Journal article | Zeitschriftenartikel

'Heuristics and Biases' als Quelle und Vorstellung: Verhaltensökonomische Forschung in der Zeitgeschichte

In seiner Geschichte der jüngsten Vergangenheit Amerikas, die 2011 unter dem Titel »Age of Fracture« erschien, begreift der Historiker Daniel T. Rodgers die wirtschaftlichen Veränderungen, die sich seit den 1970er-Jahren vollzogen, in ideengeschichtlicher Perspektive als »Wiederentdeckung des Marktes«. Paradoxerweise sei die Idee und Rhetorik des Marktes, als eines abstrakten und dekontextualisierten Prinzips, das auf eine Vielzahl menschlicher Lebensbereiche angewendet werden könne, gerade zu dem Zeitpunkt populär geworden, als allenthalben Marktversagen zu beobachten gewesen sei.[1] Die entscheidende Veränderung der letzten Jahrzehnte, die sich im Bereich der akademischen Wirtschaftswissenschaften vollzogen habe, fasst Rodgers als »an effort to turn away from macroeconomics’ aggregate categories and try to rethink economics altogether from microeconomic principles outward«.[2] Mit der Erklärung makroökonomischer Phänomene auf der Basis mikroökonomischen Verhaltens sei zugleich versucht worden, immer weitere Gesellschaftsbereiche über die Prinzipien individueller Nutzenmaximierung zu erklären.

ISSN
1612-6041
Extent
Seite(n): 511-519
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Bibliographic citation
Zeithistorische Forschungen / Studies in Contemporary History, 12(3)

Subject
Psychologie
Soziologie, Anthropologie
Wirtschaftssoziologie
angewandte Psychologie

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Graf, Rüdiger
Event
Veröffentlichung
(where)
Deutschland
(when)
2015

DOI
Last update
21.06.2024, 4:26 PM CEST

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  • Zeitschriftenartikel

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  • Graf, Rüdiger

Time of origin

  • 2015

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