Archivbestand

Kgl. Kommissar bei Katharinenstift und Olgastift Stuttgart (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Das Katharinenstift in Stuttgart wurde im Jahr 1818 von Königin Katharina von Württemberg als öffentliche Unterrichts- und Erziehungsanstalt für Mädchen gegründet. Mit der Schule war ein Pensionat verbunden. Aus dem Katharinenstift ging 1873 bis 1877 das Olgagstift hervor. Die beiden nichtstaatlichen Anstalten standen unter Schutz und Oberleitung der württembergischen Königin; die unmittelbare Dienstaufsicht übte ein königlicher Kommissar aus. Als die Schulen 1903 in städtische Verwaltung übergingen, wurden Protektorat und Kommissariat aufgehoben. Der Bestand enthält die Überlieferung des Kommissariats der beiden Schulen, die nach dessen Aufhebung in das damalige Staatsfilialarchiv Ludwigsburg überführt wurde. Durch seine ausgesuchten Lehrkräfte - an der Schule unterrichtete unter anderem Eduard Mörike - und die vielfach den führenden Schichten der Landeshauptstadt entstammenden Schülerinnen spielte das Katharinenstift im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle im geistigen und sozialen Leben Stuttgarts. Der Bestand ist daher nicht nur für schulgeschichtliche Fragestellungen von Interesse, sondern enthält auch Quellen zur Kultur- und Sozialgeschichte Stuttgarts im Allgemeinen.



Vorbemerkung: An Stelle der privaten Lehranstalt des Stuttgarter Professors Tafinger für "Töchter aus den gebildeten Ständen" gründete 1818 Königin Katharina von Württemberg in der Landeshauptstadt eine öffentliche Unterrichts- und Erziehungsanstalt für Mädchen, das Katharinenstift. Mit der Schule war ein Pensionat verbunden. Aus dem Katharinenstift ging 1873-1877 als zweite höhere Mädchenschule in Stuttgart das Olgastift hervor. Beide Anstalten waren nicht staatlich, sondern standen unter Schutz und Oberleitung der Königin; die unmittelbare Dienstaufsicht übte ein besonderer königlicher Kommissar aus. Am 1. April 1903 ging die Verwaltung der beiden Schulen von der Krone an die Stadt Stuttgart über. Damit erlosch das Protektorat der Königin; das Amt des königlichen Kommissars wurde aufgehoben. Der letzte königliche Kommissar, Prälat von Schmid, übergab im April 1903 einen Teil seiner laufenden Akten an die Rektorate der beiden Stifte, an die Kommission für höhere Mädchenschulen und an das Rektorat des höheren Lehrerinnenseminars Stuttgart. Die Hauptmasse der Registratur des Kommissars, die sich im alten Katharinenstift (Friedrichsstraße) befunden hatte, ging gleichzeitig an die staatliche Archivverwaltung über und wurde im Staatsfilialarchiv Ludwigsburg untergebracht. Durch seine ausgesuchten Lehrkräfte (vgl. Personalakten Eduard Mörike Bü 126) und die vielfach der führenden Schicht der Landeshauptstadt entstammenden Schülerinnen nahm während des 19. Jahrhunderts insbesondere das Katharinenstift eine angesehene Stelle im geistigen und sozialen Leben Stuttgarts ein. Auch für dieses bieten daher - über die Geschichte des Stuttgarter höheren Mädchenschulwesens hinaus - die hiernach verzeichneten Akten manchen Aufschluss. Als Findbuch diente bis zur Neuverzeichnung des Bestandes im Jahre 1951 eine Abschrift des von Prälat von Schmid 1903 gefertigten Übergabeverzeichnisses (5 Seiten). Der Bestand umfasst 3,25 laufende Meter in 402 Büscheln.

Bestandssignatur
Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 441
Umfang
403 Büschel (3,6 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Ministerium des Kirchen- und Schulwesens/Kultministerium >> Höhere Lehranstalten

Bestandslaufzeit
1818-1903 (Vorakten ab 1808)

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
13.11.2025, 14:40 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1818-1903 (Vorakten ab 1808)

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