Gemälde
Vorführung einer Laterna Magica
Die Laterna Magica war ein seit dem 17. Jh. gebräuchliches Gerät zur Projektion transparenter, auf Glasplatten gemalter Bilder in abgedunkelten Räumen. Beliebt war die Vorführung von Geister-, Hexen- oder Teufelserscheinungen, die den Betrachter auf gruselige Weise unterhalten sollten. Das Gemälde schildert eine solche Darbietung in einem Interieur vor einer eleganten Gesellschaft im Kostüm der 1760er Jahre. Der Vorführende an der Laterna Magica kommentiert mit seinem Zeigestock den projizierten Hexenzug, der zum Sabbat reitet, während ein Knabe den Kasten mit den Glasbildern trägt. Die Familie Goethe besuchte am 14. April 1755 in Frankfurt a. M. eine Vorstellung der »Zauberlaterne«, wie ein Eintrag im »Haushaltbuch « belegt (Liber Domesticus, Bd. 2, S. 35, Übersetzung S. 305). Noch Jahrzehnte später gedachte Goethe, die Erscheinung von Paris und Helena in der Szene »Rittersaal« in »Faust II« mit Hilfe einer Laterna Magica auf die Bühne zu bringen (vgl. Kat. Frankfurt a. M. 1999 (Dichter), S. 176). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S.376-378)
- Material/Technique
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Öl auf Leinwand
- Measurements
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104,5 x 82,4 cm
- Inscriptions
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Nicht bezeichnet
- Location
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main
- Inventory number
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IV-01784
- Collection
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Gemäldesammlung
- Related object and literature
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Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard, 2011: Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog, Frankfurt am Main, Kat. 487, S. 376-378
Michaelis, Sabine, 1982: Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM, Frankfurt am Main, Kat. 376, S. 224
Gemälde
Laterna magica
Interieur
- Last update
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08.03.2023, 10:39 vorm. MEZ
- Rights
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum