Malerei

Kirschblüten in Yoshino

Sanft gerundete Hügel in Verbindung mit blühenden Kirschbäumen evozieren stets den in der einheimischen Dichtung viel besungenen Ort Yoshino, in der Nähe von Nara. Meist in reichen, opaken Farben dominiert von Grün- und Blautönen dargestellt, besticht die vorliegende Komposition durch ihre reduzierte, von Tusche und Gold geprägte Palette. Stilistisch steht das Werk damit Arbeiten der Hasegawa-Schule nahe, eine Aufschrift des Kano Yasunobu (1613–1685) schreibt dieses Werk jedoch seinem Vorfahren Kano Sōshū (tätig 2. Hälfte 16. Jahrhundert) zu. Sōshū war der älteste Sohn Kano Shōeis (1519–1592), unter anderem 1599 an der Ausmalung der Residenz Katsura in Kyoto beteiligt. Ein Gegenstück zu diesem außergewöhnlich großformatigen Schirm mit identischer Zuschreibung existiert in einer japanischen Privatsammlung und wurde 1997 im Suntory-Museum in Tokyo ausgestellt. Wie der Kunsthistoriker Yukio Lippit feststellte, sind solche Authentifizierungsaufschriften unmittelbar auf dem Malgrund typisch für Schiebetürbilder, die zu Stellschirmen montiert wurden und den Kontext ihres ursprünglichen Raumes verloren haben. Das Format, wie auch die sehr prominenten, nicht mit den Panelen des Stellschirms übereinstimmenden Papierstöße und eine im Katalog der Suntory-Ausstellung überlieferte Provenienz sprechen dafür, dass es sich bei diesem Werk ursprünglich um Bilder von Schiebetüren handelt.

Standort
Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
2014-30
Maße
Bildmaß: 160 x 358 cm
Material/Technik
Vierteiliger Stellschirm (Ex-Fusuma), Tusche und Farben auf Papier.

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
Schenkung am 01.07.2014
Ereignis
Herstellung
(wo)
Japan
(wann)
Momoyama oder Edo-Zeit

Rechteinformation
Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
13.06.2023, 14:07 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Malerei

Entstanden

  • Momoyama oder Edo-Zeit

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