Geldschein / Notgeld

Geldschein / Notgeld, 500.000 Mark, 16.8.1923

Erläuterungen: Für die Stadt Dillingen an der Donau sind mehrere Notgeldausgaben aus den Jahren 1920 bis 1923 bekannt. Die Stadt selbst gab 1920 und 1921 Kleingeldscheine, im Inflationsjahr 1923 Gutscheine aus. Beide Serien zeigen stadtbezogene Motive wie das Wappen, das Schloss Dillingen oder historische Stadtansichten. Auch zwei Personen, deren Geschichte eng mit der Dillingens verknüpft ist, werden abgebildet. Wilhelm Bauer (1822 – 1875), gebürtig aus Dillingen und der Erfinder des modernen U-Bootes, wird mit maritimen Motiven wie U-Booten und Tauchszenen von Schiffen abgebildet. Weitere Motive beziehen sich auf Matthias Klostermayer, dem sogenannten „Bayerischen Hiasl bzw. Hiesel“, einem in Kissing bei Augsburg gebürtigen Wilderer, der 1771 in Dillingen hingerichtet wurde. Klostermayer wilderte im Gebiet des zu dieser Zeit territorial stark zersplittert bayerisch-schwäbischen Gebietes. Eine grenzüberschreitende Strafverfolgung Klostermayers und seiner Anhänger auch für die ihnen angelasteten Morde war daher kaum möglich. In der Bevölkerung setzte früh eine Legendenbildung ein, die den „Hiasl“ zum Unterstützer der Armen stilisierte. Notgeldausgaben der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank von 1922 zeigen im Untergrund das Kürzel der Bank und ihr Gründungsjahr 1835 sowie die bayerischen Rauten. Schecks, die durch die Vereinigte Druckereien, Kunst- und Verlagsanstalten 1923 auf die Städtische Sparkasse Dillingen und die Bayerische Vereinsbank ausgegeben wurden, zeigen ebenfalls eine einfache Gestaltung.
Authentizität: Original

Geldschein / Notgeld, 500.000 Mark, 16.8.1923 | Fotograf*in: Katharina Depner

Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International

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Originaltitel
Dillingen a. d. Donau, Stadt: Gutschein über 500.000 Mark von 1923
Alternativer Titel
500.000 Mark, 16.8.1923 Dillingen a.d. Donau Dillingen a.d. Donau
Material/Technik
Papier; Buchdruck
Maße
Höhe: 97 mm Breite: 133 mm
Inschrift/Beschriftung
Vorderseite: in der Mitte unten Ansicht der Stadt Dillingen an der Donau um 1650 nach einer Radierung von Matthaeus Merian d. Ä.
Rückseite: Matthäus Klostermayr oder der sogenannte Bayerische Hiesl (Matthias Klostermayer, der Bayerischer Hiasl, vor Wirtshaus mit Hunden und Mann mit Gewehr)
Kontrollnummer: 61910
Standort
HVB Stiftung Geldscheinsammlung
Inventarnummer
DE-BY-89407-V179e-2

Verwandtes Objekt und Literatur
Literatur zum Typ: Karl Baumann: Das Notgeld der Stadt Dillingen an der Donau (1917-1924). In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau, 76. Jahrgang 1974, S. 95-113
Standardzitierwerk: Albert Pick: Das Papiergeld Bayerns - Staatspapiergeld, Banknoten und Notgeld - Geschichte und Katalog. Regenstauf 1989 Seite/Nr.: V.179.e Pick, Papiergeld Bayerns, 1989 Seite/Nr.: V.179.e

Bezug (was)
Notgeld
Mark
Inflation
Bezug (wer)
Klassifikation
500.000 Mark (Spezialklassifikation: Nominalangabe)
Mark (Spezialklassifikation: Münzfuß/Währung)

Ereignis
Herstellung
(wer)
Dillingen a.d. Donau (Münzstand)
Veduka-Drucke Dillingen-Donau (Drucker)
(wo)
Dillingen a.d. Donau
Dillingen a.d. Donau
Bayern
(wann)
16.8.1923
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Dillingen a.d. Donau (Herausgeber)
(wann)
16.8.1923

Geliefert über
Letzte Aktualisierung
07.06.2023, 09:31 MESZ

Objekttyp


  • Geldschein / Notgeld

Beteiligte


  • Dillingen a.d. Donau (Münzstand)
  • Veduka-Drucke Dillingen-Donau (Drucker)
  • Dillingen a.d. Donau (Herausgeber)

Entstanden


  • 16.8.1923
  • 16.8.1923

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