Urkunden
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, entscheidet in Streit zwischen den Gemeinden Fronhofen und Reute bei Fronhofen einerseits, den Hubern von Ergetsweiler andererseits betreffend das Treiben der Schweine in Zeiten, da es Eicheln oder Bucheckern ("Käß") hat, in die Wälder Gertholz, Rosentobel und Feldmooser Wald; darin Verhör von Zeugen aus den genannten und benachbarten Orten.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 515 U 932
- Alt-/Vorsignatur
-
B 515 U 0932
Fronhofer Amt fasc. 002 n. 07
- Maße
-
51,2 x 68,7 (Höhe x Breite)
- Sprache der Unterlagen
-
Deutsch
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Schaden: Pergament fleckig
Aussteller: Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten
Empfänger: Gemeinden Fronhofen und Reute bei Fronhofen
Siegler: Aussteller
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: 1 S., abg.
- Kontext
-
Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden >> Urkunden
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 515 I Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden
Indexbegriff Ort
Ergetsweiler : Fronhofen, Fronreute RV; Flurstücke
Ergetsweiler : Fronhofen, Fronreute RV; Huber
Feldmoos : Fronhofen, Fronreute RV
Fronhofen : Fronreute RV; Gemeinde
Reute bei Fronhofen = Reutestraße : Fronhofen, Fronreute RV; Gemeinde
Ergetsweiler : Fronhofen, Fronreute RV; Huber
Feldmoos : Fronhofen, Fronreute RV
Fronhofen : Fronreute RV; Gemeinde
Reute bei Fronhofen = Reutestraße : Fronhofen, Fronreute RV; Gemeinde
Laufzeit
1531 November 4 (sampßtag nach aller hailigen tag)
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:48 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1531 November 4 (sampßtag nach aller hailigen tag)
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![Die Gemeinde Fronhofen bekennt, daß sie mit Zustimmung von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, durch Gorius Gebhart, Michel Käser und Zacharias Freyhart von Fronhofen sowie Martin Sigg und Michel Springer von Reute bei Fronhofen eine Weideordnung erlassen hat. Die Ordnung regelt unter anderem, wieviel Stück Vieh jeder Hofbesitzer auf die Weide schicken ("ausschlagen") darf und welche Trieblucken geöffnet werden müssen.](/assets/placeholder/searchResultMediaNoDigitisedMedia.png)
Die Gemeinde Fronhofen bekennt, daß sie mit Zustimmung von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, durch Gorius Gebhart, Michel Käser und Zacharias Freyhart von Fronhofen sowie Martin Sigg und Michel Springer von Reute bei Fronhofen eine Weideordnung erlassen hat. Die Ordnung regelt unter anderem, wieviel Stück Vieh jeder Hofbesitzer auf die Weide schicken ("ausschlagen") darf und welche Trieblucken geöffnet werden müssen.
Jörg Rümelin, Wirt in Fronhofen, verkauft Margretha Moserin, Bürgerin zu Altdorf, für 60 fl rh einen jährlichen Ewigzins von 3 fl aus seinem ganzen Vermögen. Der Zins ist fällig acht Tage vor oder nach St. Johann Baptist, beginnend 1550. Falls sein Vermögen zur Zahlung nicht ausreicht, kann die Gläubigerin auf die Wirtschaft ("taffern") zu Fronhofen zugreifen, die der Aussteller von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, zu Lehen hat.
Jörg Rümelin, Wirt zu Fronhofen, bekennt, daß ihm Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, erlaubt hat, ein Darlehen von 60 fl von Margretha Moserin, Bürgerin zu Altdorf, aufzunehmen und dafür seine Wirtschaft ("tafern") zu verpfänden, die er in Fronhofen vom Abt zu Lehen hat. Er muß den Zins aber innerhalb von zehn Jahren zurückzahlen, sonst fällt das Lehen heim.
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, schlichtet in Streit zwischen Jakob Zembrot und Hans Burster, nachdem bereits unter deren Besitzvorgängern Michel Vorhenmayer und Jos Burster von Schlupfen wegen ihrer dortigen Güter Streit bestand. Dieser war durch Ammann und Gericht zu Fronhofen vertragen worden, jedoch ohne Ausstellung einer Urkunde. Beide Parteien sollen das Trinkwasser aus Zembrots Brunnen gemeinschaftlich nutzen, das Abwasser wechselt wöchentlich. Weitere Bestimmungen betreffend Fahr- und Wegerecht sowie die Wiese genannt "Rautwiß".
Gerwig [Blarer], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Paul von Nidegg zu Elnhofen (=Ellhofen) für 1000 fl rh einen ablösbaren, zu St. Lucia (13. Dezember) fälligen Zins von 50 fl Ravensburger Währung in Gold, den Gulden zu 64 Kreuzer gerechnet. Verpfändet wird dafür das Amt Fronhofen und Reute, das schon mit einem Zins von 50 fl für Johann von Nidegg verpfändet ist.
Jörg Vischer, seßhaft zu Möllenbronn ("Mölibrunnen"), bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, kaiserlicher und königlicher Rat, ihm erlaubt hat, sein Lehengut in Mölibrunnen für ein Darlehen von 60 fl rh Ravensburger Währung bzw. 3 lb Zins jährlich den Pflegern des Hl. Konrad in Fronhofen oder an andere Gläubiger zu verpfänden. Er verspricht, das Darlehen innerhalb von 10 Jahren zurückzuzahlen, und zwar in den ersten fünf Jahren 30 fl und in den folgenden fünf Jahren den Rest. Andernfalls verliert er die Lehenschaft, und das Gut fällt heim.
Gebhard Gebhart von Fronhofen bekennt, daß ihm Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, die Gastwirtschaft ("taffern") in Fronhofen verliehen hat. Dazu gehören Äcker und Wiesen sowie der Garten, den jetzt der Pfarrer innehat. Die Verleihung auf Lebenszeit erstreckt sich auch auf Anna Frick ("Frigkin"), Ehefrau des Ausstellers, und den jüngsten nachgelassenen Sohn bzw. wenn sie keinen Sohn haben, auf die jüngste Tochter. Die Beliehenen müssen die Wirtschaft in gutem Zustand halten und dürfen sie nicht veräußern oder belasten. Jedes Jahr zu Martini reichen sie dem Abt 3 lb d sowie je 1 1/2 Scheffel Fesen und Hafer Ravensburger Währung und Maßes als Zins. Wenn sie sich nicht an die Leihebedingungen halten, fällt die Wirtschaft dem Kloster heim. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht dann nicht.
Michel Matzenmüller, Müller in Fronhofen, bekennt, daß Hans Sorg von Ergetsweiler, Ammann zu Fronhofen, Hans Büchelin von der Hofstett und Kaspar Iselin ("Yselin") von Ergetsweiler als Pfleger der Pfarrkirche von Fronhofen ihm, seiner Ehefrau Eva Geng und ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit die Mühle der Pfarrei verliehen haben, die unter dem Pfarrhof zu Fronhofen liegt. Sie müssen die Mühle in gutem Zustand halten und persönlich besitzen, dürfen sie nicht verleihen, verkaufen oder verpfänden. Jährlich zahlen sie zu Martini als Zins 3 lb d Ravensburger Währung. Wolf Gremlich bekommt für die Hofstatt, auf der die Mühle steht, 2 lb d, 6 Hühner, 1 Gans, 100 Eier, 1 Fasnachthenne. Im Todesfall und bei Verletzung der Leihebedingungen fällt die Mühle heim. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht dann nicht. Die Beliehenen bekommen Baumaterial, wenn sie die Mühle bauen oder verbessern wollen.
Urban Rößler genannt Seltenbach von Reute bei Fronhofen bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, ihm und seiner künftigen Ehefrau auf Lebenszeit das Gut in Reute bei Fronhofen verliehen hat, das zuvor Jakob Rößler innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und den zum Gut gehörenden Wald nur für den Eigenbedarf an Bau- und Brennholz nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("berend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich entrichten sie zu Martini je 12 Streichen Vesen und Hafer, 1 lb d, 3 Hühner, 1 Fasnachthenne, 30 Eier, ferner jährlich je 4 Streichen Vesen und Hafer zur Tilgung rückständiger Abgaben, alles in Ravensburger Maß und Währung. Der Ehrschatz beträgt 12 fl. Das Gut fällt heim bei Tod oder Verletzung der Leihebedingungen, desgleichen wenn sich die Beliehenen dem Kloster "abschweif" und ungehorsam machen sowie bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Lenz Springer von Reute bei Fronhofen ("Reyti Fronhofen") und Ehefrau Margretha Sinerin bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihnen auf Lebenszeit das Gut zu Reute bei Fronhofen verliehen hat, das zuvor Michel Springer, Vater des Ausstellers, innehatte. Die Beliehenen müssen das Gut persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "mindert (!) schlaytzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Wälder dürfen nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt, Eichen und andere fruchttragende ("berendt") Bäume nur mit Zustimmung des Abtes gefällt werden. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten entrichten die Beliehenen an Zins und Hubgült je 5 Scheffel Vesen und Hafer, 1 lb d Zins, 3 Hühner, 30 Eier und 1 Fasnachthenne, alles in Ravensburger Maß und Währung. Bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn sich die Beliehenen mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, im Todesfall sowie bei Eingehung einer Ungenossamenehe fällt das Gut heim, desgleichen wenn die Aussteller den Ehrschatz von 25 fl nicht wie versprochen bezahlen, d.h. 5 fl bei Aufrichtung der Lehenschaft und danach jährlich 5 fl in bar. Das Gut muß beim Heimfall mit Dritteil sowie Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden ohne Rücksicht darauf, ob die Beliehenen Dritteil, Heu- und Strohrichte vorgefunden haben oder nicht. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, schlichtet als Ober- und Eigentumsherr Streit zwischen Jakob Zembrot und Hans Burster von Schlupfen über ihre Güter. Schon zwischen den Vorbesitzern Michel Vorhenmayr und Jos Purster hatte es Streit gegeben, der von Ammann und Gericht zu Fronhofen beigelegt worden war. Da keine Urkunde errichtet wurde, kam es über verschiedene Punkte abermals zu Auseinandersetzungen, die nun wie folgt verglichen werden. Burster soll das Abwasser von Zembrots Brunnen die eine Woche haben, Zembrot die andere. Trinkwasser kann Burster von diesem Brunnen holen. Zembrot erhält ein Wegerecht auf dem Weg nach Fronhofen hinter seinem Garten, doch ein gemeinschaftliches Gatter angebracht werden, zu dem beide den Schlüssel haben. Burster soll seine Wiese genannt Rautwies acht Tage vor oder nach Jakobi mähen und heuen, damit Zembrot die Weide nutzen kann, wie sie denn beide vor oder nach den Bännen die Weide ohnehin nutzen können.
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, sowie Prior und Konvent von Weingarten schließen einen Tauschvertrag mit Wolfgang Gremlich von Jungingen zu Hasenweiler und Bettenreute. Inhalt im übrigen wie vorige Urkunde (Zweitausfertigung).
Die Gemeinde Fronhofen bekennt, daß sie mit Zustimmung von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, durch Gorius Gebhart, Michel Käser und Zacharias Freyhart von Fronhofen sowie Martin Sigg und Michel Springer von Reute bei Fronhofen eine Weideordnung erlassen hat. Die Ordnung regelt unter anderem, wieviel Stück Vieh jeder Hofbesitzer auf die Weide schicken ("ausschlagen") darf und welche Trieblucken geöffnet werden müssen.
Jörg Rümelin, Wirt in Fronhofen, verkauft Margretha Moserin, Bürgerin zu Altdorf, für 60 fl rh einen jährlichen Ewigzins von 3 fl aus seinem ganzen Vermögen. Der Zins ist fällig acht Tage vor oder nach St. Johann Baptist, beginnend 1550. Falls sein Vermögen zur Zahlung nicht ausreicht, kann die Gläubigerin auf die Wirtschaft ("taffern") zu Fronhofen zugreifen, die der Aussteller von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, zu Lehen hat.
Jörg Rümelin, Wirt zu Fronhofen, bekennt, daß ihm Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, erlaubt hat, ein Darlehen von 60 fl von Margretha Moserin, Bürgerin zu Altdorf, aufzunehmen und dafür seine Wirtschaft ("tafern") zu verpfänden, die er in Fronhofen vom Abt zu Lehen hat. Er muß den Zins aber innerhalb von zehn Jahren zurückzahlen, sonst fällt das Lehen heim.
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, schlichtet in Streit zwischen Jakob Zembrot und Hans Burster, nachdem bereits unter deren Besitzvorgängern Michel Vorhenmayer und Jos Burster von Schlupfen wegen ihrer dortigen Güter Streit bestand. Dieser war durch Ammann und Gericht zu Fronhofen vertragen worden, jedoch ohne Ausstellung einer Urkunde. Beide Parteien sollen das Trinkwasser aus Zembrots Brunnen gemeinschaftlich nutzen, das Abwasser wechselt wöchentlich. Weitere Bestimmungen betreffend Fahr- und Wegerecht sowie die Wiese genannt "Rautwiß".
Gerwig [Blarer], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Paul von Nidegg zu Elnhofen (=Ellhofen) für 1000 fl rh einen ablösbaren, zu St. Lucia (13. Dezember) fälligen Zins von 50 fl Ravensburger Währung in Gold, den Gulden zu 64 Kreuzer gerechnet. Verpfändet wird dafür das Amt Fronhofen und Reute, das schon mit einem Zins von 50 fl für Johann von Nidegg verpfändet ist.
Jörg Vischer, seßhaft zu Möllenbronn ("Mölibrunnen"), bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, kaiserlicher und königlicher Rat, ihm erlaubt hat, sein Lehengut in Mölibrunnen für ein Darlehen von 60 fl rh Ravensburger Währung bzw. 3 lb Zins jährlich den Pflegern des Hl. Konrad in Fronhofen oder an andere Gläubiger zu verpfänden. Er verspricht, das Darlehen innerhalb von 10 Jahren zurückzuzahlen, und zwar in den ersten fünf Jahren 30 fl und in den folgenden fünf Jahren den Rest. Andernfalls verliert er die Lehenschaft, und das Gut fällt heim.
Gebhard Gebhart von Fronhofen bekennt, daß ihm Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, die Gastwirtschaft ("taffern") in Fronhofen verliehen hat. Dazu gehören Äcker und Wiesen sowie der Garten, den jetzt der Pfarrer innehat. Die Verleihung auf Lebenszeit erstreckt sich auch auf Anna Frick ("Frigkin"), Ehefrau des Ausstellers, und den jüngsten nachgelassenen Sohn bzw. wenn sie keinen Sohn haben, auf die jüngste Tochter. Die Beliehenen müssen die Wirtschaft in gutem Zustand halten und dürfen sie nicht veräußern oder belasten. Jedes Jahr zu Martini reichen sie dem Abt 3 lb d sowie je 1 1/2 Scheffel Fesen und Hafer Ravensburger Währung und Maßes als Zins. Wenn sie sich nicht an die Leihebedingungen halten, fällt die Wirtschaft dem Kloster heim. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht dann nicht.
Michel Matzenmüller, Müller in Fronhofen, bekennt, daß Hans Sorg von Ergetsweiler, Ammann zu Fronhofen, Hans Büchelin von der Hofstett und Kaspar Iselin ("Yselin") von Ergetsweiler als Pfleger der Pfarrkirche von Fronhofen ihm, seiner Ehefrau Eva Geng und ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit die Mühle der Pfarrei verliehen haben, die unter dem Pfarrhof zu Fronhofen liegt. Sie müssen die Mühle in gutem Zustand halten und persönlich besitzen, dürfen sie nicht verleihen, verkaufen oder verpfänden. Jährlich zahlen sie zu Martini als Zins 3 lb d Ravensburger Währung. Wolf Gremlich bekommt für die Hofstatt, auf der die Mühle steht, 2 lb d, 6 Hühner, 1 Gans, 100 Eier, 1 Fasnachthenne. Im Todesfall und bei Verletzung der Leihebedingungen fällt die Mühle heim. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht dann nicht. Die Beliehenen bekommen Baumaterial, wenn sie die Mühle bauen oder verbessern wollen.
Urban Rößler genannt Seltenbach von Reute bei Fronhofen bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, ihm und seiner künftigen Ehefrau auf Lebenszeit das Gut in Reute bei Fronhofen verliehen hat, das zuvor Jakob Rößler innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und den zum Gut gehörenden Wald nur für den Eigenbedarf an Bau- und Brennholz nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("berend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich entrichten sie zu Martini je 12 Streichen Vesen und Hafer, 1 lb d, 3 Hühner, 1 Fasnachthenne, 30 Eier, ferner jährlich je 4 Streichen Vesen und Hafer zur Tilgung rückständiger Abgaben, alles in Ravensburger Maß und Währung. Der Ehrschatz beträgt 12 fl. Das Gut fällt heim bei Tod oder Verletzung der Leihebedingungen, desgleichen wenn sich die Beliehenen dem Kloster "abschweif" und ungehorsam machen sowie bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Lenz Springer von Reute bei Fronhofen ("Reyti Fronhofen") und Ehefrau Margretha Sinerin bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihnen auf Lebenszeit das Gut zu Reute bei Fronhofen verliehen hat, das zuvor Michel Springer, Vater des Ausstellers, innehatte. Die Beliehenen müssen das Gut persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "mindert (!) schlaytzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Wälder dürfen nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt, Eichen und andere fruchttragende ("berendt") Bäume nur mit Zustimmung des Abtes gefällt werden. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten entrichten die Beliehenen an Zins und Hubgült je 5 Scheffel Vesen und Hafer, 1 lb d Zins, 3 Hühner, 30 Eier und 1 Fasnachthenne, alles in Ravensburger Maß und Währung. Bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn sich die Beliehenen mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, im Todesfall sowie bei Eingehung einer Ungenossamenehe fällt das Gut heim, desgleichen wenn die Aussteller den Ehrschatz von 25 fl nicht wie versprochen bezahlen, d.h. 5 fl bei Aufrichtung der Lehenschaft und danach jährlich 5 fl in bar. Das Gut muß beim Heimfall mit Dritteil sowie Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden ohne Rücksicht darauf, ob die Beliehenen Dritteil, Heu- und Strohrichte vorgefunden haben oder nicht. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, schlichtet als Ober- und Eigentumsherr Streit zwischen Jakob Zembrot und Hans Burster von Schlupfen über ihre Güter. Schon zwischen den Vorbesitzern Michel Vorhenmayr und Jos Purster hatte es Streit gegeben, der von Ammann und Gericht zu Fronhofen beigelegt worden war. Da keine Urkunde errichtet wurde, kam es über verschiedene Punkte abermals zu Auseinandersetzungen, die nun wie folgt verglichen werden. Burster soll das Abwasser von Zembrots Brunnen die eine Woche haben, Zembrot die andere. Trinkwasser kann Burster von diesem Brunnen holen. Zembrot erhält ein Wegerecht auf dem Weg nach Fronhofen hinter seinem Garten, doch ein gemeinschaftliches Gatter angebracht werden, zu dem beide den Schlüssel haben. Burster soll seine Wiese genannt Rautwies acht Tage vor oder nach Jakobi mähen und heuen, damit Zembrot die Weide nutzen kann, wie sie denn beide vor oder nach den Bännen die Weide ohnehin nutzen können.
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, sowie Prior und Konvent von Weingarten schließen einen Tauschvertrag mit Wolfgang Gremlich von Jungingen zu Hasenweiler und Bettenreute. Inhalt im übrigen wie vorige Urkunde (Zweitausfertigung).
Die Gemeinde Fronhofen bekennt, daß sie mit Zustimmung von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, durch Gorius Gebhart, Michel Käser und Zacharias Freyhart von Fronhofen sowie Martin Sigg und Michel Springer von Reute bei Fronhofen eine Weideordnung erlassen hat. Die Ordnung regelt unter anderem, wieviel Stück Vieh jeder Hofbesitzer auf die Weide schicken ("ausschlagen") darf und welche Trieblucken geöffnet werden müssen.
Jörg Rümelin, Wirt in Fronhofen, verkauft Margretha Moserin, Bürgerin zu Altdorf, für 60 fl rh einen jährlichen Ewigzins von 3 fl aus seinem ganzen Vermögen. Der Zins ist fällig acht Tage vor oder nach St. Johann Baptist, beginnend 1550. Falls sein Vermögen zur Zahlung nicht ausreicht, kann die Gläubigerin auf die Wirtschaft ("taffern") zu Fronhofen zugreifen, die der Aussteller von Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, zu Lehen hat.
Jörg Rümelin, Wirt zu Fronhofen, bekennt, daß ihm Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten, erlaubt hat, ein Darlehen von 60 fl von Margretha Moserin, Bürgerin zu Altdorf, aufzunehmen und dafür seine Wirtschaft ("tafern") zu verpfänden, die er in Fronhofen vom Abt zu Lehen hat. Er muß den Zins aber innerhalb von zehn Jahren zurückzahlen, sonst fällt das Lehen heim.
Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, schlichtet in Streit zwischen Jakob Zembrot und Hans Burster, nachdem bereits unter deren Besitzvorgängern Michel Vorhenmayer und Jos Burster von Schlupfen wegen ihrer dortigen Güter Streit bestand. Dieser war durch Ammann und Gericht zu Fronhofen vertragen worden, jedoch ohne Ausstellung einer Urkunde. Beide Parteien sollen das Trinkwasser aus Zembrots Brunnen gemeinschaftlich nutzen, das Abwasser wechselt wöchentlich. Weitere Bestimmungen betreffend Fahr- und Wegerecht sowie die Wiese genannt "Rautwiß".
Gerwig [Blarer], Abt, sowie Prior und Konvent zu Weingarten verkaufen Paul von Nidegg zu Elnhofen (=Ellhofen) für 1000 fl rh einen ablösbaren, zu St. Lucia (13. Dezember) fälligen Zins von 50 fl Ravensburger Währung in Gold, den Gulden zu 64 Kreuzer gerechnet. Verpfändet wird dafür das Amt Fronhofen und Reute, das schon mit einem Zins von 50 fl für Johann von Nidegg verpfändet ist.
Jörg Vischer, seßhaft zu Möllenbronn ("Mölibrunnen"), bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, kaiserlicher und königlicher Rat, ihm erlaubt hat, sein Lehengut in Mölibrunnen für ein Darlehen von 60 fl rh Ravensburger Währung bzw. 3 lb Zins jährlich den Pflegern des Hl. Konrad in Fronhofen oder an andere Gläubiger zu verpfänden. Er verspricht, das Darlehen innerhalb von 10 Jahren zurückzuzahlen, und zwar in den ersten fünf Jahren 30 fl und in den folgenden fünf Jahren den Rest. Andernfalls verliert er die Lehenschaft, und das Gut fällt heim.
Gebhard Gebhart von Fronhofen bekennt, daß ihm Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten, die Gastwirtschaft ("taffern") in Fronhofen verliehen hat. Dazu gehören Äcker und Wiesen sowie der Garten, den jetzt der Pfarrer innehat. Die Verleihung auf Lebenszeit erstreckt sich auch auf Anna Frick ("Frigkin"), Ehefrau des Ausstellers, und den jüngsten nachgelassenen Sohn bzw. wenn sie keinen Sohn haben, auf die jüngste Tochter. Die Beliehenen müssen die Wirtschaft in gutem Zustand halten und dürfen sie nicht veräußern oder belasten. Jedes Jahr zu Martini reichen sie dem Abt 3 lb d sowie je 1 1/2 Scheffel Fesen und Hafer Ravensburger Währung und Maßes als Zins. Wenn sie sich nicht an die Leihebedingungen halten, fällt die Wirtschaft dem Kloster heim. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht dann nicht.
Michel Matzenmüller, Müller in Fronhofen, bekennt, daß Hans Sorg von Ergetsweiler, Ammann zu Fronhofen, Hans Büchelin von der Hofstett und Kaspar Iselin ("Yselin") von Ergetsweiler als Pfleger der Pfarrkirche von Fronhofen ihm, seiner Ehefrau Eva Geng und ihrem jüngsten Sohn bzw., wenn sie keinen haben, der jüngsten Tochter auf Lebenszeit die Mühle der Pfarrei verliehen haben, die unter dem Pfarrhof zu Fronhofen liegt. Sie müssen die Mühle in gutem Zustand halten und persönlich besitzen, dürfen sie nicht verleihen, verkaufen oder verpfänden. Jährlich zahlen sie zu Martini als Zins 3 lb d Ravensburger Währung. Wolf Gremlich bekommt für die Hofstatt, auf der die Mühle steht, 2 lb d, 6 Hühner, 1 Gans, 100 Eier, 1 Fasnachthenne. Im Todesfall und bei Verletzung der Leihebedingungen fällt die Mühle heim. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht dann nicht. Die Beliehenen bekommen Baumaterial, wenn sie die Mühle bauen oder verbessern wollen.
Urban Rößler genannt Seltenbach von Reute bei Fronhofen bekennt, daß Gerwig [Blarer], Abt von Weingarten und Ochsenhausen, ihm und seiner künftigen Ehefrau auf Lebenszeit das Gut in Reute bei Fronhofen verliehen hat, das zuvor Jakob Rößler innehatte. Die Beliehenen müssen es persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen nichts entfremden und den zum Gut gehörenden Wald nur für den Eigenbedarf an Bau- und Brennholz nutzen. Eichen und andere fruchttragende ("berend") Bäume dürfen sie nicht fällen. Jährlich entrichten sie zu Martini je 12 Streichen Vesen und Hafer, 1 lb d, 3 Hühner, 1 Fasnachthenne, 30 Eier, ferner jährlich je 4 Streichen Vesen und Hafer zur Tilgung rückständiger Abgaben, alles in Ravensburger Maß und Währung. Der Ehrschatz beträgt 12 fl. Das Gut fällt heim bei Tod oder Verletzung der Leihebedingungen, desgleichen wenn sich die Beliehenen dem Kloster "abschweif" und ungehorsam machen sowie bei Eingehen einer Ungenossamenehe. Es muß dann mit Dritteil, Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Lenz Springer von Reute bei Fronhofen ("Reyti Fronhofen") und Ehefrau Margretha Sinerin bekennen, daß Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, ihnen auf Lebenszeit das Gut zu Reute bei Fronhofen verliehen hat, das zuvor Michel Springer, Vater des Ausstellers, innehatte. Die Beliehenen müssen das Gut persönlich in Hubers Weise bewirtschaften und in gutem Zustand halten. Sie dürfen es "mindert (!) schlaytzen" und nichts daraus veräußern. Die zugehörigen Wälder dürfen nur zur Entnahme von Bau- und Brennholz für den Eigenbedarf genutzt, Eichen und andere fruchttragende ("berendt") Bäume nur mit Zustimmung des Abtes gefällt werden. Jährlich zu St. Martin bzw. den üblichen Zeiten entrichten die Beliehenen an Zins und Hubgült je 5 Scheffel Vesen und Hafer, 1 lb d Zins, 3 Hühner, 30 Eier und 1 Fasnachthenne, alles in Ravensburger Maß und Währung. Bei Verletzung der Leihebedingungen, wenn sich die Beliehenen mit Leib und Gut dem Kloster "abschwaif" und ungehorsam machen, im Todesfall sowie bei Eingehung einer Ungenossamenehe fällt das Gut heim, desgleichen wenn die Aussteller den Ehrschatz von 25 fl nicht wie versprochen bezahlen, d.h. 5 fl bei Aufrichtung der Lehenschaft und danach jährlich 5 fl in bar. Das Gut muß beim Heimfall mit Dritteil sowie Heu- und Strohrichte zurückgelassen werden ohne Rücksicht darauf, ob die Beliehenen Dritteil, Heu- und Strohrichte vorgefunden haben oder nicht. Anspruch auf Aufwendungsersatz besteht nicht.
Gerwig [Blarer], Abt zu Weingarten und Ochsenhausen, schlichtet als Ober- und Eigentumsherr Streit zwischen Jakob Zembrot und Hans Burster von Schlupfen über ihre Güter. Schon zwischen den Vorbesitzern Michel Vorhenmayr und Jos Purster hatte es Streit gegeben, der von Ammann und Gericht zu Fronhofen beigelegt worden war. Da keine Urkunde errichtet wurde, kam es über verschiedene Punkte abermals zu Auseinandersetzungen, die nun wie folgt verglichen werden. Burster soll das Abwasser von Zembrots Brunnen die eine Woche haben, Zembrot die andere. Trinkwasser kann Burster von diesem Brunnen holen. Zembrot erhält ein Wegerecht auf dem Weg nach Fronhofen hinter seinem Garten, doch ein gemeinschaftliches Gatter angebracht werden, zu dem beide den Schlüssel haben. Burster soll seine Wiese genannt Rautwies acht Tage vor oder nach Jakobi mähen und heuen, damit Zembrot die Weide nutzen kann, wie sie denn beide vor oder nach den Bännen die Weide ohnehin nutzen können.