Kalenderblatt

Mainz will nach Frankreich – Frankreich gibt sich ein Zivilrecht. Ein Kaiser verspricht ein deutsches Preußen – der preußische Ministerpräsident wird deutscher Reichskanzler. Der erste Reichstag tritt zusammen – der letzte Reichstag bereitet seine Abschaffung vor. Und: Bach ...
Letzte Änderung: 21.03.2018, 08:35 MEZ

Ergebnisse für den 21. März

  • Bildpostkarte
    1871: Otto von Bismarck wird durch Kaiser Wilhelm I. zum Reichskanzler ernannt. Der aus Schönhausen in der Provinz Sachsen stammende Politiker war bereits seit 1862 preußischer Ministerpräsident und der erste, dem das Amt des Reichskanzlers im neu gegründeten Kaiserreich übertragen wurde. Er behielt es bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1890 inne.
  • Deutsches Reich / Reichstag
    1871: Der erste deutsche Reichstag tritt erstmals zusammen. Darin wird dem am 3. März des Jahres gewählten Parlament unter anderem die Verfassung des Deutschen Reiches zur Beschlussfassung vorgelegt. In den Verhandlungsdrucksachen heißt es dazu einleitend: „Im Namen Seiner Majestät des Kaisers beehrt sich der unterzeichnete Bundeskanzler den beiliegenden Entwurf des Gesetzes, betreffend die Verfassung des Deutschen Reiches, nebst Motiven, wie solcher vom Bundesrathe beschlossen worden, dem Reichstage zur verfassungsmäßigen Beschlußnahme ganz ergebenst vorzulegen. v. Bismarck.“
  • Archivalie
    1848: Nach dem Barrikadenaufstand der Märzrevolution in Berlin reitet König Friedrich Wilhelm IV. durch die Stadt und verkündet seinen Willen zur Einheit Deutschlands. Gleichzeitig lässt er seinen Aufruf „An mein Volk und die deutsche Nation“ verbreiten, in dem er das Aufgehen Preußens in Deutschland versprach und sich dabei selbst als Spitze der Bewegung proklamierte.
  • Punktierstich
    1685: In Eisenach wird Johann Sebastian Bach geboren. Bach, der aus einer weitverzweigten Musikerfamilie stammte, gehört zu den bedeutendsten deutschen Komponisten, der die Musikgeschichte maßgeblich geprägt hat und unter anderem für den Durchbruch der wohltemperierten Stimmung von Tasteninstrumenten gesorgt hat. Nach Lebensstationen in Arnstadt, Mühlhausen, Weimar und Köthen kam er 1723 als Thomaskantor nach Leipzig, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1750 blieb und den Großteil seiner kirchlichen Kompositionen schuf – etwa das Weihnachtsoratorium, die großen Passionsmusiken und den Großteil seiner Kirchenkantaten.
  • 21.03.1793, Stadtarchiv Mainz, Best. 11: Archiv der Munizipalität (Klubisten)
    1793: In der so genannten Mainzer Republik, die durch den Mainzer Jakobinerklub gegründet wurde, wird beschlossen, die Angliederung an Frankreich zu beantragen. Zu den Anführern des kurzlebigen bürgerlich-demokratischem Freistaats auf linksrheinischem Gebiet gehörte der Naturforscher Georg Forster.
  • 1804: Napoleon Bonaparte verkündet den „Code civil des Français“, das französische Gesetzbuch für das Zivilrecht. Es hatte nach den Eroberungen Napoleons in vielen Teilen Europas Gültigkeit und galt auch nach den Befreiungskriegen in einigen deutschen Ländern als „Rheinisches Recht“ bis ins Jahr 1900 fort. Die Grundzüge des Code Civil bestimmen das französische Recht noch heute.
  • 21. März 1933, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, W 145/2 Bildsammlung Karl Fritz
    1933: In der Garnisonkirche findet der „Tag von Potsdam“ statt. Mit diesem Festakt anlässlich der Konstituierung des neu gewählten Reichstages, an dem auch der Reichspräsident Paul von Hindenburg teilnahm, sollte an den Empfang der Reichstagsmitglieder durch den Kaiser im Deutschen Kaiserreich angeknüpft werden. Mit der Veranstaltung wurden die Parteien und die Kirchen auf die vollständige Machtübernahme der Nationalsozialisten eingeschworen, die durch die Zustimmung des Reichstages zum Ermächtigungsgesetz zwei Tage später besiegelt wurde. In der Garnisonkirche fehlten nur die Abgeordneten von SPD und KPD. Während die 81 Abgeordneten der KPD vollständig an der Teilnahme der Reichstagssitzung behindert wurden (die meisten von ihnen wurden verhaftet), stimmten die verbliebenen Mitglieder der SPD-Fraktion als einzige Abgeordnete gegen das Ermächtigungsgesetz.