Bericht

Die Nutzung privater Militärfirmen durch US-Streitkräfte und Bundeswehr

Seit Anfang der neunziger Jahre verstärkt sich in den westlichen Staaten der Trend zum Einkauf militärischer Dienstleistungen bei privaten Firmen. Viele Leistungen, die ehemals von Soldaten erbracht wurden, werden nun von privaten Militärfirmen (PMF) ausgeführt. Eine Vorreiterrolle nehmen dabei die US-Streitkräfte ein, aber auch die Bundeswehr hat die Auslagerung militärischer Aufgaben an Private eingeleitet.Der Einkauf von militärischen Dienstleistungen wird damit begründet, dass PMF viele Dienstleistungen wesentlich kostengünstiger erbringen können, dass der Einsatz von PMF den politischen Handlungsspielraum erweitere und die Streitkräfte entlaste.Allerdings stehen diesen Vorteilen auch Nachteile gegenüber. So kann der Einkauf militärischer Dienstleistungen die Fähigkeit des Staates beeinträchtigen, das Gut Sicherheit selbständig zu produzieren, völkerrechtliche Probleme aufwerfen und negative Folgen für die Einsatzführung haben.Die USA und die Bundesrepublik Deutschland haben ähnliche Strategien zur Nutzung von PMF entwickelt, die allerdings keine Lösungen für die völkerrechtlichen Fragen und die Probleme bei der Einsatzführung bieten. Eine umfassende Lösung, mit der sich die gewünschten Vorteile erzielen und die Nachteile größtenteils vermeiden lassen, bietet das britische "Sponsored Reserve"-Modell. Dabei werden PMF-Angestellte durch einen Vertrag zwischen den Streitkräften und der PMF den Reservisten quasi gleichgestellt und in die reguläre militärische Kommandokette eingegliedert. (SWP-Studie / SWP)

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: SWP-Studie ; No. S 36/2006

Klassifikation
Politik

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Petersohn, Ulrich
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
(wo)
Berlin
(wann)
2006

Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:45 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Bericht

Beteiligte

  • Petersohn, Ulrich
  • Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)

Entstanden

  • 2006

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