Erstellt: 13.02.2015, 17:36 MEZ
Letzte Änderung: 15.02.2018, 12:28 MEZ
15. Februar (3)
  • 1

    Jeremy Bentham

    Philosoph, Jurist
    Geboren: London - Gestorben: London

    13.02.2015, 17:36 MEZ

    1748: Jeremy Bentham wird geboren. Der englische Philosoph und Sozialreformer ist einer der wichtigsten Vordenker des Wohlfahrtsstaates, der sich unter anderem für die Rechte von Frauen, die Pressefreiheit und die Legalisierung der Homosexualität einsetzt. Andererseits entwirft er mit seinem „Panoptikum“ ein Modell-Gefängnis, das die ständige Überwachung der Insassen garantieren soll, und liefert Argumente für den legitimen Einsatz der Folter. Am bekanntesten ist er als Gründer des Utilitarismus, also dem Ausrichten der menschlichen Handlungen am größtmöglichen Nutzen der größtmöglichen Menge. Diesem Prinzip bleibt Bentham selbst nach seinem Tod treu. Neben seinen zahlreichen Veröffentlichungen hinterlässt er der Nachwelt seinen eigenen Körper: Nicht nur, dass er ihn bereits als 21-Jähriger zur öffentlichen Sektion bestimmt, später verfügt er außerdem, dass sein Körper nach dem Tod mumifiziert werden soll. 1850 wird diese sogenannte „Auto-Ikone“ vom Londoner University College gekauft, wo sie noch heute – bekleidet und mit Spazierstock in der Hand auf einem Stuhl sitzend – in einer Vitrine ausgestellt wird.


  • 2

    Galileo Galilei

    Astronom, Physiker, Mathematiker, Philosoph
    Geboren: Pisa - Gestorben: Florenz-Arcetri

    13.02.2015, 17:36 MEZ

    1564: Galileo Galilei wird geboren. Der italienische Gelehrte ist eine der Schlüsselfiguren bei der Begründung der modernen Naturwissenschaften. Obwohl er auf vielen wissenschaftlichen Gebieten maßgebliche Entdeckungen macht, ist sein Name heute vor allem mit der Astronomie verknüpft. Galilei, der die Leistungen von Fernrohren verbesserte, ist ein Verfechter des heliozentrischen Weltbilds, das den Lehren der Kirche zuwider steht. Die Inquisition macht ihm wegen seinen Veröffentlichungen auf diesem Gebiet den Prozess und zwingt ihn, sich von seinen heliozentrischen Aussagen zu distanzieren. Dass Galilei beim Verlassen des Gerichtssaals „und sie bewegt sich doch!“ gerufen hat, ist historisch nicht belegt.


  • 3

    Nathan der Weise

    Inszenierung ... Das 1779 entstandene Drama spielt zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem, wo Islam, Christentum und Judentum unmittelbar aufeinandertreffen. Der reiche Nathan kehrt von einer Geschäftsreise zurück und hört, daß seine adoptierte Tochter Recha durch einen jungen Tempelherren vor dem Feuertod gerettet wurde. Der christliche Tempelherr, der zuvor durch einen unerwarteten Gnadenakt des Sultans seiner Hinrichtung entgangen war, wird von Nathan in ein freimütiges Gespräch gezogen und, zum Dank für seine mutige Tat, zu einem Besuch bei Recha eingeladen. Mittlerweile hat sich der Sultan entschlossen, dem Rat seiner Schwester Sittah zu folgen und die allseits bekannte Freigebigkeit und Klugheit Nathans auf die Probe zu stellen: Er fragt ihn, welche die wahre und echte Religion sei. Nathan antwortet - genau in der Mitte des Dramas - mit einem Gleichnis, der berühmten "Ringparabel": Ein orientalischer Fürst besaß einst einen Ring, der seinen Träger "vor Gott und den Menschen angenehm" machte. Dieser Ring vererbte sich auf den jeweiligen Lieblingssohn des Herrschers. Einer der späteren Fürsten jedoch konnte sich nicht entscheiden, welcher seiner drei Söhne ihm der liebste sei und ließ daher zwei weitere, dem ersten zum Verwechseln ähnliche Ringe anfertigen. Den später ausbrechenden Streit der Söhne um den echten Ring schlichtete ein Richter, indem er das gute und richtige praktische Handeln zum Maßstab für die Echtheit des Ringes erklärte. - Jede Religion, so erkennt der tief bewegte Sultan Saladin aus dieser Parabel, muß sich grundsätzlich durch andauernde praktische Humanität bewähren - erst dadurch wird sie "wahr"; betroffen bietet er Nathan seine Freundschaft an. Inzwischen hat sich der Tempelherr leidenschaftlich in Recha verliebt und begehrt sie zur Frau. Nach einigen Verwirrungen und Verwicklungen erkennt Nathan im Tempelherren Rechas leiblichen Bruder, und Saladin entdeckt in ihm seinen Neffen. Der weise Nathan wird von Recha und dem Tempelherren als ihr "Vater" und geistiger Führer angesehen. Juden, Christen und Moslems versöhnen sich in Umarmungen. (Dr. Klaus Hübner) Quelle: Knaur Großer Schauspielführer (CD), München 2001 ... Geistige Schöpfung ... Autor*in: Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781) ... Regie: Peter Scharoff (1880 - 1969) ... Bühnenbild: M. Dobuzinski ...

    13.02.2015, 17:36 MEZ

    1781: Gotthold Ephraim Lessing stirbt. Lessing, eine der herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Aufklärung, ist heute vor allem für sein Stück „Nathan der Weise“ und die darin verwendete „Ringparabel“ bekannt, die die Gleichwertigkeit der drei monotheistischen Religionen betont.