- Standort
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Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar#Kunst und Wissenschaft - Hofwesen
- Umfang
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92
- Anmerkungen
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Neue Berliner Musikzeitung 19 (Nr. 8, 22.2.1865), S. 61f.: "Das zweite Abonnementsconcert der Hofkapelle brachte Folgendes: Ouvertüre in Es-dur (Op. 117) von Beethoven, soviel wir wissen, zum ersten Male — F-moll-Concert für das Pianoforte von F. Chopin (Frl. Mehlig aus Stuttgart) — Variationen Ober ein Originalthema für die Flöte von A. de Vroye aus Paris — Orchester - Vorspiel zu „Die Meistersinger in Nürnberg" von R. Wagner — Nocturno und „Faust-Walzer in der Liszt'schen Bearbeitung — D-moll-Sinfonie (Op. 120) von R. Schumann. Was die Orchesterleistungen betrifft, so verdient ohne Frage die symphonische Arbeit Schumann's die Palme; Schwung und Leben neben technischer Correctheit machten die Leistung zu einer solchen, wie wir sie unter Liszt kaum besser gehört haben. Günstiges Entgegenkommen fand selbstverständlich auch das Beethoven'sche Opus; was indess die Aufnahme des bisher hier nur privatim gehörten Wagner'schen Vorspiels anbetrifft, so schien es nur ein succes d'estime zu sein und — offen gestanden — uns hat das betreffende Präludium, bei aller Hochschätzung der Wagner'schen Leistungen, nicht so angesprochen, wie frühere Werke dieses Meisters. Allen Respect vor dessen hier entfalteter contrapunktischer Geschicklichkeit — aber ob dies Werk, eben deswegen, je von dem grösseren Publikum gehörig verstanden und gewürdigt wird, namentlich auch in seiner Eigenschaft als Einleitung zu einer komischen Oper, ist eine Frage, die wir vorläufig noch nicht beantworten wollen. Was das Spiel des Frl. Anna Mehlig betrifft, so können wir der Stuttgarter Musikschule zu einer solchen Schülerin nur bestens gratuliren. In der Technik ist Frl. Mehlig ganz entschieden vorgeschritten; weniger möchten wir dies in geistiger Beziehung behaupten, was auch bei der Jugend der geschätzten Künstlerin gar nicht zu verwundern ist; namentlich wollte uns der Vortrag und die Auffassung des Chopin'schen Werkes nicht überall gefallen. Gegen die technische Bravour liesse sich wohl nichts Begründetes einwenden, wohl aber gegen die Auffassung, und in dieser Beziehung haben wir das genannte Opus schon besser gehört z. B. von Dr. v. Bülow, Frau v. Bronsart, Frau Pflughaupt, Frl. Magnus, welche das sinnig-träumerisch-seelenvolle Element mehr zur Geltung brachten. Der reiche Beifall des Publikums fand namentlich bei dem brillanten Faustwalzer in der Liszt'schen ganz vorzüglichen Fassung seinen Gipfelpunkt, so dass sich Frl. Mehlig veranlasst fand nach mehrfachem Hervorruf die Liszt-Paganini'sche Campanella noch zuzugeben." Weimarische Zeitung Nr. 46, 23. Februar 1865, S. 1
- Beteiligte Personen und Organisationen
- Erschienen
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1865-02-13
- Weitere Objektseiten
- URN
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urn:nbn:de:urmel-3dfe4d78-f989-4523-9d18-384fc9d7f1777-00032051-13
- Letzte Aktualisierung
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01.09.2025, 12:12 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Theaterzettel ; Text
Beteiligte
Entstanden
- 1865-02-13