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Katholisches Büro (Kommissariat der Bischöfe) Bonn (Bestand)

209 lfm., zu kirchenpolitischen Vorgängen an der Schittstelle zwischen den deutschen Bischöfen und den politischen Gewalten, Pareien und den auf Bundesebene tätigen gesellschaftlichen sowie übernationalen Stellen (ca. 1948-1992); Listen, für Amtszeit Böhler (bis 1958) Findbuch, 394 VE Das „Kommissariat der deutschen Bischöfe — Katholisches Büro Bonn“ (nicht zu verwechseln mit dem alten, formell lange Zeit fortbestehenden „Kommissariat der Fuldaer Bischofskonferenz(en)“ in Berlin) ist die im Auftrag der DBK in polit. Fragen tätige Verbindungsstelle zu den Organen des Bundes, den gemeinsamen Einrichtungen der Bundesländer, den Landesvertretungen beim Bund, den Parteien und den auf Bundesebene tätigen gesellschaftl. Kräften sowie im Zusammenhang damit auch zu übernationalen Stellen. Als Bevollmächtigter der deutschen Bischöfe im Hinblick auf die Ausarbeitung des Grundgesetzes (1948/49) und „Beauftragter des Vorsitzenden der Fuldaer Bischofskonferenz(en) [Kardinal Frings] bei der Bundesregierung in Bonn“ (seit 1949) fungierte Prälat Wilhelm Böhler. Vor allem auf seine Initiative geht im Jahre 1950 die Gründung des Kath. Büros zurück (eingerichtet 1952 in Bonn). Der auf breitester Ebene sehr engagierte Leiter, den man auch als Institution („Amt Böhler“) betrachtete, prägte in entscheidendem Maße die Arbeit und Ausrichtung der neuen Stelle, die von Beginn an eng mit dem Kirchenpolit. Gremium (KPG) zusammenarbeitet. (Dieses Gremium war ebenfalls 1949 von den Bischöfen zur Vertretung der katholischen Grundsätze und Interessen dem Staat gegenüber eingesetzt worden; es besteht noch heute als Gremium des Kath. Büros.) Über Böhler liefen wesentliche Kontakte zwischen der Kirche und dem Staat, den Politikern und polit. Stellen. Böhler— bzw. das Büro — mit dem Kirchenpolit. Gremium, dessen Arbeit er organisierte, dem Polit. Arbeitskreis und dem Klubhaus e. V. (heute: Wilhelm-Böhler-Klub e. V.) stand in Verbindung u. a. mit dem polit. Referat und dem Arbeitskreis des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sowie der polit. Arbeitsgemeinschaft der Verbände. Neben diversen anderen Tätigkeiten (siehe Bestand „Dienstakten Böhler“) war er gleichzeitig im Auftrag der Bischöfe in NRW für die Kontakte zu diesem Bundesland zuständig (siehe Bestand „Katholisches Büro NRW“). Die umfassenden Aufgaben hat man nach Böhlers Tod (25. 7. 1958) teilw. differenziert und auf mehrere Personen verteilt. So entstand z. B. 1958 für die Kontakte zur Landesregierung NRW eine separate Stelle. Die umfangreichen Akten Böhlers, die er teils in Köln, teils in Bonn führte, wurden Ende 1958 unter Mitwirkung seiner Sekretärin aufgeteilt. Einen großen Teil behielt das Kath. Büro in Bonn. Nachfolger Böhlers als Leiter des Büros wurde 1958 (zunächst kommissarisch, 1959 endgültig) Prälat Wilhelm Wissing aus dem Bistum Münster; ihm folgten Weihbischof Tenhumberg (ernannt 1966) und Prälat (später Weihbischof) Wilhelm Wöste (ernannt 1969), ebenfalls aus dem Bistum Münster, sowie Prälat Paul Bocklet aus dem Bistum Würzburg (ernannt 1977). Die anwachsende Aktenmenge aus über 40 Jahren sowie die polit. Zäsur der Jahre 1989/90 mit der „Berlinentscheidung“ 1991 führten zur noch laufenden Aussonderung von nicht mehr ständig benötigten Akten, die seit 1993 im AEK deponiert wurden.

Kontext
Historisches Archiv des Erzbistums Köln (Archivtektonik) >> D. - Sonstige katholische Organisationen, Institutionen, Vereine und Verbände (Auswahl) >> 2. Sonstige v.a. überdiözesane Organisationen, Institutionen usw. >> Überdiözesan (bundesweit)

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05.11.2025, 13:59 MEZ

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