Bestand

C Rep. 902-02-01 Bezirksleitung Berlin der SED, Bezirksparteiarchiv - Sammlung Illegale Parteigeschichte (Bestand)

Vorwort: C Rep. 902-02-01 Bezirksleitung Berlin der SED, Bezirksparteiarchiv - Sammlung Illegale Parteigeschichte

1. Bestandsinformation

Aus Unterlagen der Landesleitung Berlin der SED wurde bereits im Bezirksparteiarchiv ein Teilbestand bzw. eine Sammlung "Illegale Parteigeschichte" gebildet. Zusammengefasst wurden Daten bzw. Unterlagen, die Auskunft über das Leben in der Illegalität, der Emigration sowie bei Verfolgung bis hin zu Haft in Zuchthäusern und Konzentrationslagern, der Vollstreckung von Todesurteilen und Ermordung von Widerstandskämpfern zur Zeit des Faschismus geben.
Quellen waren v.a.:
- Zuschriften und Aussagen von Genossen (früher meist KPD, manchmal auch SPD) als Reaktion auf einen Aufruf der Parteizeitschrift "Wille und Weg" der SED aus dem Jahre 1948, Erlebnisse aus dem eigenen illegalen Widerstandskampf oder Wissen über ermordete Freunde und Genossen mitzuteilen. Das ideologische Hauptziel dieses Aufrufs bestand darin, der "Arbeiterklasse" und hier besonders den Kommunisten, einen besonderen Platz im deutschen Widerstand gegen das Naziregime zuzuweisen.
- Anlagen zu Fragebögen der Parteiüberprüfung bzw. für die Besetzung von Stellen im öffentlichen Dienst.

2. Bearbeitung und Hinweise für die Nutzung

Die Überlieferung im Umfang von ca. 0,40 lfm wurde im Landesarchiv tektonisch den im Bezirksparteiarchiv angelegten Sammlungen zugeordnet, d.h. der Bestandsabteilung C Rep. 902-02-ff.
Die überlieferten 10 Akteneinheiten wurden in ihrem Zusammenhang belassen und in zwei Klassifikationsgruppen geteilt: "Ermordete Widerstandskämpfer" (lfd. Nr. 1 - 3 und 10), "Teilnahme am antifaschistischen Widerstandskampf" (lfd. Nr.4 - 8) . Dieser Aktengruppe lag das alphabetische Ablageprinzip zugrunde. Für "A - H" ist keine Überlieferung vorhanden. Zwei Akten mit sogenannten "Nachträgen" wurden aufgelöst und den bereits vorhandenen zugeordnet.

Größtenteils handelt es sich bei den Unterlagen um Selbstzeugnisse bzw. subjektive Berichte, die in der Regel durch Zeugen beglaubigt waren, v.a. wenn ein Antrag auf Anerkennung als Verfolgter gestellt wurde.
Die umfangreicheren Berichtezeigen die Vielfalt der illegalen Tätigkeit, sowohl in Deutschland, als auch in der Emigration.
Die Berichtenden sind aus der Arbeitersport- und Wanderbewegung, der Jugend und Gewerkschaft, der KPD oder SPD zur illegalen Arbeit gekommen.
Manche haben bereits in den 1920er Jahren an Auseinandersetzungen mit den Nazis und an Straßenkämpfen teilgenommen, nicht selten als Mitglieder des Rotfrontkämpferbundes.

Einige Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin. [Ergäzung 2017]


3. Verweise bzw. Korrespondierende Bestände

LAB C Rep. 906-01 Gesamtberliner VVN
LAB C Rep. 902-02-02 Bezirksleitung Berlin der SED, Bezirksparteiarchiv - Sammlung Personenakten
LAB C Rep. 900-01 KPD Bezirksleitung und Verwaltungsbezirksleitungen
LAB C Rep. 900-02 SPD Bezirksvorstand und Kreisvorstände
LAB C Rep. 901 Landesleitung Berlin der SED
LAB C Rep. 902 Bezirksleitung Berlin der SED
LAB C Rep. 903 Kreisleitungen der SED, Bezirk Berlin
LAB C Rep. 118- 01 Hauptamt Opfer des Faschismus/VdN (v.a. Sachakten)


Berlin im April 2004 Monika Schmidt

Bestandssignatur
Landesarchiv Berlin, C Rep. 902-02-01

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 7 Kammern und Körperschaften, Parteien, Organisationen und Vereine >> C 7.1 Stiftung Parteien und Massenorganisationen der DDR - Bezirk Berlin >> C 7.1.1 SED-Bezirksorganisation Berlin

Weitere Objektseiten
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Letzte Aktualisierung
13.06.2023, 10:05 MESZ

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