Wohn- und Geschäftshaus; Berlin, Tempelhof-Schöneberg

Wohn- und Geschäftshaus

Das Wohn- und Geschäftshaus Passauer Straße 4 errichtete Friedrich Jahnke 1894-96 mit Vorderhaus, zwei Seitenflügeln und einem tiefen Quergebäude. 1919 ließ die Norddeutsche Hagel-Versicherungs-Gesellschaft als neue Eigentümerin das Haus durch den Architekten Bernhardt Wilhelm grundlegend umbauen. Im "Neuen Westen" Berlins hatte sich rund um den Wittenbergplatz nach der Jahrhundertwende und dem Bau der U-Bahn ein Geschäftsviertel mit vornehmen Kaufhäusern und Läden etabliert; das nur wenige Meter vom KaDeWe entfernt gelegene Mietshaus wurde in ein Wohn- und Geschäftshaus umgebaut, in das nun unter anderem Modesalons einzogen. Die neu gestaltete Fassade reagiert auf die Architektur der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg, als nach dem Vorbild Alfred Messels eine Reihe von Berliner Architekten an frühklassizistische Architekturmuster anknüpften, um die überbordenden Stilmischungen der Miets- und Geschäftshausbauten des späten 19. Jahrhunderts zu überwinden. (1) In diesem Sinne vereinfachte Wilhelm die Fassade und gliederte sie durch Kolossalpilaster und Putzblenden. So wurde eine Atmosphäre gediegener Modernität geschaffen, die den Modegeschäften einen angemessenen Rahmen bot. In den Hofflügeln und ihren Aufgängen ist der Mietshauscharakter noch erkennbar.° __________________________° (1) Ziel war eine "Gesundung der Großstadtarchitektur kraft einer einheitlichen typenbildenden Konvention". Vgl. Walter Curt Behrend, Messelschüler. In: Neudeutsche Bauzeitung 5 (1909), S. 417.

Angaben zum Objekt

• Standort: Passauer Straße 4, Schöneberg, Tempelhof-Schöneberg, Berlin

Klassifikation und Themen

• Klassifikation: Baudenkmal

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Ereignis: Herstellung
• (wer): Entwurf: Jahnke, Friedrich ; Entwurf: Wilhelm, Bernhard
• (wann): 1894-1896 & 1919

Weitere Informationen

• Letzte Aktualisierung: 04.06.2025, 11:55 MESZ