Handschriften

Carl Walther an Karl Weltzien

Enthält: (1r) Fünf Monate sind seit dem Besuch Walthers in Karlsruhe vergangen. Inzwischen ist der Krieg zwischen Preußen und Österreich ausgebrochen. Walther kehrte voller Angst nach Prag zurück und hoffte vergeblich, dass Österreich aus der Schlacht von Solferino gelernt habe. (1v) Bevor Prag von den Preußen besetzt wurde, floh der größte Teil der Bevölkerung. Die Preußen ließen sich, vor allem auf dem Land, viel zu Schulden kommen. In Anbetracht der Verhältnisse zeigen sie aber ein anständiges Betragen. Allerdings brachten sie die Cholera ins Land, die nun seit drei Monaten überall wütet. In Prag nimmt sie gerade ab. Teilweise starben 50 Personen pro Tag, die Preußen nicht dazugerechnet. Am 12. Oktober (2r) waren es sechzehn Sterbefälle, an manchen Tagen nur fünf bis sechs. Als die Seuche am heftigsten war, hatte Walther Gelbsucht und musste längere Zeit Abführmittel ("Laxantia") einnehmen. Er denkt oft an die unbeschwerte Studienzeit und die damaligen, nun lächerlich anmutenden Sorgen. Sollten die Verhältnisse wider Erwarten besser werden, plant Walther, nach England zu gehen.

Archivaliensignatur
27072/513
Umfang
2 Blatt

Kontext
27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.171 Walther, Carl
Bestand
27072 Nachlass Karl Weltzien

Indexbegriff Person
Indexbegriff Ort
Prag (Praha)/CZ
Praha (Prag)/CZ

Laufzeit
1866 Oktober 14, Prag

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Letzte Aktualisierung
07.03.2025, 09:23 MEZ

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Objekttyp

  • Handschriften

Entstanden

  • 1866 Oktober 14, Prag

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