Handschriften

Max Schaffner an Karl Weltzien

Enthält: (1r) Nach längerer Pause nimmt Schaffner den Briefwechsel mit Weltzien wieder auf. Karlsruhe und Weltzien, dem er "[s]eine ganze Carrière zu verdanken" hat, bedeuten ihm nach wie vor viel. (Maximilian) Braun und andere "Reisende" berichten von Weltziens gutem Befinden. Weltzien und Schaffner trafen zuletzt in Aachen und Moresnet (Altenberg bzw. Vieille Montagne bzw. Kelmis bzw. La Calamine) zusammen. Im Oktober verließ Schaffner Altenberg schweren Herzens. Er arbeitete sehr gerne mit Braun zusammen, der "als Mensch und [1v] als Fachmann gleich verehrungswürdig" ist. Von Oktober bis einschließlich Dezember bereiste Schaffner die Hüttenwerke der "Mansfelder Gewerkschaft zu Eisleben, Hettstaed, Mansfeld, Sangerhausen" und andere Orte. Die dortigen Hüttenprozesse stehen auf "einer hohen Stufe der Vollkommenheit". Schaffner erwarb sich umfangreiche "Kupferkenntnisse". Seit Januar arbeitet er in Eisenach als Hüttendirektor. Seitdem ist "Eisenach [s]ein ständiger Wohnsitz". Sein Hauptaufgabengebiet ist die "Ausarbeitung der verschiedenen Hütten- und Wäschprojekte". Ihm obliegt die "technische Leitung des ganzen Betriebs (mit Ausnahme der Grubenarbeiten)". Zu eigenen chemischen Arbeiten kommt Schaffner nicht. Für die "alltäglichen Proben" lernte Schaffner einen Mann an. Das Unternehmen betreibt in drei Regionen (2r) Bergbau: im Revier Eisenach, im Revier "Altenstein bei Liebenstein" im Herzogtum Sachsen-Meiningen und im Revier Ilmenau. Die Erze setzen sich aus Kupferschiefer und Sanderz, dem Weißliegenden unter dem Kupferschieferflöz, zusammen. Im Eisenacher Revier sind die Erze kupfer- und silberarm. Der Anteil dieser Metalle ist in den Erzen der anderen Reviere höher. Die Gewinnung der Metalle ist aber auch dort sehr kostenintensiv. Jedes Revier erhält "eigene Hütten- und Wäschanlagen". Schaffner ist "mit Arbeit überladen". Schaffner fühlt sich in Thüringen wohl; die Einwohner sind "sehr umgänglich und ohne alle Falschheit". Er ist hauptsächlich im "Revier" und nutzt die Zeit zur Naturbetrachtung. Ihm gefällt Eisenach, das im Sommer (2v) "sehr lebhaften Fremdenverkehr" verzeichnet. Schaffner übersendet "ein Stück Ofenbruch mit Feldspathkrystallen". Es handelt sich um künstliche und in ihrer Art seltene Kristalle. Sie entstanden "beim Verschmelzen von Kupferschiefer mit Zuschlag von Flußspath" im Hochofen; Brennmaterial war Holzkohle. Berger berichtete von der hohen Zahl von 50 Praktikanten im (Karlsruher) Laboratorium. Schaffner erkundigt sich nach der räumlichen Unterbringung so vieler Praktikanten sowie nach dem Baufortschritt des neuen Laboratoriumsgebäudes. Schaffner möchte Weltzien gelegentlich besuchen. Schaffner erkundigt sich nach (Ed.) "Tobler auf dem Altenberg". Schaffner lässt die Weltziensche Familie und (Hermann) Zollikofer grüßen. Das "Unwohlsein" ist behoben.

Archivaliensignatur
KIT-Archiv, 27072/426
Umfang
2 Blatt

Bestand
27072 Nachlass Karl Weltzien
Kontext
27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.134 Schaffner, Max (*1830, +1907)

Indexbegriff Person
Weltzien, Karl (*1813, +1870)
Berger (Nachname)
Braun, Maximilian
Schaffner, Max (*1830, +1907)
Tobler, Ed.
Zollikofer, Hermann
Indexbegriff Ort
Aachen/DE
Altenstein (Ortsteil von Bad Liebenstein)/DE
Bad Liebenstein/DE
Eisenach/DE
Eisleben/DE
Hettstedt/DE
Ilmenau/DE
Karlsruhe/DE
Mansfeld/DE
Moresnet (Altenberg bzw. Vieille Montagne bzw. Kelmis bzw. La Calamine)/ BE
Altenberg (Vieille Montagne bzw. Moresnet zw. Kelmis bzw. La Calamine)/ BE
Kelmis (La Calamine bzw. Moresnet bzw. Altenberg bzw. Vieille Montagne)/ BE
La Calamine/ BE (Kelmis bzw. Alltenberg bzw. Vieille Montagne bzw. Moresnet)/BE
Vieille Montagne (Altenberg bzw. Moresnet bzw. Kelmis bzw. La Calamine)/ BE
Sangerhausen/DE

Laufzeit
1857 Juli 8, Eisenach

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Letzte Aktualisierung
21.11.2023, 11:50 MEZ

Objekttyp

  • Handschriften

Entstanden

  • 1857 Juli 8, Eisenach

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