Bestand

C Rep. 902-02-04 Bezirksleitung Berlin der SED, Bezirksparteiarchiv - Erinnerungsberichte (Bestand)

Vorwort
1. Bestandsgeschichte:

Ausgehend von den "Richtlinien über den Archivfonds der SED, die Struktur und die Aufgaben der Parteiarchive" vom 22. November 1982 konzentrierte sich das Bezirksparteiarchiv in Zusammenarbeit mit der "Bezirks- und den Kreiskommissionen zur Erforschung der örtlichen Arbeiterbewegung" u. a. auf die systematische Sammlung der Erinnerungen von Parteimitgliedern, die "in leitenden Funktionen am Kampf der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung teilgenommen und nach 1945 im Auftrag der Partei eine verantwortliche Tätigkeit im Partei- und Staatsapparat, den Massenorganisationen oder der Wirtschaft ausgeübt haben".
Die Erinnerungsberichte wurden im Bezirksparteiarchiv entsprechend der in der DDR-Geschichtswissenschaft üblichen Systematik bzw. Periodisierung geordnet.
Die Überlieferung "Erinnerungsberichte" hatte im Bezirksparteiarchiv die Bestandssignatur V 5/ und gelangte 1995 im Rahmen der Abgabe des Bestandes "Bezirksparteiarchiv Berlin der SED" über die SAPMO beim Bundesarchiv in das Landesarchiv.
Enthält: SPD und Gewerkschaftsbewegung vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg.- Entstehung der KPD ("Deutsche Linke").- Russland und die Auswirkungen der Oktoberrevolution.- Novemberrevolution in Deutschland und die
politischen Auseinandersetzungen in der Weimarer Republik.- Faschismus, Zweiter Weltkrieg, Verfolgung und antifaschistischer Widerstand.- Neubeginn nach 1945, antifaschistisch-demokratische Ordnung, Vereinigung von SPD und KPD.- Die Gründung der DDR und Aufbau des Sozialismus (auch: 17. Juni 1953 und 13. August 1961).
Die Einzelerinnerungen ausgewählter Personen wurden beginnend mit den 1950er Jahren in mehreren Etappen erfasst und zusammengeführt. Sie fanden Ergänzung durch thematische Gruppengespräche und Befragungen, die in der Regel von der Veteranen- oder Geschichtskommissionen bei der Bezirksleitung der SED bzw. den Kreisleitungen organisiert wurden.

2. Bearbeitung:
Die im ehemaligen Bezirksparteiarchiv gefertigte Kartei entstand unter 2 Gesichtspunkten als Recherchekartei:
- Ordnung der Berichte nach den o. g. inhaltlichen Schwerpunkten bzw. der Periodisierung (Ereigniskartei)
- Alphabetische Namenskartei nach den Verfassern der Berichte (Autorenkartei)
Im Rahmen eines Werkvertrages erfolgte Ende 2015/ Anfang 2016 die Retrokonvertierung für die Augias-Datenbank, die auch mit einer Revision des Bestandes verbunden war. Erfasst wurden v. a. Name und Lebensdaten, soweit erkennbar und die inhaltlichen Schwerpunkte der Berichte.
Den Grundstock der im früheren Bezirksparteiarchiv angelegten Sammlung bildeten die in den 1950er Jahren erfassten Erinnerungen von Arbeiterveteranen über die Zeit des 1. Weltkrieges, der Novemberrevolution und der bewaffneten Kämpfe der 1920er Jahre.
Auf Initiative von Geschichtskommissionen - so der Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer oder der SED- in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen, wie der Humboldt-Universität, erfolgte in
späteren Jahren eine systematische Erfassung von "Veteranenerinnerungen" zu unterschiedlichen Themen aus der Geschichte der Arbeiterbewegung und der DDR.
Überliefert sind v. a. selbst verfasste Zeitzeugenberichte, aber auch Abschriften und Protokolle von Befragungen,
ergänzt durch die Erarbeitung von Lebensbildern.
Bei der aktuellen Bearbeitung zeigte sich, dass nicht alle Lebensdaten der Autoren von Erinnerungsberichten vorliegen und auch mit Hilfe der hier verfügbaren Findmittel nicht zweifelsfrei nachweisbar sind. Weitere Ergänzungen und Korrekturen der Daten konnten mit Hilfe von Herrn Herbst (GdW) vorgenommen werden.
Obwohl die Erfassungskartei des Bezirksparteiarchivs einige Fehler aufweist, ist sie dennoch eine sinnvolle Ergänzung der Datenbank, besonders für weitere biographische Hinweise zu den Autoren.
Schutzfristen gemäß § 9 des Berliner Landesarchivgesetzes kommen nicht zur Anwendung, weil die Erinnerungsberichte bereits bei ihrer Entstehung zur Veröffentlichung bzw. für die Öffentlichkeitsarbeit sowie Auswertung für die historische Forschung bestimmt waren [§ 9 (6) Archivgesetz des Landes Berlin - ArchGB, vom 14. März 2016]

Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, C Rep.902-02-04 Nr.

3. Korrespondierende Bestände:

- C Rep. 118-01 - Hauptausschuss Opfer des Faschismus (OdF)/Referat Verfolgte des Naziregimes (VdN)
- C Rep. 902-02-02 - Bezirksleitung Berlin der SED, Bezirksparteiarchiv, Personenakten
- C Rep. 902-02-03 - Bezirksleitung Berlin der SED, Bezirksparteiarchiv, Nachlässe und Personenfonds
- C Rep. 902 - Bezirksleitung Berlin der SED
- C Rep. 902-02 (Karteien), Nr. 17 - Kartei Erinnerungsberichte (C Rep. 902-02-04)


März 2016 Lea Simon Monika Schmidt

Bestandssignatur
Landesarchiv Berlin, C Rep. 902-02-04

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 7 Kammern und Körperschaften, Parteien, Organisationen und Vereine >> C 7.1 Stiftung Parteien und Massenorganisationen der DDR - Bezirk Berlin >> C 7.1.1 SED-Bezirksorganisation Berlin

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Letzte Aktualisierung
13.06.2023, 10:04 MESZ

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