Urkunden
Papst Paulus [II.] beauftragt den Abt von St. Gallen, sich der Sache der Priorin und Schwestern des Klosters Buchhorn anzunehmen. Die Nonnen klagen, daß der Schultheiß und die Bürgerschaft der Stadt Buchhorn von ihnen gegen das Kirchenrecht Steuern eintreiben wollen und sie schwer bedrücken. Der Abt von St. Gallen soll, wenn dies den Tatsachen entspricht, Schultheiß und Bürgerschaft mit kirchlichen Zwangsmitteln dazu bringen, derartige Steuereintreibungen gänzlich zu unterlassen. Die Möglichkeit einer Appellation für die Stadt Buchhorn besteht nicht. Falls Zeugen aus Dankbarkeit, Haß oder Furcht sich der Vernehmung entziehen, sollen sie ebenfalls mit Zwangsmitteln zur Aussage gebracht werden.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 471 U 94
- Alt-/Vorsignatur
-
lad N: 45
B 471 U 9
- Sprache der Unterlagen
-
Lateinisch
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Ausstellungsort: Rom
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: Bleibulle an Hanfschnur
- Kontext
-
Löwental, Dominikanerinnenkloster >> Urkunden
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 471 Löwental, Dominikanerinnenkloster
Indexbegriff Person
Indexbegriff Ort
Buchhorn = Friedrichshafen FN; Bürgerschaft
Buchhorn = Friedrichshafen FN; Kloster
Friedrichshafen FN; Schultheiß
St. Gallen [CH]; Kloster, Abt
Buchhorn = Friedrichshafen FN; Kloster
Friedrichshafen FN; Schultheiß
St. Gallen [CH]; Kloster, Abt
Laufzeit
1467 Oktober 19 (quartodecimo K(a)l(endas) Novembr(is), pontificatus nostri Anno Quarto)
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:50 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1467 Oktober 19 (quartodecimo K(a)l(endas) Novembr(is), pontificatus nostri Anno Quarto)
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Uo*lrich Abt des exemten Benediktinerklosters St. Gallen schlichtet als päpstlicher Kommissar einen Streit zwischen Bürgermeister und Rat der Stadt Buchhorn und Ursula Laimnowerin aus der Sammlung zu Buchhorn wegen unehrlicher Dinge. Die Schwester soll wieder in die Sammlung aufgenommen und für unschuldig gehalten werden.
Bürgermeister, kleiner und großer Rat und Bürgerschaft der Reichsstadt Buchhorn verkaufen an Priorin Anna Katharina Brendlin und den Konvent des Klosters Löwental mit Zustimmung des Magister Dominikus Aurnhammer, Provinzial des Dominikanerordens für 1000 fl. guter Reichswährung Schupflehen oder Sölden mit näher beschriebenem Zubehör in St. Georgen, die zur Vogtei Baumgarten gehören und die zur Zeit Meister Christian Thoman Zimmermann und seine Frau zu näher genannten Bedingungen innehaben. Die Rechte der Vogtei werden vorbehalten. Ausst. trifft mit dem Kloster weitere im einzelnen beschriebene Vereinbarungen wegen eines Schoppenhofs, der im Eriskircher der Stadt Buchhorn unterstehenden Gerichtsbezirk liegt, sowie wegen des Dienstgelds für ein Haus in Buchhorn, das sie zur Zeit bewohnen, weil ihr Kloster wieder aufgebaut wird.
Bürgermeister und Rat der Stadt Buchhorn quittieren der Scholastika Mülin, Priorin der Sammlung zu Buchhorn, über 4 lb 1 ß 8 d als Ablösung der 4 ß d Frühmeßzins aus der Hofstatt der von Irndorf (Urendorf), die die Sammlung innehat, und über 1 d Zins aus dem näher beschriebenen Garten der Sammlung, den die St. Nikolaus-Kirche innehat.
Rechts- und Besitzverhältnisse
Hans Gagg, Metzger und Bürger zu Buchhorn und sein Sohn Georg, reversieren der Sammlung von Buchhorn über den Erhalt von 100 fl Münze und verpflichten sich dafür jährlich am Täufertag (24. Juni) 5 fl Zins zu bezahlen. Als Pfand setzen sie ihre näher beschriebene Wiese ein.
Papst Johannes [XXII.] beauftragt den Dekan der Konstanzer Kirche, sich der Sache der Priorin und des Konvents des Klosters Buchhorn anzunehmen. Das Kloster besitzt Güter und Rechte (Zehnte, Ländereien, Weinberg, Häuser, Weiden, Mühlen u.a.), deren Besitz es durch Urkunden nachweisen kann. Zum Schaden des Klosters wurden diese Güter zum Teil anderen Personen überlassen, teilweise auf Lebenszeit, teilweise für einen festgesetzten Zeitraum, teilweise für immer. Einige von ihnen sollen päpstliche Bestätigungsschreiben darüber erhalten haben. Der Dekan der Konstanzer Kirche soll nun dafür sorgen, daß unrechtmäßig entfremdete Güter dem Kloster wieder zurückgegeben werden. Falls nötig, sollen kirchliche Zwangsmittel eingelegt werden. Die Möglichkeit einer Appellation besteht nicht. Falls Zeugen aus Dankbarkeit, Haß oder Furcht sich der Vernehmung entziehen, sollen sie ebenfalls mit Zwangsmitteln zur Aussage gebracht werden.
Johannes Hoffmeister, Stadtschreiber und Schulmeister zu Buchhorn, verehelichter Kleriker des Bistums Konstanz, Baccalaureus der freien Künste, kaiserlicher öffentlicher Notar beurkundet in Anwesenheit der Priorin Martha Horberin und der Schaffnerin Elisabeth Hermann des Klosters Löwental und von Zeugen (siehe unten) die inserierte Urkunde der Grafen Rudolf und Gottfried von Habsburg von 1260 Juli 10, ausgestellt in Freiburg, über die Schenkung der Kirche in Ailingen mit Zubehör (siehe U 3) sowie die inserierte Bestätigungsurkunde Papst Clemens IV. (s. U 4).
Michel Mutz, Bürger zu Buchhorn, schließt eine Vereinbarung mit den Schwestern der Sammlung zu Buchhorn über den Abbruch der wüsten Gebäude in seinem näher beschriebenen Garten vor der Stadt Buchhorn, die dem benachbarten Weingarten schädlich sind.
Bürgermeister und Räte der Stadt Konstanz entscheiden einen Rechtsstreit zwischen Bürgermeister und Räten zu Buchhorn, vertreten durch Claß Gagg, Ammann zu Buchhorn, und Priorin und Konvent des Klosters Löwental, vertreten durch Barbara von Steinach und Clara von Montfort, Klosterfrauen zu Löwental, über die Eiche am Espach. Nachdem beide Parteien ihre Argumente vorgetragen haben, entscheiden die Ausst., daß das Eigentum am Grund und Boden bei der Eiche der Stadt Buchhorn zusteht.
Papst Paul II. nimmt auf Bitten des Gotteshauses Kirchberg dessen Besitzungen unter seinen Schutz und bestätigt ihm alle seine Privilegien.
Peter Bae*rtz, Bürger zu Buchhorn, verkauft Priorin und Sammlung zu Buchhorn für 3 lb 10 ß d einen ewigen Jahreszins von 3 ß d, zahlbar an Martini, aus 2 Rebstücken an dem Otlaspott; Anstößer sind Hans Götz, Hans Sporer, Konrad Braster.
Auseinandersetzungen mit der Reichsstadt Buchhorn wegen der Kollekte für die Sammlung Buchhorn
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Bürgermeister und Rat der Stadt Buchhorn quittieren der Scholastika Mülin, Priorin der Sammlung zu Buchhorn, über 4 lb 1 ß 8 d als Ablösung der 4 ß d Frühmeßzins aus der Hofstatt der von Irndorf (Urendorf), die die Sammlung innehat, und über 1 d Zins aus dem näher beschriebenen Garten der Sammlung, den die St. Nikolaus-Kirche innehat.
Rechts- und Besitzverhältnisse
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