Handschrift

Breviarium Romanum (Breviarium Romanum nach der unter Papst Sixtus IV. erfolgten franziskanischen Reform) - BSB Clm 30333

Digitalisierung: Bayerische Staatsbibliothek

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Location
München, Bayerische Staatsbibliothek -- Clm 30333
Dimensions
20 × 13,8 cm
Extent
439 Blätter
Language
Französisch
Notes
29 Illustrationen
Das Brevier wurde für Octovien de Saint-Gelais gefertigt. Sehr wahrscheinlich wurde es anlässlich seiner Ernennung zum Bischof von Angoulême, im Juli 1494 in Auftrag gegeben. Auf Octovien verweist das Wappen der Familie Saint-Gelais, das auf 28 Seiten aufgebracht war, später allerdings getilgt wurde, und die Devise "Non plus", die Octovien als Bischof verwendete. Diese findet sich häufig in den Bordüren. Octovien, geboren 1468, gestorben 1502, erwarb sich als Dichter am Hof König Karls VIII. (1470-1498) großes Ansehen. Er übersetzte Ovid ins Französische und schuf die erste Übersetzung von Vergils Aeneis ins Französische. Nach schwerer Krankheit trat er in den Geistlichen Stand ein. Im Juli 1494 wurde ihm das Bistum Angoulême übertragen. Auf Bl. 74r ist er wohl als junger Bischof beim Chorgebet dargestellt.
Die überaus prachtvoll ausgestatte Handschrift ist eindeutig als ein Werk aus dem Pariser Atelier des Jean Pichore einzuordnen. Sie enthält 31 Prachtseiten mit Vollbordüren, vorwiegend aus Blumen und Akanthus, zwei dieser Seiten sind bildlos: Am Beginn des Festpsalteriums und des Communde Sanctorum ist die Textseite mit Bordüren gerahmt. Außerdem finden sich 14 große 2spaltige Miniaturen, 13 einspaltige Miniaturen und eine 10zeilige Bildinitiale. Der Text wurde in einer sorgfältigen humanistischen Buchschrift, hauptsächlich in schwarzer Tinte geschrieben. Das Brevier zeigt im Vergleich mit anderen Handschriften dieses Breviers einige Eigenheiten: So enthält es kein Sanctorale, lediglich das Commune Sanctorum. Bemerkenswert sind die Suffragien für Heilige der Minoriten.
BSB-Provenienz: Auf der ersten und letzten Seite finden sich Eintragungen einer Renee Lompereur. 1823 erscheint die Handschrift im Katalog des Fonthill Sale von William Beckford, zu der Zeit noch mit anderem Einband und mit der dem Blatt mit Weihnachts-Incipit. Nächster bekannter Besitzer von Thomas Philipp Earl Grey, Wrest Park (1781-1859). Dessen Exlibris ist auf dem Vorderdeckel. Auf der Verso-Seite eines Vorsatzes findet sich der Vermerk: For Michael from Dad. Vancouver 3/87. Antiquariatsvermerke, u.a. : Ex Quaritsch 1968.
Kurzaufnahme einer Handschrift

Event
Herstellung
(where)
Paris
(who)
Jean Pichore und sein Atelier
(when)
[um 1494-1500]
Contributor

URN
urn:nbn:de:bvb:12-bsb00137450-6
Last update
27.11.2025, 8:27 AM CET

Data provider

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Object type

  • Handschrift

Associated

Time of origin

  • [um 1494-1500]

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