Preußische Zeit (Bestand)

Bestand

Form und Inhalt: Die Stadt Düren, bis 1794 fast gleichzusetzen mit dem Amt Düren im Herzogtum Jülich, gehörte in der Zeit der französischen Besatzung als Mairie Düren zum Kanton Düren im Roerdepartement.Nach fast 20 Jahren Fremdherrschaft, in denen auch die Administration weitreichende Reformen erfuhr, rückten Truppen der gegen Napoleon verbündeten Mächte am 14. Januar 1814 in Düren ein. Mit der Rückeroberung des gesamten linksrheinischen Gebietes hatte auch die französische Herrschaft ein Ende.Nach einer kurzen Zeit einer provisorischen Übergangsregierung bestimmte der Wiener Kongreß Preußen als Nachfolger der Wittelsbacher in den rheinischen Ländern. Am 5. April 1815 ergriff der König von Preußen formell Besitz. Ende 1815 wurde der Regierungsbezirk Aachen eingerichtet; aus den Kantonen Düren und Froitzheim sowie Teilen der Kantone Eschweiler, Kerpen, Linnich und Monschau entstand durch Verordnung vom 24. April 1816 der Landkreis Düren mit der Bürgermeisterei Düren als Hauptort und Verwaltungszentrum.Erst durch den Erlaß des Oberpräsidenten der Rheinprovinz vom 1. April 1937 erfuhr das Gebiet der Stadt Düren eine räumliche Veränderung. Die Gemeinde Rölsdorf sowie Teile der Gemeinden Gürzenich und Lendersdorf-Krauthausen des Amtes Birgel wurden in die Stadt Düren eingegliedert, verschiedene Parzellen der Stadt Düren kamen an die Gemeinde Derichsweiler des Amtes Merken.Die vorliegende Überlieferung ist der minimale Rest der gesamten städtischen Verwaltungsregistratur, die Ende des 2. Weltkrieges durch den verheerenden Luftangriff vom 16. November 1944 vernichtet wurde.Hier nicht erfaßt sind die Protokolle des Rates und einzelner Ausschüsse ab 1841 bis 1943, die Verwaltungsberichte ab 1828 bis 1933, die Melderegister ab 1833 bis 1904 sowie die Haushaltspläne ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1944, die als eigenständige Archivbestände gesondert verzeichnet und deponiert sind.Erhalten sind darüber hinaus die Personalakten der Stadt Düren, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzen und seit einigen Jahren vom Personalamt an das Stadtarchiv abgeliefert werden. Diese Personalakten werden zu gegebener Zeit in diesen Bestand integriert.Seit fast einem halben Jahrhundert lagerten die zum großen Teil zusammenhanglosen Aktenstücke mit anderen Überlieferungen vermischt (Landwehr, Teilen von Akten aus der französischen Zeit sowie des Landratsamtes, Varia) ungeordnet und teilweise stark beschädigt im Magazin.Erst nach Aussonderung, Ordnung und Verzeichnung dieser Bestände ließ sich das Ausmaß des vorliegenden Bestandes erkennen, der nach Hinzufügung einiger in den letzten Jahren in den B-Aktenbestand eingeordneter Archivalien über 500 Akteneinheiten umfaßt.Die Verzeichnung und die endgültige Signierung erfolgte nach numerus currens, die Ordnung nach sachlichen Gesichtspunkten, wobei zehn Klassifikationsgruppen gebildet wurden. Kassationen wurden nicht vorgenommen.Aus den Anfängen der städtischen Verwaltung in preußischer Zeit sowie aus den Monaten der provisorischen Übergangsverwaltung ab 1814 finden sich wichtige Quellen für die Stadtgeschichte, die Aufschluß geben über Verwaltungsaufbau, Organisation des städtischen Lebens, aber auch über die Belastung der Bürger durch das Militär.Düren, im November 1988 / Oktober 2002Helmut Krebs

Object Details

• Reference number of holding: PrZ

References and Relationships

• Context: Stadt- und Kreisarchiv Düren (Archivtektonik) >> Stadt Düren >> vor 1945 >> Preußische Zeit

Contributors, Places and Time

• Date of creation of holding: 1772-1947

Further information

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• Last update: 06.03.2025, 6:28 PM CET