Illustration
Buchillustration Schnitt durch ein Bergwerk von J. Bertrand
Es handelt sich um einen Kupferstich im Querformat auf Papier, dessen Motiv in einen doppelten Linienrahmen gesetzt ist. Unter dem Rahmen befinden sich handschriftliche Angaben zum Werk. Dargestellt ist ein Schnitt durch einen Bergwerksbetrieb im Kupferschieferbergbau des Mansfelder Lands. Aufgezeigt werden verschiedene Personenbeförderungsmöglichkeiten (Seilfahrt, Fahrtenleitern), Schachtförderanlagen (Haspel, Göpel), die Erzförderung (Laufkarren, Hunt) sowie das komplizierte System der Wasserhaltung (Teil des Oberharzer Wasserregals) und der Erzaufbereitung (Pochwerke, Wäsche, Schmelzhütte). Von links nach rechts verlaufend wird in der Grafik der technische Fortschritt im Mansfelder Bergbau bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts gezeigt. Am linken Bildrand ist die Seilfahrt eines Bergmanns mit offenem Grubenlicht durch einen ausgezimmerten Schacht zu sehen, wobei die Fahrt über eine Handhaspel erfolgt, der durch zwei Haspelknechte betrieben wird. Im Hintergrund ist auslaufendes Gebirge mit einem Mundloch zu sehen, das den Eingang eines Stollens an der Tagesoberfläche zeigt, aus dem ein Bergmann mit Laufkarren das Erz zu Tage fördert. Zur Bildmitte hin verlaufend sind weitere Förderungsmöglichkeit dargestellt, etwa ein Handhaspel mit einem am Seil befestigten Korb/Eimer. Im Schacht auf der ersten Sohle sind zwei Bergleute (Ganghauer) mit dem Streckenvortrieb (vermutlich Oberhauer mit Lehrhauer) bei offenem Licht (Froschlampe) beschäftigt. Auf der zweiten Sohle sind ebenfalls zwei Bergleute (Hauer) beim Streckenvortrieb vor Ort mit Grubenlicht zu sehen. Außerdem transportieren (trecken) zwei Bergjungen (Huntstößer und -zieher) das erzhaltige Gestein zur Korbförderanlage mittels eines Mansfelder Huntes (eisenbeschlagener niedriger Holzkasten, mit an einer Öse befestigten Riemen sowie niedrigen Holzscheibenrädern). In der Bildmitte wird der Pferdegöpel präsentiert, der wahrscheinlich auch zur Wasserhaltung eingesetzt wurde. Unter Tage sind die ersten beiden Sohlen ausgezimmert (deutscher Türstock). Zum rechten Bildrand hin sind das Treibe- und Fahrtenhaus (zur Kontrollbefahrung) mit abgehendem, ausgezimmertem Schacht und Fahrtenleiter dargestellt. Am rechten Bildrand ist ein Teil der Wasserkunst des Oberharzer Wasserregals zu sehen. Auf der zweiten Sohle überprüfen zwei Bergbeamte die Pumpenkunst. Im darüber liegenden Schachtgebäude befindet sich vermutlich ein Kunstkreuz, das durch das oberschlächtige Wasserrad angetrieben wird und wiederum eine Stangenkunst (Feldgestänge) in Bewegung setzt, die die Kraft oft über mehrere hundert Meter überträgt und dann ein weiteres Kunstrad zur Wasserhebung bedient. Im Hintergrund der Grafik ist die Aufbereitung Erze in Schmelzhütten und Schmiedehütten angedeutet.
- Standort
-
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
- Sammlung
-
Karten und Risse
- Inventarnummer
-
030002942001
- Maße
-
Höhe: 325 mm; Breite: 382 mm (Maß = Blattmaß)
- Material/Technik
-
Papier *
- Inschrift/Beschriftung
-
rechts in der Ecke: "VI" am unteren Blattrand mit Bleistift: "Orig. Ku. Stich v. Bertrand um 1740 - zeigt das System der Bergwerke der Zeit; J. Betrand, Paris"
- Verwandtes Objekt und Literatur
- Bezug (was)
-
Göpel
Wasserhaltung
Förderung (Bergbau)
Fahrung
Aufbereitung
Haspel (Fördertechnik)
- Bezug (wo)
-
Sachsen-Anhalt
- Bezug (wann)
-
1700-1790er Jahre
- Ereignis
-
Herstellung
- (wer)
-
Bertrand, J
- (Beschreibung)
-
Druckplatte hergestellt
Rolle der Person/Körperschaft: Stecher
- Rechteinformation
-
Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
- Letzte Aktualisierung
-
18.08.2025, 12:50 MESZ
Datenpartner
Montanhistorisches Dokumentationszentrum. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Illustration
Beteiligte
- Bertrand, J