Karikatur

The Macaroni. A real Character at the Late Masquerade

Der englische Begriff Macaroni kennzeichnete in den 1770er Jahren junge frankophile Männer, die sich nach Rückkehr von ihrer Grand Tour durch Europa betont kontinental gebärdeten. Der bürgerlichen Mittelklasse Englands war dieser höfisch-affektierte Habitus suspekt, eine Wertung, die sich in zahlreichen, oft personalisierten Karikaturen widerspiegelt. Dawe hat bei seiner Darstellung auf keines der für Macaronis charakteristischen Merkmale verzichtet und das augenfälligste - die hohe, spitze, seitlich mit Lockenrollen und hinten mit riesiger Haarschlaufe dekorierte und weiß gepuderte Cadogan wig - stark überzeichnet. Gekrönt wird die Perücke von einem winzigen Dreispitz, dem Nivernois. Die exaltierte Gestik und Mimik, die stark gemusterte, extrem farbige und reich dekorierte Kleidung à la française, das ans Revers geheftete, riesige Blumenbouquet sowie die übergroßen Schönheitspflaster machen den Dargestellten zur Witzfigur. Dadurch werden die Ausdrucksformen des Ancien Regime als künstlich-hohl und weichlich angeprangert. Dieses Blatt zeigt, laut Zeitungsnotiz, "Lord P.", im Begriff, das Boudoir des Pantheons - einem unter Seinesgleichen beliebten Klub - zu verlassen, um sich auf den Maskenball zu begeben.

Material/Technik
kolorierte Schabkunst
Maße
Passepartout: A hoch
Höhe x Breite: 36,5 x 26,2 (Blatt) & 35,0 x 25,1 (Platte)
Standort
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
14155026

Klassifikation
Einblattdruck

Ereignis
Herstellung
(wer)
Philip Dawe (Stecher)
Bowles, John (Verleger)
(wo)
Verlagsort: London
(wann)
1773.07.03

Rechteinformation
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:26 MEZ

Objekttyp


  • Karikatur

Beteiligte


  • Philip Dawe (Stecher)
  • Bowles, John (Verleger)

Entstanden


  • 1773.07.03

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