Bestand

Oberschlesische Hydrierwerke Blechhammer AG (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Vorrangig zur Sicherstellung der Versorgung der Wehrmacht/Luftwaffe mit Auto- bzw. Flugbenzin ab 1939 wurde im Rahmen des Mineralölprogramms des Bevollmächtigten für die Sonderfragen der chemischen Erzeugung Krauch der Bau einer neuen Hydrieranlage zur Hydrierung von Steinkohle nach dem Hochdruck-Hydrierverfahren der IG-Frabenindustrie AG beschlossen. Mit Schreiben vom 23. April 1939 beauftragte das Reichsamt für Wirtschaftsausbau die Mineralölbaugesellschaft mbH Berlin mit der Planung und dem Bau des Werkes in einem Waldgelände bei Belchhammer, östlich von Heydebreck/ Oberschlesien. Finanziert wurde das Vorhaben zunächst durch Reichsmittel. Als endgültiger Träger des Unternehmens war eine unter Beteiligung der oberschlesischen Steinkohlengesellschaften (u. a. Preussag, Giesche's Erben, Reichswerke Hermann Göring) zu bildende Gesellschaft vorgesehen. Die Gründung der Trägergesellschaft "Oberschlesische Hydrierwerke AG Blechhammer" erfolgte durch Gesellschaftsvertrag vom Dez. 1939, eingetragen im Handelsregister am 25. Jan. 1940, zunächst jedoch als reine Reichsgesellschaft unter Bereitstellung von 50 Mio. RM außerordentlicher Haushaltsmittel. Im Aufsichtsrat saßen drei Vertreter des Reichswirtschaftsministeriums sowie je ein Vertreter des Reichsfinanzministeriums, der Reichswerke Hermann Göring und der Preussag.

Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Direktor Max Josenhans, Leuna und zu seinem Stellvertreter Karl Riedmüller bestellt.

Anhand des überlieferten Aktenbestandes ist folgende Unternehmensstruktur rekonstruierbar:

Betrieb Leiter: Dr. Krönig

Technische Abteilung Leiter: Franz Fußhüller

Kaufmännische Abteilung Leiter: Karl Riedmüller

Gefolgschaftsabteilung Leiter: Dr. Heinrich Schlick

(Personal- und Sozialabteilung)

Das Werk Blechhammer wurde am 22. Jan. 1945 geräumt. Die Abwicklung erfolgte durch Abwicklungsbüros in Vöhrum bei Peine und Weißenfels (Saale).

Bestandsbeschreibung: Bestandsgeschichte

Die Unterlagen der Oberschlesischen Hydrierwerke Blechhammer gelangten in vollkommen unbearbeitetem Zustand bei der Auflösung des Archivdepots Dornburg der Staatlichen Archivverwaltung der DDR in das Bundesarchiv. Die ursprüngliche Herkunft der Akten ließ sich nicht klären.

Archivische Bewertung un Bearbeitung

Bewertung und Verzeichnung des Aktenbestandes erfolgte durch die Unterzeichnende weitgehend im Jahr 2008. Aufgrund der nur bruchstückhaften Überlieferung wurde dabei auf Kassationen mit Ausnahme weniger Doppelstücke verzichtet. Serien und Bandfolgen sind ausnahmslos archivisch gebildet.

Die Klassifikation des Bestandes orientiert sich weitgehend an der Unternehmensstruktur.

Inhaltliche Charakterisierung: Es sind Unterlagen zu folgenden Schwerpunkten überliefert:

- Rechtsabteilung

- Kaufmännische Abteilung. Produktion

- Sozialabteilung/Personalabteilung

- Dr. Schlick, Leiter der Gefolgschaftsabteilung.- Dienstliche und privatdienstliche Unterlagen.

Zitierweise: BArch R 9348/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch R 9348
Umfang
127 Aufbewahrungseinheiten
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Organisationen, Verbände und Wirtschaftsunternehmen >> Wirtschaft, Finanzen, Landwirtschaft, Bau, Verkehr, Umwelt

Bestandslaufzeit
1936-1949
Provenienz
Oberschlesische Hydrierwerke Blechhammer AG, 1939-1945

Weitere Objektseiten
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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Beteiligte


  • Oberschlesische Hydrierwerke Blechhammer AG, 1939-1945

Entstanden


  • 1936-1949

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