Bestand
Staatliches Tanzensemble der DDR.- Bildbestand (Bestand)
Bestandsbeschreibung:
Zusammengefaßter Bestand der Überlieferung folgender
Institutionen:
1951 - 1952 Staatliches Gesangs-
und Tanzensemble der DDR
1952 - 1962
Staatliches Volkskunst-Ensemble der DDR
1962 -
1990 Staatliches Tanzensemble der DDR
1990 -
1991 Tanzensemble Berlin
1991 - 1992
Tanzensemble Berlin GmbH
Entstanden aus der am
01. Apr. 1950 gegründeten Nationalen Kulturgruppe der FDJ (SAPMO DY
24); 1952 Integration des Tanzensembles der Berliner Volksbühne (SAPMO
DY 1); nach dem 13. Aug. 1961 Abgabe der Chormitglieder an die
Berliner Theater und den Rundfunkchor; das in Berlin beheimatete
Tournee-Ensemble war eine der Staatlichen Kommission für
Kunstangelegenheiten, 1954-1990 dem MfK (DR 1) nachgeordnete
Einrichtung; von Okt.-Dez. 1990 unterstand das Ensemble dem
Bundesministerium des Innern, ab Jan. 1991 dem Berliner Senat.
Bestandsgeschichte
Das
Ensemble ging als Staatliches Gesangs- und Tanzensemble aus der am 1.
April 1950 gegründeten Nationalen Kulturgruppe der Freien Deutschen
Jugend hervor, 1952 wurde das Tanzensembles der Berliner Volksbühne
integriert, die Truppe firmierte fortan als Staatliches
Volkskunst-Ensemble. Zu einer neuerlichen Veränderung kam es nach dem
13. August 1961, als der Chor aufgelöst wurde. Die Chormitglieder
wechselten vor allem an die Staatsoper und das Metropoltheater, um den
dortigen Personalausfall zu kompensieren. Als Tanzensemble erhielt die
Truppe am 1. Dezember 1962 ein Statut (DR 1 / 7174). Gegliedert in
Tanzgruppe, Orchester, Technik und Verwaltung, war die Hauptaufgabe
des Tanzensembles gem. § 2 Nr. 1 des Statuts "die Gestaltung und
Aufführung von Tänzen, Tanzspielen und Balletten mit sozialistischem
Inhalt". Inszeniert wurden neben unmittelbar politischen Stoffen auch
Kinder- und Märchenballette sowie traditionelle Volkstanzrevuen. Als
Aufgabe werden im Statut auch die kritische Aneignung und
bühnenwirksame Gestaltung des nationalen und internationalen
Volkstanzerbes (§2 Nr. 3 a) genannt. Dazu führte das Ensemble nicht
nur Exkursionen durch, sondern führte eine wissenschaftliche
Dokumentationsstelle, das sog. Archiv, zur Sammlung von
tanzgeschichtlichem und volkskundlichem Material. Eine weitere Aufgabe
bestand in der Beratung und im Unterricht von Laientanzgruppen (§2
Abs. 4). Das Statut vom 31. Mai 1988 (gedruckt in: Verfügungen und
Mitteilungen des Ministeriums für Kultur, 1988, Nr. 1, S. 6 f.) nennt
im Wesentlichen die gleichen Aufgaben.
Unterstellt war das Ensemble zunächst der Staatlichen Kommission
für Kunstangelegenheiten, von 1954-1990 war es eine dem Ministerium
für Kultur nachgeordnete Einrichtung. Von Oktober bis Dezember 1990
unterstand es dem Bundesministerium des Innern, ab Januar 1991 dem
Berliner Senat, im selben Jahr löste es sich auf. Sitz des Ensembles
war bis Anfang der 1960er Jahre die Schlossinsel Köpenick, später die
Rosenthaler Str. 40/41. 1990 hatte das Ensemble 134
Beschäftigte.
Archivische Bewertung und
Bearbeitung
Wie ein Protokoll aus dem Jahr 1969
belegt, bestanden zwar Kontakte zum Deutschen Zentralarchiv in
Potsdam, wobei die Anbietungspflichtigkeit der Unterlagen festgelegt
wurde, zu Übernahmen ist es vor 1990 jedoch nicht gekommen. Erst nach
Auflösung des Tanzensembles wurden im Sommer 1992 die noch vorhandenen
Akten ins Bundesarchiv übernommen, zu einer kleineren Nachlieferung
kam es im Jahr 1993.
Die übernommenen
Unterlagen gliederten sich in:
12 lfm.
Tonbänder;
10 lfm. Bücher, Notenbücher,
Zeitschriften;
7 lfm. Fotos/Schriftgut;
3 lfm. Karteien (Motiv- und Autorenkarteien);
2 lfm. Filmbüchsen.
Zusammen
ca. 34 lfm.
Schon früh entstand die Idee, die
wissenschaftlichen Materialien des Tanzensembles als
Dokumentationsstelle für Tanzgeschichte und Brauchtum an das
Tanzarchiv Leipzig als Dauerleihgabe zu übergeben. Mit
Depositalvertrag vom 12./24. September 1996 wurden vor allem die
Materialsammlung zu Folklore und Tanzgeschichte, aber auch die
Dokumentation eigener Auftritte abgegeben. Das abgegebene Material
belief sich auf ca. 25 lfm. Im Bundesarchiv verblieb, mit 4 lfm. das
Schriftgut zur Verwaltung und Tätigkeit des Tanzensembles als
nachgeordnete Stelle des Ministeriums für Kultur.
Inhaltliche Charakterisierung:
Ein mengenmäßig großer Teil des im Bundesarchiv befindlichen Materials
hat Sammlungscharakter: Fotos, Fotoalben, gedrucktes Werbematerial und
Zeitungsausschnitte waren bereits beim Tanzensemble separat und ohne
Aktenkontext aufbewahrt worden. Darüber hinaus beinhalten die beim
Ensemble gebildeten Akten nur selten Vorgänge, sondern tragen den
Charakter thematischer Zusammenstellungen, die zur Erfüllung der
anstehenden Aufgaben gebildet wurden. Daher erfolgte die
Klassifikation thematisch. Vorgefundene gebildete Akten wurden stets
als Einheit belassen, auch wenn genaue Provenienz nur selten eindeutig
festzumachen ist.
Bei Klassifikationspunkt 1.
Verwaltung handelt es sich vorwiegend um in der Verwaltungsabteilung
des Ensembles gebildete Akten eher jüngeren Datums; ältere
Verwaltungsakten sind nicht überliefert.
Klassifikationspunkt 2. Künstlerisches und wissenschaftliches
Wirken beinhaltet hingegen vor allem Akten des Intendanten und der
Dramaturgie und umfasst Unterlagen von der Gründung bis zur Auflösung
des Tanzensembles. Neben der Tätigkeit der Intendanten Helmut
Damerius, Egon Maiwald und Bernhard Buley spielgelt sich auch das
langjährige Wirken der Dramaturgin Eva Rentner, der Choreografinnen
Thea Maaß und Änne Goldschmidt sowie der Ballettmeisterin Eva
Stahlberg und dem Autor Günther Neubert wider. Tourneen führten des
Ensemble unter anderem nach China, Indien, Nordafrika, über deren
Durchführung und Auswertung zahlreiche erhaltene Berichte Auskunft
geben. Die Überlieferung zur wissenschaftlichen Erforschung von Tanz-
und Brauchtumsgeschichte des Tanzensembles findet sich in den
Klassifikationsunterpunkten Exkursionen und Tanzgeschichte. Verwiesen
sei hier jedoch vor allem auf dem Bestand im Tanzarchiv Leipzig.
Klassifikationspunkt 3. Sammlungen umfasst neben
bereits vom Tanzensemble zusammengestelltem Material zur Chronik der
Institution die Zeitungsausschnittssammlung mit Kritiken, Berichten
usw. über das Tanzensemble. Enthalten sind überdies Programme, Flyer,
Werbebroschüren über das Tanzensemble sowie zu anderen Institutionen
und Veranstaltungen. Bei den hier zugeordneten Verzeichnungseinheiten
handelt es sich um reines Sammlungsgut. Da das Sammlungsgut ohne
erkennbare Systematik oder Ordnung vorgefunden wurde, erfolgte eine
Sortierung meist chronologisch.
Zitierweise: BArch DR
115-BILD/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DR 115-BILD
- Umfang
-
50 Aufbewahrungseinheiten; 0,4 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Bilder, Plakate, Karten, Pläne, Töne >> Bilder
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: DR 1 Ministerium für Kultur
Tanzarchiv Leipzig e.V., Leipzig (Notenbücher, Motiv- und Autorenkarteien, Materialsammlungen, Filme, Fotos, Diapositive, Tonbänder und Bücher wurden durch einen Deposital-Vertrag dorthin abgegeben)
Literatur: Tanzensemble der DDR (Hg.): 1951 - 1981. 30 Jahre Tanzensemble der DDR Berlin, Berlin [1981].
- Bestandslaufzeit
-
1951-1992
- Weitere Objektseiten
- Provenienz
-
Staatliches Tanzensemble der DDR, 1962-1992
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1951-1992