sohn haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit ein Gütlein in Staig verliehen hat. Auf diesem sitzen ihre Eltern lehensweise, so daß die Verleihung erst nach deren Tod wirksam wird. Die Beliehenen müssen das Gütlein persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts veräußern. Eichen und andere fruchttragende Bäume dürfen nur mit Erlaubnis des Abts gefällt werden. Dem Abt entrichten sie jährlich auf St. Martins Tag bzw. zu den üblichen Zeiten an Zins und Hubgeld 1 lb 9 ß d, je 2 Scheffel Fesen und Hafer, 4 d Heuzehnt vom Plumenacker, alles in Ravensburger Währung bzw. Maß, 10 "wyßhüner" vom Plumenacker, 10 "wyßhüner" und 4 d Heuzehnt von der Wiese genannt Peppelerin. Bei Nichteinhaltung der Leihebedingungen oder im Todesfall fällt das Gütlein heim, ebenso bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht. Der Vater Jakob Graf stimmt dem Geschäft als Vogt der Tochter zu.
Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, verleiht Balthasar ("Balthusar") Bininger von Staig, Ehefrau Margretha Menerin von Weiler und ihrem jüngsten nachgelassenen Sohn bzw., wenn kein Sohn vorhanden ist, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit ein Gütlein zu Staig, das Bastion Gutenmann ("Guttenman") innehatte. Die Beliehenen müssen das Gütlein persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "nyndert schlaitzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Gehölze dürfen sie nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("bärend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich zu St. Martin entrichten sie als Zins und Hubgeld je 2 Scheffel Korn und Hafer, 1 lb d, 2 Hühner, 1 Fasnachthenne, 15 "wißhün[e]r" sowie 6 d Heuzehnt von der "Holtzwiß". Von einem Acker ob der Halden geben sie je 1 Viertel Korn und Hafer und von dem Acker genannt Rischental je 1 Strichen Fesen und Hafer. Afra Heldin und ihr Ehemann Bastion Guttenman haben einen Rückstand an Getreidezinsen von 46 Scheffel Korn hinterlassen. Dieser muß in jährlichen Raten von 1 Scheffel bzw., nach Afra Helds Tod, 2 Scheffeln abgetragen werden. Bei Verletzung der Leihebedingungen, im Todesfall sowie dann, wenn sich die Beliehenen dem Kloster mit Leib und Gut abschweifig machen, fällt das Gütlein heim. Dies gilt auch im Fall der Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, entscheidet in Streit zwischen den Gemeinden Fronhofen und Reute bei Fronhofen einerseits, den Hubern von Ergetsweiler andererseits betreffend das Treiben der Schweine in Zeiten, da es Eicheln oder Bucheckern ("Käß") hat, in die Wälder Gertholz, Rosentobel und Feldmooser Wald; darin Verhör von Zeugen aus den genannten und benachbarten Orten.